Orthogonale Projektionen: Ansichten & Methoden

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Orthogonale Projektionen in der technischen Zeichnung

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Orthogonale Projektionen sind gewöhnlich die wichtigsten Ansichten eines Objekts. Sie sind die Projektionen des Objekts auf sechs Ebenen, die wie ein Würfel angeordnet sind. Sie können auch als die orthogonalen Projektionen eines Objekts definiert werden, die aus verschiedenen Blickrichtungen betrachtet werden.

Die Regeln zur Darstellung der Ansichten eines Objekts sind in der Norm UNE 1-032-82 "Technische Zeichnungen: Allgemeine Grundsätze der Darstellung" festgelegt, die der ISO 128-82 entspricht.

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Die sechs Hauptansichten eines Objekts

Wenn ein Beobachter das Objekt aus den sechs durch die Pfeile angedeuteten Richtungen betrachtet, erhält er sechs mögliche Ansichten des Objekts.

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Benennung der Ansichten

Diese Ansichten haben die folgenden Bezeichnungen:

  • A: Vorderansicht oder Erhebung
  • B: Draufsicht oder Grundriss
  • C: Ansicht von rechts oder rechte Seitenansicht
  • D: Ansicht von links oder linke Seitenansicht
  • E: Ansicht von unten
  • F: Rückansicht

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Anordnung der Ansichten auf Papier

Für die Darstellung der verschiedenen Ansichten auf Papier können zwei Varianten der orthogonalen Projektion verwendet werden:

  • Die Projektionsmethode der ersten Ecke (auch Europäische Methode genannt, ehemals Methode E)
  • Die Projektionsmethode der dritten Ecke (auch Amerikanische Methode genannt, früher Verfahren A)

Bei beiden Verfahren wird das Objekt in einen Würfel gestellt, auf dessen sechs Flächen die entsprechenden orthogonalen Projektionen erstellt werden. Der Unterschied besteht darin, dass beim Europäischen System das Objekt zwischen dem Beobachter und der Projektionsebene liegt, während beim Amerikanischen System die Projektionsebene zwischen dem Beobachter und dem Objekt liegt.

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Nachdem die sechs orthogonalen Projektionen auf den Seitenflächen des Würfels erstellt wurden und die Projektion der Vorderansicht (A) fixiert ist, entfalten wir den Würfel. Die Entfaltung ist in den Figuren dargestellt und hängt vom verwendeten System ab.

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Die Entfaltung des Projektionswürfels zeigt auf einem einzigen Zeichenblatt die sechs Hauptansichten eines Objekts in ihren relativen Positionen.

Erkennen des Projektionssystems

Um zu erkennen, welches System für die Darstellung des Objekts verwendet wurde, wird das in den Figuren gezeigte Symbol hinzugefügt. Es zeigt die Vorderansicht und die linke Seitenansicht eines Kegelstumpfes in jedem der Systeme.

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Korrespondenz zwischen den Ansichten

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Wie in den vorhergehenden Figuren zu sehen ist, besteht eine zwingende Korrespondenz zwischen den verschiedenen Ansichten. Diese betreffen:

  • a) Die Vorderansicht, die Draufsicht, die Ansicht von unten und die Rückansicht: Korrespondenz in der Breite.
  • b) Die Vorderansicht, die rechte Seitenansicht, die linke Seitenansicht und die Rückansicht: Korrespondenz in der Höhe.
  • c) Die Draufsicht, die linke Seitenansicht, die rechte Seitenansicht und die Ansicht von unten: Korrespondenz in der Tiefe.

In der Regel ist ein Werkstück bereits mit nur drei Ansichten (Vorderansicht, Draufsicht und einer Seitenansicht) perfekt definiert.

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Angesichts der genannten Korrelation bedeutet dies, dass wir, wenn zwei Ansichten gegeben sind, die dritte ableiten können, wie in der Abbildung dargestellt:

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Aus dem oben Gesagten folgt auch, dass die verschiedenen Ansichten nicht willkürlich platziert werden dürfen. Auch wenn die einzelnen Ansichten korrekt gezeichnet sind, definieren sie das Werkstück nicht eindeutig, wenn sie nicht richtig platziert sind.

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