Organtransplantation: Herausforderungen, Probleme und Zukunftsperspektiven
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Herausforderungen bei Organtransplantationen
Ein Transplantat dient dazu, ein krankes Organ, das eine Gefahr für das Leben eines Menschen darstellt, durch ein gesundes zu ersetzen. Nicht immer muss der ganze Körper betroffen sein; manchmal genügt es, einen Teil des Körpers oder nur bestimmte Gewebezellen zu ersetzen.
Die Transplantation von Organen und Geweben als therapeutische Methode steht vor drei großen Herausforderungen:
- Immunologische Abstoßung
- Mangel an verfügbaren Organen
- Technische Unmöglichkeit, bestimmte Organe oder Gewebe zu erhalten
Immunologische Abstoßung: Das Immunsystem als Hürde
Unser Immunsystem besitzt die Fähigkeit, 'Selbst' von 'Fremd' zu unterscheiden. Weiße Blutkörperchen erkennen Fremdkörper und versuchen, diese zu zerstören. Diese Abwehrmechanismen sind entscheidend, wenn es sich bei den Fremdkörpern um Bakterien oder Viren handelt, da sie uns schützen. Das Problem entsteht jedoch, wenn fremdes Gewebe oder Spenderorgane in den Körper des Empfängers gelangen.
Daher ist es unerlässlich, dass Spender und Empfänger so vergleichbar und kompatibel wie möglich sind, um eine Abstoßungsreaktion zu vermeiden oder zu minimieren. Der Körper des Empfängers versucht, sich zu verteidigen und das 'fremde' Transplantat zu zerstören. Um die Abstoßung zu vermeiden oder zu minimieren, werden starke Medikamente eingesetzt, sogenannte Immunsuppressiva, die die Reaktionsfähigkeit des Immunsystems reduzieren. Das Problem dabei ist, dass der Körper dadurch auch anfälliger für verschiedene Infektionen wird. Diese Medikamente müssen lebenslang eingenommen werden.
Organmangel: Eine globale Herausforderung
Obwohl Portugal eine der höchsten Spenderquoten aufweist, stehen allein dort etwa 5.000 Menschen auf der Warteliste. Obwohl die Wartezeiten in Portugal deutlich unter denen anderer Länder liegen, sterben in dringenden Fällen bis zu 15 % der Patienten innerhalb von 10 Tagen, bevor sie eine Leber- oder Herztransplantation erhalten können.
Technische Grenzen bei der Transplantation
Einige Organe, wie das Gehirn, können derzeit nicht transplantiert werden. Auch Nervenzellen, die beispielsweise bei Rückenmarksverletzungen zur Heilung beitragen könnten, lassen sich nicht einfach transplantieren. Andere neurodegenerative Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer könnten ebenfalls von solchen Zelltransplantationen profitieren.
Trotz der Erfolge bei Transplantationen bleiben diese Probleme schwer zu lösen. Immunsuppressiva haben nachteilige Folgen, die Zahl der Spenden steigt zwar, deckt den Bedarf aber bei Weitem nicht, und die Transplantation bestimmter Gewebe ist nach wie vor komplex.
Daher konzentrieren sich Wissenschaftler auf die Entwicklung neuer Therapien, die den Mangel an Organen und Geweben für Transplantationen beheben und Abstoßungsreaktionen vermeiden sollen. Diese neuen Ansätze umfassen die regenerative Medizin, insbesondere den Einsatz von Stammzellen, mit dem Ziel, nicht funktionierende Gewebe oder Organe zu regenerieren, ohne den Patienten zu schädigen.