Organisationskultur, soziale Verantwortung und Unternehmensentwicklung

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Organisationskultur: Definition und Funktionen

Die Organisationskultur umfasst beständige Verhaltensleitlinien, die mehrere wichtige Funktionen erfüllen. Sie vermittelt den Mitgliedern der Organisation ein Gefühl der Identität und fördert ein Engagement, das über die individuellen Interessen hinausgeht. Zudem stärkt sie die soziale Stabilität des Systems und bietet anerkannte Prämissen, die den Entscheidungsprozess leiten.

Soziale Verantwortung von Unternehmen (CSR)

Vor den 1960er Jahren fand das Thema der sozialen Verantwortung kaum Beachtung. Soziale Aktivisten dieser Zeit begannen jedoch, die rein wirtschaftliche Zielsetzung von Unternehmen infrage zu stellen. Heute stehen Führungskräfte täglich vor Entscheidungen, die eine Dimension sozialer Verantwortung beinhalten, wie z. B. Philanthropie, Preisgestaltung, Mitarbeiterbeziehungen, Ressourcenschonung sowie Produktqualität und -sicherheit. Hierzu gibt es zwei zentrale Standpunkte:

Wirtschaftlicher Standpunkt nach Milton Friedman

Der prominenteste Vertreter dieses Standpunkts, der Ökonom Milton Friedman, argumentiert, dass Aktionäre nur ein einziges Anliegen haben: finanzielle Erträge. Die einzige Verantwortung des Managements sei es daher, die Gewinne zu maximieren.

Sozioökonomischer Standpunkt

Dieser Standpunkt besagt, dass sich die Zeiten und mit ihnen die gesellschaftlichen Erwartungen an Unternehmen geändert haben. Die soziale Verantwortung des Managements gehe über die reine Gewinnerzielung hinaus und umfasse den Schutz sowie die Verbesserung des gesellschaftlichen Wohlergehens.

Argumente für und gegen soziale Verantwortung

Argumente dafür:

  • Erfüllung öffentlicher Erwartungen
  • Langfristige Gewinne
  • Ethische Verpflichtung
  • Verbesserung des öffentlichen Images
  • Schutz der Umwelt

Argumente dagegen:

  • Verstoß gegen das Prinzip der Gewinnmaximierung
  • Verwässerung des primären Unternehmenszwecks
  • Zusätzliche Kosten
  • Potenziell zu viel Macht für Unternehmen
  • Mangel an öffentlicher Unterstützung für bestimmte Maßnahmen

Die Evolution von Organisationen

Die Entstehung einer Organisation geschieht nicht spontan, sondern folgt vorgegebenen Zielen. Sie entsteht aus den spezifischen Bedürfnissen von Menschen und wird mit klar definierten Zielen gegründet, die sich im Laufe ihres Wachstums und ihrer Entwicklung verändern können. Der Lebenszyklus einer Organisation durchläuft verschiedene Phasen.

Gründung und erster Managementzyklus

Am Anfang steht die Gründung, bei der sich die Beteiligten auf die Bedeutung und die allgemeinen Ziele der Organisation einigen und beginnen, Verantwortlichkeiten aufzuteilen. Nach Überwindung dieser oft schwierigen Gründungsphase beschleunigt sich die Entwicklung durch einen wiederkehrenden Managementzyklus: Einkauf → Produktion → Verkauf → Zahlungseingang → Zahlungsausgang → erneuter Einkauf.

Wachstum, Reife und Marktreaktion

Eine Beschleunigung dieses Zyklus bedeutet, dass der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens umso wahrscheinlicher ist, je öfter er in einem bestimmten Zeitraum durchlaufen wird. Diese Beschleunigung hängt direkt von der Reaktion des Marktes ab, also davon, ob das Wertversprechen angenommen und die Produkte gekauft werden. Eine Organisation erreicht ihre Reifephase, wenn sie den maximalen Umsatz erzielt. Wachstum und Entwicklung stagnieren ab diesem Punkt, was sich in den monatlichen Umsatzzahlen widerspiegelt.

Abschwung, Wandel und Krisenmanagement

In der Phase des Abschwungs kann der Markt schrumpfen, stagnieren oder ganz verschwinden. In solchen Zeiten des Wandels können Krisen aus verschiedenen Gründen auftreten:

  • Die Bedürfnisse des Marktes werden nicht richtig interpretiert.
  • Die internen Strukturen entsprechen nicht mehr den Anforderungen.
  • Die Mitarbeiter sind unzufrieden.

Diese Situationen erfordern ein strategisches Umdenken und eine genaue Analyse der Lage, um die bestmöglichen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.

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