Palästina zur Zeit Jesu: Geographie, Politik und Religion

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Historisches Palästina zur Zeit Jesu

Palästina war ein kleines Land im östlichsten Teil des Mittelmeerraumes. Schätzungen zufolge lebten dort zur Zeit Jesu etwa 700.000 Menschen. Die Hauptstadt war Jerusalem.

Geographische und Politische Gliederung

Der Jordan teilte Palästina in zwei Hauptregionen:

Westjordanland (Cisjordanien)

Diese Region bestand aus Galiläa, Samaria, Judäa und Ituräa.

Transjordanien (Perea)

Diese Region wurde von der Dekapolis und Perea gebildet.

Herrscher zur Zeit Jesu

  • In Galiläa und Perea regierte Herodes Antipas.
  • In Judäa und Samaria herrschte der römische Präfekt Pontius Pilatus.

Wirtschaft und Gesellschaft

Die Wirtschaft basierte hauptsächlich auf Landwirtschaft und Viehzucht. Die Industrie beschränkte sich auf einige handwerkliche Tätigkeiten. Der Handel war vorwiegend intern. Das politische und wirtschaftliche Zentrum war Jerusalem.

Der Glaube des jüdischen Volkes

Das jüdische Volk pflegte seinen Glauben an Jahwe, die Hoffnung auf einen Messias und die strikte Einhaltung des Gesetzes des Mose. Die religiöse Praxis umfasste das tägliche Gebet, Almosen, Fasten und die Einhaltung des Samstags als Tag der Ruhe (Sabbat).

Wichtige jüdische Feste

  • Ostern (Pessach): Gefeiert in Erinnerung an die Befreiung des jüdischen Volkes aus Ägypten.
  • Pfingsten (Schawuot): Erinnert an den Bund Gottes und die Übergabe des Gesetzes an Mose.
  • Laubhüttenfest (Sukkot): Erinnert an die Wanderung durch die Wüste.
  • Versöhnungstag (Yom Kippur): Der höchste Feiertag zur Sühne der Sünden.

Sozio-religiöse Gruppen

  • Die Sadduzäer: Sie waren reich, interpretierten das geschriebene Gesetz wörtlich und wurden von den Römern geduldet.
  • Die Pharisäer: Sie gehörten zur Mittelschicht, erfüllten das Gesetz in vollem Umfang und lehnten die Römer ab.
  • Die Zeloten: Sie waren religiöse Fanatiker und erbitterte Feinde der Römer, die gewaltsamen Widerstand leisteten.
  • Die Essener: Sie lebten in den Höhlen von Qumran und widmeten sich dem Studium der Bibel und dem gemeinsamen Gebet.

Der Talmud

Der Talmud ist eine Sammlung jüdischer Lehren, die Kommentare von Rabbinern und Gelehrten des Gesetzes enthält.

Das Neue Testament

Die vier Evangelien

Die vier Evangelien berichten über die Taten und Worte Jesu, seinen Tod, seine Auferstehung und seine Himmelfahrt in den Himmel.

Weitere Schriften des Neuen Testaments

  • Das Buch der Apostelgeschichte: Geschrieben von Lukas oder einem seiner Schüler. Es beschreibt das Kommen des Heiligen Geistes, die Predigt der Apostel und das Leben der ersten Christen nach Jesu Auferstehung.
  • Die einundzwanzig Briefe (Episteln): Geschrieben von Paulus, Jakobus, Petrus, Johannes und Judas an verschiedene christliche Gemeinden in den von ihnen besuchten Städten.
  • Das Buch der Offenbarung: Kündigt die Wiederkunft Christi in einer symbolischen, allegorischen Sprache an.

Die Evangelisten und ihre Werke

Die Evangelien sind keine Biografien Jesu, sondern Ausdruck des Glaubens an Jesu Tod und Auferstehung. Die von der Kirche anerkannten Evangelien werden als kanonisch bezeichnet. Evangelien, die von der Kirche nicht als von Gott inspiriert anerkannt werden, heißen Apokryphen.

Die Synoptiker

Die Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas werden aufgrund ihrer Gemeinsamkeiten als synoptisch bezeichnet.

  • Markus: Sammelte die Lehren des heiligen Petrus. Es gilt als das erste verfasste Evangelium.
  • Matthäus: Richtete sich hauptsächlich an die Juden. Matthäus war ein Apostel Jesu.
  • Lukas: Ein Schriftsteller, der aus der griechisch-heidnischen Welt stammte und ein Schüler des Apostels Paulus war.
  • Johannes: War ein Apostel Jesu und stellt Jesus als den Sohn Gottes und Erlöser der Welt dar. Sein Evangelium wurde als letztes verfasst.

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