Pedro Salinas und die Generation von 27
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Pedro Salinas: Leben und Werk
Leben
Pedro Salinas studierte Rechtswissenschaften und Philosophie. Er widmete sein Leben der Lehre und Universität. 1915 heiratete er Margarita Bonmatí. Salinas schrieb ihr jeden Tag einen Liebesbrief; diese Korrespondenz wurde in *Margarita: Liebesbriefe* gesammelt.
1918 erhielt Salinas eine Professur an der Universität von Sevilla. Er war Professor an der Zentralschule für Sprachen und traf dort eine US-amerikanische Studentin namens Katherine. Ihr widmete er seine poetische Trilogie *Stimme, die dir geschuldet ist*, *Liebe* und *Lange Entschuldigung*. Diese Romanze wurde fortgesetzt, auch als Katherine nach Amerika zurückkehrte. Salinas' Frau entdeckte die Affäre und versuchte, sich das Leben zu nehmen.
Werk
Salinas' Poesie ist intellektuell, ein Dialog des Dichters mit der Geliebten, der Welt oder dem Wesen der Dinge. Sein Stil ist anti-rhetorisch, mit alltäglicher Sprache, einfachen Bildern und leichten Rhythmen, kurzen Versen, ohne Reim oder Assonanz.
Seine Karriere lässt sich in drei Phasen einteilen:
- Anfangsphase: Einfluss der Avantgarde (Werke wie *Vorzeichen*, *Sichere Chance* und *Fabel und Zeichen*).
- Zweite Phase: Dominiert vom Thema Liebe (die oben erwähnte Trilogie). Liebe erscheint als ungeheure Kraft, die die Welt organisiert. Sprache ist konzeptionell und dicht.
- Dritte Phase: Werke, die im Exil geschrieben wurden (*Wie sie genannt wird*, ein Dialog mit dem Meer von Puerto Rico).
Die Generation von 27
Merkmale und Zusammenhalt
Der Begriff "Generation von 27" bezieht sich auf eine Gruppe von Dichtern, die in den 1920er Jahren in Spanien aufkamen. Der Name bezieht sich auf das Jahr, in dem eine Hommage an Góngora stattfand, an der die gesamte Gruppe teilnahm. Weitere Faktoren trugen zum Zusammenhalt bei:
- Treffpunkt: Residencia de Estudiantes in Madrid (liberal, europäisch geprägt).
- Literarischer Hintergrund: Fast alle waren Literaturprofessoren und veröffentlichten kritische Essays.
- Persönliche Freundschaft: Zusammenarbeit in kulturellen Unternehmungen und Zeitschriften.
- Bewunderung für Juan Ramón Jiménez: Ideal der reinen Poesie, tiefe Bilder, Ausdruck von Gefühlen.
Literarische Einflüsse
Die poetische Laufbahn dieser Autoren ist von ähnlichen Einflüssen geprägt:
- Spanische literarische Tradition:
- Klassiker des Goldenen Zeitalters.
- Erbe der nahen poetischen Tradition (vor allem Bécquer).
- Einfluss lyrischer Balladen und traditioneller kastilischer Dichtung (Neo-Volkspoesie).
- Avantgarde: Bedeutung von Bild und Metapher (Kreationismus und Ultraismus). Trend zur reinen, intellektuellen Poesie.
- Pablo Neruda (ab 1934): Gründete die Zeitschrift *Caballo Verde para la Poesía* und veröffentlichte ein Manifest für eine "unreine" Poesie, die näher an der Realität ist.
Nach dem Bürgerkrieg
Der Bürgerkrieg führte zur Auflösung der Gruppe: Federico García Lorca wurde ermordet, einige gingen ins Exil, andere blieben in Spanien. Jeder verfolgte seinen eigenen poetischen Weg, aber in allen Werken ist das tiefe Trauma des Bruderkrieges spürbar.