Das Osterfest: Bedeutung, Geschichte und Bräuche
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Das Osterfest
Das Osterfest gilt als das erste unter den christlichen Festen und wird hochfeierlich begangen. Es beginnt mit der Auferstehung Jesu Christi am Ostersonntag und endet am Pfingstsonntag, dauert also 50 Tage lang. Die 40-tägige Vorbereitung auf dieses große Fest beginnt am Aschermittwoch. Der österliche Festkreis beginnt in den westlichen Kirchen seit dem Jahr 1091 mit dem Aschermittwoch, dem eine 40-tägige Fastenzeit folgt. Diese erinnert an die 40 Jahre der Israeliten in der Wüste sowie an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste fastete und betete. Die Fastenzeit, auch österliche Bußzeit genannt, endet mit dem 40. Tag am Karsamstag.
Das östliche Christentum rechnet die Sonntage zur Fastenzeit mit hinzu, zählt aber andererseits die Woche vor dem Ostersonntag nicht mit zu den 40 Fastentagen, sondern als eigene Zeitperiode. Diese letzte Woche vor Ostersonntag, die Karwoche, beginnt mit dem Palmsonntag, an dem die Christen den Einzug Jesu in Jerusalem feiern. In der Karwoche ist es in einigen Gemeinden üblich, einen Frühjahrsputz durchzuführen, damit die Kirche zum höchsten Fest der Christen in einem neuen Glanz erstrahlt.
Am Gründonnerstag feiert das Christentum das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Am folgenden Karfreitag wird des Todes Jesu am Kreuz gedacht, am Karsamstag ist Grabesruhe, und am dritten Tag, dem Ostersonntag, wird schließlich die Auferweckung Jesu von den Toten gefeiert.
Kreuzigung und Grablegung
Die römische Hinrichtungsprozedur begann mit der öffentlichen Geißelung und Verhöhnung von Jesus. Danach zwang man Jesus, sein Kreuz zum Richtplatz vor die Stadtmauer zu tragen, an dem Jesus dann gekreuzigt wurde. Die Kreuzigung galt als besonders grausame und erniedrigende Hinrichtungsmethode und war im römischen Kaiserreich für Aufständische, entlaufene Sklaven und Einwohner ohne römisches Bürgerrecht üblich. Sie sollte alle Augenzeugen demütigen und von der Teilnahme an Aufruhr abschrecken. Der Todeskampf konnte je nach Ausführung tagelang dauern, bis der Gehängte verdurstete oder an seinem eigenen Körpergewicht erstickte.
Nach seinem Tod wurde Jesus Leichnam nach jüdischer Sitte einbalsamiert und in ein Felsengrab gelegt, welches dann mit einem schweren Stein verschlossen wurde. Nur einige Frauen aus Galiläa, die Jesus bis zu seinem Tod begleitet hatten, sollen Zeugen dieses Vorgangs geworden sein.
Jesus von Nazareth
Jesus von Nazareth ist die zentrale Figur des christlichen Glaubens. Das Neue Testament beschreibt ihn als den Sohn Gottes und erzählt von seinen wundersamen Taten und Gleichnissen. Dabei ist über den tatsächlichen Menschen Jesus nicht viel bekannt. Erst viele Jahre nach seinem Tod wurden seine Geschichte niedergeschrieben. So viel ist allerdings sicher: Der jüdische Wanderprediger muss eine unbeschreibliche Faszination auf die Bevölkerung ausgeübt haben.
Die Kreuzigung
Jesus predigte immer an öffentlichen Plätzen und war deswegen weit über die Grenzen von Galiläa bekannt. Es wird vermutet, dass er aufgrund seiner revolutionären Auslegung der jüdischen Schriften von der traditionellen jüdischen Glaubensgemeinschaft als Gefahr angesehen wurde. Der Unruhestifter musste aus dem Weg geräumt werden. Wahrscheinlich wurde er nicht von den Römern selbst, sondern von der jüdischen Führungsschicht verhaftet, die ihn schließlich an die Römer übergaben. Das Ende der Geschichte ist bekannt: Pontius Pilatus verurteilt Jesus zum Tod durch Kreuzigung.
Sie nahmen Jesus und führten ihn hinweg. Er trug sein Kreuz selbst hinaus zum Richtplatz, Schädelstätte genannt, auf Hebräisch Golgatha. Als sie ihn wegführten, ergriffen sie einen gewissen Simon von Cyrene, der vom Feld kam, und luden ihm das Kreuz auf, damit er es Jesus nachtrage. Es folgte ihm eine große Menge des Volkes und viele Frauen, die über ihn klagten und weinten. Jesus wandte sich zu ihnen um und sprach: "Ihr Töchter Jerusalems, weint nicht über mich! Weint vielmehr über euch selbst und über eure Kinder! Denn siehe, es kommen Tage, da wird man zu den Bergen sagen: 'Fallt über uns!' und zu den Hügeln: 'Bedeckt uns!'" Es wurden aber auch noch zwei Verbrecher mit ihm zur Hinrichtung geführt. Als sie an den Platz kamen, der Schädelstätte oder Golgatha heißt, kreuzigten sie dort ihn und die Verbrecher, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken. Jesus aber sprach: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!"