Organisation, Taylorismus & Welthandel der 2. Industriellen Revolution
Eingeordnet in Geographie
Geschrieben am in
Deutsch mit einer Größe von 2,83 KB
1.5 Neue Organisation und Unternehmenskonzentration
Während der Ersten Industriellen Revolution (1. Rev. Ind.) dominierten Familienunternehmen. Die Zweite Industrielle Revolution (2. Rev. Ind.) führte jedoch zu neuen Geschäftsmodellen, die auf Unternehmenskonzentration basierten, sowie zu neuen Produktionssystemen wie dem Taylorismus und dem Fordismus.
Unternehmenskonzentration
Kleine Firmen fusionierten und konzentrierten sich, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, Produktionskosten zu senken und die Produktion zu optimieren. Man unterscheidet zwischen vertikaler und horizontaler Integration:
- Vertikale Integration: Unternehmen unterschiedlicher, aber sich ergänzender Produktionssektoren schließen sich zusammen (z. B. ein Automobilhersteller, der seine Zulieferer integriert). Dies führte auch zur Bildung von Kartellen und Trusts.
- Horizontale Integration: Produktionsunternehmen der gleichen Branche schließen sich zusammen (z. B. Stahlproduzenten).
Neue Arbeitsorganisation: Taylorismus und Fordismus
In den Fabriken entstanden neue Formen der Arbeitsorganisation:
- Taylorismus: Frederick W. Taylor führte das Fließband in Fabriken ein, um unnötige Bewegungen der Arbeiter zu eliminieren und Zeitverluste zu vermeiden.
- Fordismus: Henry Ford nutzte die Fließbandmontage für sein T-Modell. Er sah es als positiv an, die Gehälter der Arbeiter maximal anzuheben, um deren Kaufkraft zu steigern. Dadurch konnten die Unternehmen mehr produzieren und der Konsum wurde angekurbelt.
1.6 Steigender Welthandel und neue Industriemächte
Ende des neunzehnten Jahrhunderts verzeichneten die Schwellenländer eine starke Zunahme des internationalen Handels und neue Vertriebssysteme entstanden.
Neue Industriemächte
Während der Ersten Industriellen Revolution war Großbritannien (GB) der größte Produzent von Eisen und Textilien. Während der Zweiten Industriellen Revolution traten Deutschland (insbesondere im Bereich Stahl) und die USA (insbesondere im Bereich Pkw) als führende Industriemächte hervor.
Ausweitung des Handels und neue Verkaufssysteme
Die Ausweitung des Handels führte zur Einführung neuer Verkaufssysteme:
- Kaufhäuser: Sie boten eine größere Vielfalt an Produkten und wettbewerbsfähigere Preise.
- Ratenkauf und Bankkredite: Neue Formen des Verkaufs in Raten und die Verfügbarkeit von Bankkrediten erhöhten den Konsum.
Diese Entwicklungen führten zu Massenwerbung und Massenvertrieb. Der internationale Handel wuchs von 1850 bis 1914 stark an, was auf die enorme Produktion der Zweiten Industriellen Revolution und die Verbesserungen in der Verkehrsinfrastruktur zurückzuführen war.