Organische Chemie: Carbonsäuren, Ester, Amine, Nitro
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Carbonsäuren
Carbonsäuren werden durch die Carboxygruppe (-COOH) am Ende einer Kohlenstoffkette gekennzeichnet.
Ihre IUPAC-Namen werden gebildet, indem man dem Namen des entsprechenden Alkans das Wort "Säure" voranstellt und die Endung -an durch -oic acid ersetzt. Die Position der Carboxygruppe (immer C1) muss nicht angegeben werden.
Bei Dicarbonsäuren wird die Endung -dioic acid verwendet.
Oft werden auch traditionelle Namen verwendet, die von der IUPAC zugelassen sind.
Wenn die Carboxygruppe als Substituent an einer Seitenkette oder an einem Ring vorliegt, wird das Präfix Carboxy- verwendet, oft mit einer Positionsnummer.
Bei Verbindungen mit mehr als zwei Carboxygruppen, die nicht Teil der Hauptkette sind, kann die Benennung durch Anhängen von -tricarboxylic acid, -tetracarboxylic acid usw. an den Namen des Stammsystems erfolgen.
Ester
Ester sind Verbindungen, die durch die Substitution des Wasserstoffatoms der Carboxygruppe einer organischen Säure durch einen Kohlenwasserstoffrest (R') gebildet werden.
Sie werden benannt, indem man den Namen des Säurerests (RCOO-) mit der Endung -at versieht, gefolgt von "von" und dem Namen des Alkyl- oder Arylrests (R').
Wenn die Estergruppe nicht die Hauptfunktion ist, hängt die Benennung davon ab, welcher Teil (R oder R') zur Hauptkette gehört.
Wenn der Säurerest (R) Teil der Hauptkette ist, wird die Gruppe -COOR' als Alkoxycarbonyl- oder Aryloxycarbonyl- benannt.
Wenn der Alkoholrest (R') Teil der Hauptkette ist, wird die Gruppe RCOO- als Acyloxy- benannt.
Die Positionen der Kohlenstoffatome im Säurerest und im Alkoholrest werden angegeben. Der Name des Säurerests mit der Endung -at wird gefolgt von "von" und dem Namen des Alkyl- oder Arylrests.
Amine
Amine können als Derivate von Ammoniak (NH3) betrachtet werden, bei denen ein, zwei oder drei Wasserstoffatome durch Alkyl- oder Arylreste ersetzt sind.
Je nach Anzahl der substituierten Wasserstoffatome unterscheidet man primäre, sekundäre und tertiäre Amine.
Sie werden benannt, indem man den Namen des Kohlenwasserstoffrests mit dem Suffix -amin versieht.
Bei sekundären und tertiären Aminen, bei denen gleiche Reste vorhanden sind, wird das Präfix Di- oder Tri- verwendet. Um Verwechslungen zu vermeiden, insbesondere bei unterschiedlichen Resten, wird der längste oder wichtigste Rest als Stammname verwendet und die anderen Reste als Substituenten mit dem Präfix N- benannt, um ihre Bindung an das Stickstoffatom anzuzeigen.
Wenn die Aminogruppe (-NH2) nicht Teil der Hauptkette ist, wird sie als Substituent mit dem Präfix Amino- und einer Positionsnummer benannt.
Wenn Stickstoffatome Teil der Hauptkette sind, kann das Präfix Aza- verwendet werden.
Substituenten am Stickstoff, die nicht Teil der Hauptkette sind, werden als Amino-, Aminomethyl-, Methylamino- usw. benannt.
Der wichtigste Rest, der an das Stickstoffatom gebunden ist, bestimmt den Stammnamen des Amins. Andere Reste am Stickstoff werden mit dem Buchstaben N- vor ihrem Namen angegeben.
Nitro-Verbindungen
Nitro-Verbindungen können als Derivate von Kohlenwasserstoffen betrachtet werden, bei denen ein oder mehrere Wasserstoffatome durch die Nitrogruppe (-NO2) ersetzt sind.
Sie werden als Substituenten des Kohlenwasserstoffs benannt, indem das Präfix Nitro- und eine Positionsnummer zur Angabe ihrer Position in der Kohlenstoffkette verwendet werden.
Ungesättigte Bindungen (Doppel- oder Dreifachbindungen) haben in der Nomenklatur Vorrang vor der Nitrogruppe.