Parthenogenese: Arten, Vorkommen und biologische Bedeutung

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Natürliche Parthenogenese: Eine Übersicht

Parthenogenese bezeichnet die embryonale Entwicklung einer männlichen oder weiblichen Gamete ohne Beteiligung der Keimzelle des anderen Geschlechts. Die Entwicklung männlicher Gameten ist sehr selten (z. B. bei einigen Algen), während die Entwicklung weiblicher Gameten in der Natur sehr häufig vorkommt.

Sie wurde 1740 von Charles Bonnet beschrieben, der sie bei Blattläusen feststellte. Parthenogenese ist auch sehr häufig bei Heuschrecken, Wespen und Würmern zu beobachten. Diese Art der embryonalen Entwicklung kann zu männlichen, weiblichen oder beiden Geschlechtern führen. Führt die Entwicklung zu:

  • Männchen (Arrhenotokie): Parthenogenesis arrhenotóquica
  • Weibchen (Thelytokie): Parthenogenesis thelytóquica
  • Beiden Geschlechtern (Amphitokie): Parthenogenesis amphitóquica oder deuterotokie

Arten der Parthenogenese und ihre Merkmale

1. Zyklische Parthenogenese

Diese Form ist typisch für Krebstiere und Blattläuse. Es gibt einen Wechsel zwischen sexueller Reproduktion und Parthenogenese. Im Frühjahr und Sommer überwiegt die thelytoke Parthenogenese. Danach folgt amphitoke Parthenogenese, die zur geschlechtlichen Fortpflanzung führt.

2. Fakultative Parthenogenese

Diese Art der Parthenogenese ist typisch für Bienen. Wenn sich der Receptaculum seminis öffnet und das Ei befruchtet wird, entwickelt es sich zu einem Weibchen (diploid). Wenn das Ei unbefruchtet bleibt und der Schließmuskel sich nicht öffnet, entwickelt sich das Ei parthenogenetisch zu Männchen, die haploid sind.

3. Geografische Parthenogenese

Typisch für Wirbellose. Zwei verwandte Arten oder eine Art kann sich sowohl durch Parthenogenese als auch durch sexuelle Fortpflanzung reproduzieren. Gewöhnlich findet man in nördlichen Regionen Parthenogenese, während in südlichen (wärmeren) Regionen die geschlechtliche Fortpflanzung überwiegt.

4. Zufällige Parthenogenese

Diese Form tritt bei Wirbellosen auf. Normalerweise reproduzieren sie sich sexuell, aber es kann vorkommen, dass einige Eier unbefruchtet bleiben und sich parthenogenetisch zu haploiden Individuen (n) entwickeln.

5. Rudimentäre Parthenogenese

Bei Geflügel (z. B. Puten) und Säugetieren (z. B. Menschen) kann sie pathologisch sein. Es handelt sich um die Entwicklung parthenogenetischer Eizellen. Sie findet sich in Hoden, Eierstöcken oder in der Brust. In diesen Fällen kann sie zu Tumoren führen: benignen Teratomen und Teratokarzinomen. Diese bestehen aus vielen verschiedenen Geweben, bilden aber keine Organe.

6. Pädogenese (Parthenogenese im Larvenstadium)

Der Begriff "Pädogenese" leitet sich von "Paido" (Kind) ab. Sie tritt im Larvenstadium auf. Sie wurde 1862 von Wagner bei Fliegenlarven beschrieben. Er stellte fest, dass sich innerhalb der Larven andere Larven entwickelten, deren Produktion durch Gewebeteilung erfolgte. Anschließend wurde dies auch bei anderen Dipteren festgestellt.

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