Pflanzen: Aufbau, Fortpflanzung und Anpassung
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Pflanzen: Merkmale und Aufbau
Pflanzen sind lebende, autotrophe Organismen, die an ein Substrat gebunden und nicht fähig sind, sich aktiv fortzubewegen. Ihre grüne Farbe verdanken sie einem Stoff namens Chlorophyll, der es den Pflanzen ermöglicht, die Sonnenenergie zu nutzen. Sie nehmen aus der Umwelt Wasser, Kohlendioxid und Mineralsalze auf. Diese anorganischen Stoffe dienen ihnen zur Fortpflanzung und werden in organische Stoffe umgewandelt. Um die dafür benötigte Energie zu gewinnen, nutzen sie das Sonnenlicht. Dieser Prozess wird Photosynthese genannt.
Vegetative Organe
Die vegetativen Organe der Pflanzen sind:
- Wurzel: Der Teil, der in den Boden eindringt und Wasser sowie Mineralsalze aufnimmt.
- Stängel: Der oberirdische Teil der Pflanze, in dem Substanzen zirkulieren.
- Blätter: Lamellenförmige Auswüchse des Stängels, in denen die Photosynthese stattfindet.
Blütenstruktur und Fortpflanzung
Blüten sind die Strukturen, die die reproduktiven Organe der Pflanzen enthalten. Viele sind Zwitter und tragen sowohl männliche als auch weibliche Organe. Eine solche Blüte wird als vollständige Blüte bezeichnet und besteht aus:
- Blütenstiel: Befindet sich an der Basis und verbindet die Blüte mit dem Stängel.
- Blütenhülle: Umhüllt die reproduktiven Organe und umfasst:
- Kelch: Der äußerste Teil der Blüte, gebildet aus Kelchblättern.
- Krone: Gebildet aus farbigen Blättern, den Kronblättern.
- Reproduktive Organe: Geschützt durch die Blütenhülle:
- Staubblätter: Die männlichen Fortpflanzungsorgane, bestehend aus Staubfaden und Staubbeutel (enthält Pollen).
- Stempel (Fruchtblatt): Das weibliche Organ. Im unteren Teil befindet sich der Fruchtknoten mit den Samenanlagen (Eizellen).
Nicht alle Blüten sind vollständig; es gibt auch unvollständige Blüten, denen entweder die männlichen oder die weiblichen Organe fehlen.
Ein Blütenstand ist eine Ansammlung von Blüten, die von einem gemeinsamen Stängelabschnitt ausgehen. Sie erhalten Namen wie Ähre, Dolde oder Kapitel.
Bestäubung und Fruchtbildung
Wenn ein Pollenkorn auf die Narbe (Teil des Stempels) einer Blüte derselben Art gelangt (dies nennt man Bestäubung), entwickelt sich ein Pollenschlauch zur Samenanlage, was zur Befruchtung führt. Dieser Prozess umfasst:
- Entwicklung der befruchteten Eizelle und Bildung des Samens.
- Verschwinden einiger Blütenstrukturen.
- Umwandlung des Fruchtknotens zur Frucht, die den Samen umschließt.
Bedecktsamer (Angiospermen) sind Blütenpflanzen, deren Samen in einer Frucht eingeschlossen sind.
Pflanzen ohne Blüten und Samen
Farne
Farne sind Pflanzen mit Wurzeln, Stängeln und Blättern, aber ohne Blüten und Samen. Sie vermehren sich durch Sporen.
Moose
Moose sind kleine Pflanzen, die sich ebenfalls durch Sporen vermehren und keine echten Wurzeln, Stängel oder Blätter besitzen.
Pflanzen und Umwelt
Anpassung an Wasser
Im Wasser gibt es keinen Wassermangel. Gase und Salze sind darin gelöst. Wasserpflanzen können am Gewässergrund oder im Wasser schwebend leben.
Anpassung an Land
In terrestrischen Umgebungen ist Licht meist reichlich vorhanden, aber Wasser kann ein Problem sein. Landpflanzen haben Anpassungen entwickelt:
- Die Wurzel nimmt Wasser auf.
- Die Blätter führen die Photosynthese durch.
- Der Stängel enthält Leitungsbahnen für den Transport von Rohsaft (Wasser und Mineralien) und verarbeitetem Saft (Zucker).
- Die Blätter haben oft eine wachsartige Hülle (Kutikula), die sie wasserundurchlässig macht und vor Verdunstung schützt.
Pilze: Keine Tiere oder Pflanzen
Pilze sind weder Tiere noch Pflanzen. Sie sind an das Substrat gebunden, auf dem sie leben, und vermehren sich durch Sporen (z.B. bei Hutpilzen). Ihre Ernährung ist heterotroph (sie nehmen organische Stoffe auf). Ihr eigentlicher Körper ist das Myzel, ein Geflecht aus Pilzfäden.
Je nach Ernährungsweise unterscheidet man:
- Saprophyten (Zersetzer): Leben auf toten organischen Resten und wandeln diese in anorganische Stoffe um, die für Pflanzen nützlich sind.
- Parasiten: Leben auf Kosten anderer Lebewesen und können Krankheiten verursachen.
- Symbionten: Leben in Gemeinschaft mit anderen Lebewesen, ohne diese zu schädigen (oft zum gegenseitigen Vorteil). Beispiel: Flechten (Symbiose aus Pilz und Alge).