Die Passion Jesu: Ursachen, Verantwortung und Darstellung
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Die Passion und der Tod Jesu: Ein komplexes Zusammenspiel
Die Passion und der Tod Jesu sind Folge von Spannungen zwischen einem vom Lande kommenden Charismatiker und einer städtischen Elite, zwischen einer jüdischen Erneuerungsbewegung und römischer Fremdherrschaft, zwischen dem Verkündiger kosmischen Wandels, der auch den Tempel verwandeln sollte, und den Vertretern des Status quo. Religiöse und politische Gründe lassen sich nicht auseinanderhalten: Jesus wollte zwar nicht mit Hilfe seiner Jünger die Herrschaft an sich reißen, aber er verkündigte eine bald hereinbrechende „Herrschaft Gottes“, in der die Ersten die Letzten und die Letzten die Ersten sein würden. Gott werde sie wunderbar herbeiführen. Er und seine Jünger würden in ihr Israel regieren (Lk 22,28-30 par.). Für eine Regierung der Tempelaristokratie und der Römer war kein Platz. Beide Gruppen waren seine Gegner, verfolgten aber verschiedene Interessen. Das Synhedrium (Hoher Rat) nahm an seiner Prophetie gegen den Tempel Anstoß; seine Tempelkritik erschütterte die Legitimität ihrer Privilegien. Der römische Präfekt musste angesichts des „Königtums“, von dem Jesus sprach, misstrauisch werden. Er musste dadurch seine Macht gefährdet sehen. Vor dem Synhedrium wurde Jesus daher als „Prophet“ (Mk 14,65), vor den Römern als „König“ (Mk 15,16-18) verspottet. Beide Gruppen hatten aber das gemeinsame Interesse, Unruhe zu vermeiden. Beide wirkten beim Vorgehen gegen Jesus zusammen. Dabei handelten kleine Eliten von Juden und Römern. Aber auch einfache Menschen waren beteiligt: Eine jüdische Volksmenge hat in Zurufen Jesu Tod gefordert; heidnische Soldaten haben Jesus als „König der Juden“ misshandelt und gekreuzigt. Die Jünger spielten eine unrühmliche Rolle: Judas verriet den Aufenthaltsort Jesu und ermöglichte seine Inhaftierung ohne Aufsehen. Alle Jünger flohen. Petrus verleugnete ihn, um sich nicht selbst zu gefährden.
Die Frage nach der Verantwortung für den Tod Jesu
Die Frage nach der „Schuld“ am Tode Jesu ist unsachgemäß. Beantworten lässt sich nur die Frage nach der Verantwortung für seine Hinrichtung. Sie liegt bei den Römern, die auf Initiative der jüdischen Lokalaristokratie handelten. Darüber hinaus kann man viele Ursachen und Faktoren nennen: Jesus selbst hat sein Ende riskiert, als er nach Jerusalem zog. Er exponierte sich und zog bewusst Aggressionen auf sich. Ebenso richtig ist: Er wurde ein Opfer struktureller Konflikte zwischen Stadt und Land, Juden und Römern, Volk und Aristokratie. Viele litten unter diesen Konflikten.
Die Passion Christi: Eine detaillierte Schilderung
In "Die Passion Christi" werden die letzten zwölf Stunden vor der wohl populärsten Kreuzigung aller Zeiten geschildert - und dies auf detailliertester Weise. Vom Zeitpunkt, als Jesus Christus im Garten Gethsemane auf die Knie geht und betet, über die äußerst grausame Folter und die Verurteilung bis hin zum schweren Gang aus Jerusalem nach Golgatha.
Jesus von Nazareth: Zimmermann und Heilsbringer
Israel im Jahre 34: Jesus von Nazareth ist zwar von Beruf Zimmermann aber ganz gewiss kein normaler Mensch - er zieht durch das von den Römern besetzte Land Israel, erzählt dabei von Gott, heilt sogar kranke Menschen und lässt Tote auferstehen. Doch dem hohen Rat in Jerusalem gefällt dies nicht - schließlich sehen sie ihre Machtposition in Gefahr, da das Volk Jesus als Heilsbringer sieht. Eines Nachts, als Jesus im Garten Gethsemane betet - also mit seinem Vater redet - nehmen sie ihn gefangen und geißeln ihn. Nachdem sie ihn gepeitscht, geschlagen und gepeinigt haben, wird er zum römischen Statthalter in Jerusalem, Pontius Pilatus gebracht, der allerdings selbst nicht weiß, weshalb man diesen Jesus verhaften und am Kreuz den wohl schmerzvollsten Tod erleiden lassen soll. Dennoch muss Jesus ans Kreuz nach Golgatha, der Schädelstätte, wo er an ein Kreuz genagelt wird. Doch mit seinem Tod ist die Geschichte noch nicht vorbei. Drei Tage später steht er wieder auf von den Toten - und rettet damit die gesamte Menschheit!