Pedro Salinas: Analyse seines poetischen Werks und seiner Schaffensphasen
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Einführung in Pedro Salinas' Poesie
Pedro Salinas' Dichtung zeichnet sich durch eine innovative Versifikation aus, die traditionelle Formen mit freien Versen mischt. Sein Lexikon ist einfach und umgangssprachlich, was eine Verschmelzung zweier Welten zeigt: Tradition und moderne Technik. Vulgäre Wörter haben die Fähigkeit, Poesie zu verwandeln, da Salinas' Methode die Trennung von poetischem Vokabular verhindert. Daher sind die konkrete und abstrakte Welt, das Belebte und Unbelebte, stets in vollkommener Einheit. Seine Dichtung deutet nicht nur an, sondern erklärt auch.
Salinas beschäftigt sich ständig mit der Idee des Nichts und des Unbekannten. Fragen der Willenskraft, des Fassens des Unfassbaren und der letztendlichen, ewigen Frustration unserer Wünsche werden in seinen Werken stark thematisiert. Diese Fragen, die bereits in seinem ersten Buch aufgeworfen werden, prägen die ständige Suche nach Realitäten in seinen späteren Werken. Salinas' spätere Werke zeigen eine weltoffene, weltliche und europäische Prägung, die sich auch in seinem thematischen Repertoire widerspiegelt, wo die Erzählung den Besitz innerer Freude und die Erwartung des Bevorstehenden ankündigt.
Einflüsse und geografische Prägung
Andalusische und mediterrane Elemente prägen seine Werke. Dies ist zum einen auf seine Ehe mit Margarita Bonmatí aus Alicante zurückzuführen, die ihn dem levantinischen Meer näherbrachte, und zum anderen auf seine Freundschaft mit Gabriel Miró sowie seinen Aufenthalt in Sevilla.
Die drei Schaffensphasen
In seinen Gedichten lassen sich drei Entwicklungsstufen identifizieren, die auch die Entwicklung der Gruppe der "Generation von 27" widerspiegeln:
- Erste Schaffensphase (1920-1931): Die Avantgarde-Phase.
- Zweite Schaffensphase (1931-1936): Eine Zeit der Fülle, in der der vollste Ausdruck der Liebe liegt.
- Dritte Schaffensphase (1936-1955): Die Phase, in der der Dichter seine Beständigkeit und Ewigkeit erreicht hat.
Erste Schaffensphase: Die Avantgarde (1920-1931)
In dieser Phase entstanden die Bücher: Presagios (1923), Seguro Azar (1929) und Fábula y Signo (1931).
Einflüsse der ersten Phase
Diese Phase ist geprägt von der Moderne und Romantik, sowie von Juan Ramón Jiménez, Antonio Machado und Miguel de Unamuno, die zur Postmoderne zählen. Der Bécquersche Einfluss ist besonders in seinem ersten Buch sehr präsent. Dominant ist das Gefühl der Liebe, das sich auf eine immaterielle Geliebte zubewegt, eine emotionale Verschmelzung mit der Welt, der Ton der Sehnsucht und des Begehrens. Seine direkten Meister, Antonio Machado, Juan Ramón Jiménez und Unamuno, verhalfen ihm jedoch zu einer Veränderung in der postmodernen kastilischen Poesie. Sie pflegen die Synthese zweier physischer und menschlicher Landschaften und zweier poetischer Traditionen: Kastilien und Andalusien.
Im Hinblick auf Machado zeigen sich die Einflüsse in dieser ersten Trilogie. Paradoxer Humor, ausgelöst durch heftige und makabre Gegensätze, steht im Zusammenhang mit Fragen von Leben und Tod. Die kastilische Landschaft wird auf symbolischer Ebene durch die Auswahl signifikanter und repräsentativer Bilder eines vergangenen Krieges oder großer Projekte projiziert. Der Dialog im Spiegel ist wie der einzig mögliche Dialog mit dem Leben, dem Selbst und der Welt.
Der Einfluss Juan Ramón Jiménez' zeigt sich im Bild des Meeres, das als grundsätzlich zweideutig, dynamisch und als lebendiger Zusammenfluss des Zeitlichen und Ewigen, des Lebendigen und des Unbelebten, des Menschlichen und des Kosmischen dargestellt wird. Die Beziehung zwischen Salinas und Unamuno zeigt sich in Ideen und Konzepten wie dem Konflikt zwischen Schein und Wirklichkeit, Leben und Traum.
Der Einfluss der europäischen Avantgarde im zweiten und dritten Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts ist ebenfalls präsent. Dies zeigt sich in Reflexionen, die mit dem Ultraismus vergleichbar sind, sowie in thematischen Anspielungen auf die moderne Welt der Mechanik: Kreationismus und das unlogische Nebeneinander unterschiedlicher technischer Eigenschaften von Objekten als neues Bild. Einflüsse der spanischen Tradition finden sich bei Garcilaso, San Juan de la Cruz, Cervantes, Góngora und Quevedo. Die Romantik prägt den Charakter der Metrik (z.B. Sonett) und verschiedene thematische Motive.
Poetische Welt der ersten Phase
Seine poetische Welt entsteht mit den Vorzeichen, die er besingt, Kreaturen verschiedener Art: materielle Dinge. Seine Originalität verleiht nicht nur menschlichen Seelen, sondern auch den Dingen eine Seele. Dieser direkte Kontakt mit den Dingen ist das Wissen, das seine Poesie der ersten Etappe am besten beschreibt. Er nähert sich der Welt um ihn herum mit einer fragenden Haltung, tritt in einen Dialog mit ihr und macht sie zum Gegenstand seiner Poesie. Es ist eine Poesie der Fantasie, die als Fantasie erschaffen wird. Die externe Realität wird aus der Perspektive eines bestimmten Zeichens dargestellt. Diese Technik deutet darauf hin, dass Salinas der Korrespondenz zwischen den Dingen und dem Betrachter große Bedeutung beimisst, was zur Etablierung eines zentralen Themas in seinem Werk dient. Seine ersten Bücher sind reich an romantischen, klassischen, volkstümlichen und satirischen Elementen, zeigen einen engen Kontakt mit der Welt der Sinne und externer Musik – all das, was er von seinen Zeitgenossen erbte und später zu überwinden suchte.
Verslehre der ersten Phase
Die Verslehre ist eine Reinigung von Romantik und Moderne. Er kultiviert den freien Vers und entdeckt dessen Möglichkeiten und Ausdruckskraft für eine Welt, die sich nicht an ein metrisches Maß hält, eine Welt, die unsere Moderne widerspiegelt. Aus dem Erbe der spanischen Tradition dominiert die Verwendung romantischer Formen wie der Silva, mit eingestreuten Versen und loser Assonanz.
Zweite Schaffensphase: Die Fülle der Liebe (1931-1936)
Diese Phase umfasst die Bücher: La Voz a ti debida (1934), Razón de amor (1936) und Largo Lamento.
Einflüsse der zweiten Phase
Die Einflüsse Garcilasos sind sehr präsent. Er schafft das Bild der Geliebten aus dem inneren Bild, das der Liebende selbst in Ewigkeit trägt, ohne Begründung oder Überprüfung. In der modernen spanischen Poesie ist Bécquer ein großer Einfluss für Salinas. Auch die mystische Poesie von Fray Luis de León und San Juan de la Cruz beeinflusst ihn. Neben den hispanischen Einflüssen scheint auch der große englische Dichter Shelley eine Rolle zu spielen, von dem er die neuplatonische Idee der Liebe als unverzichtbaren Dienst für ein ewiges, unvergängliches und vollkommenes Bild übernimmt. Dies geschieht mit einer aktiveren Haltung, die das Bild der Geliebten bis zu einem gewissen Grad auf ein bereits bestehendes Etikett schafft.
Poetische Welt der zweiten Phase
Seine poetische Welt zeichnet sich durch die Korrespondenz zwischen Wahrheit und künstlerischem Schaffen aus. Das Thema der Liebe ist ein zentraler Aspekt in Salinas' poetischem Werk. Er schafft eine Poesie voller Liebe, im traditionellen Sinne des Wortes.
Verslehre der zweiten Phase
Die Verslehre ist vom modernistischen Einfluss befreit und eröffnet einen neuen Weg zum "nackten Vers", der überwiegend auf Unregelmäßigkeiten beschränkt ist. Sie enthält freie Verse, mit einer Dominanz von achtsilbigen Versen, die sich mit kürzeren Versen abwechseln.
Lexikon der zweiten Phase
Sein Lexikon ist im Allgemeinen von der Liebe geprägt; bemerkenswert ist die Verwendung von Pronomen, die neben der materiellen Realität die Kommunikation des Dichters intensiviert.
Thematik der zweiten Phase
Seine Lyrik offenbart ihre Thematik durch eine prägnante Syntax kurzer Sätze und einen nüchternen, intellektuell anspruchsvollen Inhalt. Das zentrale Thema ist die Liebe. Sie ist mit der Idee der Dauerhaftigkeit, der Erlösung und der Ewigkeit verbunden. Es ist die entzündete Flamme, die das Leben im Sinne des Überlebens bedeutet, diese Suche nach Vollkommenheit und Absolutheit.
Dritte Schaffensphase (1936-1955)
In dieser Phase erreichte der Dichter seine Beständigkeit und Ewigkeit.