PC-Netzteile: Typen und Funktionen

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**PC-Formfaktoren: Eine Übersicht**

**XT**

Der Formfaktor XT wurde für den ursprünglichen IBM PC und seine Nachfolger entwickelt. Diese Gehäuse wurden nur als Desktop-Varianten verkauft und zeichneten sich durch ihre Robustheit aus. Ursprünglich waren sie, ebenso wie ihre Netzteile, ziemlich groß. Die Leistung der Netzteile betrug 63,5 W. Dieser Formfaktor ist mittlerweile veraltet.

**AT**

Der Formfaktor AT ähnelte dem XT, wies jedoch einige Unterschiede auf. Zum ersten Mal verfügte das Netzteil über einen Netzschalter auf der Vorderseite. Die Gehäuse wurden sowohl im Desktop- als auch im Tower-Format gebaut und etablierten sich für lange Zeit als Standard. Dieser Formfaktor ist mittlerweile veraltet.

**Baby-AT**

Der Formfaktor Baby-AT war dem AT sehr ähnlich, außer in der Größe. Er erlangte große Popularität, bis er vom ATX-Format abgelöst wurde. AT-Gehäuse wurden in einer großen Vielfalt von Größen und Stilen angeboten.

**LPX**

Das Hauptmerkmal des LPX-Formfaktors ist die Verwendung einer Zusatzkarte, der sogenannten Riser-Karte, die in das Mainboard gesteckt wird. Erweiterungskarten werden parallel zum Mainboard an die Riser-Karte angeschlossen. Auf diese Weise muss das Gehäuse nicht unbedingt die Mindesthöhe einer Erweiterungskarte aufweisen, sondern kann kompakter sein.

**NLX**

Der NLX-Formfaktor wurde von Intel als Nachfolger von LPX entwickelt. Er ist LPX sehr ähnlich, mit dem Unterschied, dass NLX ein Standard ist, während LPX auf proprietären Designs basiert.

**ATX**

Der ATX-Formfaktor ist der derzeit vorherrschende Standard auf dem Markt. Er wurde 1995 von Intel entwickelt und hat sich bis heute durchgesetzt, sodass er den Baby-AT-Formfaktor weitgehend verdrängt hat. ATX-Gehäuse weisen eine Reihe wichtiger Merkmale auf. Zum einen verfügen sie über eine standardisierte E/A-Blende auf der Rückseite, die verschiedene Konfigurationen von Anschlüssen für unterschiedliche Mainboards ermöglicht. Zum anderen ist auch das Netzteil spezifisch und bietet neue Features und Funktionen, die im Folgenden erläutert werden. Intel spezifiziert auch einige Varianten dieses Formats. Dazu gehören Mini-ATX, das etwas kleiner als ATX ist, und Extended ATX (EATX), das etwas größer als ATX ist.

**Netzteile: Funktion und Spannungen**

Die Hauptfunktion eines Netzteils besteht darin, die Wechselspannung aus dem Stromnetz (220 V) in Gleichspannung mit niedrigeren Werten (3,3 V, 5 V und 12 V) umzuwandeln. Diese Gleichspannung kann vom Computer leichter verarbeitet werden und versorgt alle Komponenten mit Strom. Das Stromnetz liefert Wechselstrom, der für den Betrieb des PCs in Gleichstrom umgewandelt werden muss. Der erste Schritt ist also die AC/DC-Wandlung. Nach der Umwandlung muss das Netzteil einen kontinuierlichen Strom mit verschiedenen Spannungen liefern, um die verschiedenen Komponenten des Computers zu versorgen.

Viele Geräte (Drucker, Scanner usw.) verwenden Adapter, die die gleiche Funktion wie das Netzteil erfüllen: Sie wandeln die 220 V aus dem Stromnetz in 12 V oder 9 V um. Das Problem bei diesen Geräten ist, dass sie viel Energie verschwenden, da die Energie aus der Umwandlung als Wärme freigesetzt wird. Dies ist in einem PC nicht akzeptabel, weshalb Schaltnetzteile verwendet werden, die effizienter arbeiten. Sie erzeugen weniger Wärme, die durch einen Lüfter im Gehäuse des Netzteils abgeführt wird. Diese Netzteile strahlen ein starkes elektromagnetisches Feld ab, das andere Komponenten des Computers beeinträchtigen kann. Daher sind PC-Netzteile durch ein Metallgehäuse geschützt.

**Ausgangsspannungen von PC-Netzteilen**

  • -12 V: Wird in einigen Schaltungen der seriellen Ports verwendet, allerdings nur noch sehr selten.
  • -5 V: Wird nicht mehr verwendet. Wurde früher in Diskettenlaufwerkscontrollern und einigen ISA-Karten der ersten PCs verwendet.
  • 0 V: Wird als Masse betrachtet. Es ist eine Referenzspannung, von der aus andere Spannungen gemessen werden.
  • +3,3 V: Eine neuere Spannung, die nur von ATX-Netzteilen bereitgestellt wird. Sie wird vor allem aufgrund der zunehmenden Spannungsreduzierung vieler grundlegender Komponenten wie Mikroprozessoren, Speicherchips und des AGP-Grafikbusses benötigt.
  • +5 V: Wurde vor allem in älteren Systemen mit Baby-AT und noch früher verwendet. Dies war die Versorgungsspannung für das Mainboard, ältere Chips und einige andere Systemkomponenten. Sie wird jedoch auch heute noch verwendet. Tatsächlich werden viele Mainboards und Komponenten immer noch mit 5 V versorgt.
  • +12 V: Diese Spannung wird im Allgemeinen verwendet, um die Motoren von Speichermedien wie CD-ROM- oder Festplattenlaufwerken zu versorgen.

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