Pflanzenkrankheiten und Bodendesinfektion: Ein Überblick

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Pilze, die Wurzeln befallen

  • Fusarium proliferatum: Befällt Spargel.
  • Rhizoctonia solani
  • Sclerotinia sclerotiorum: Befällt Artischocken; empfindlich gegenüber Schweinegülle und Stickstoff (N).
  • Phytophthora cactorum: Befällt Erdbeeren und Karotten.

Ein neuer Erreger, Fusarium oxysporum, wurde in Spanien identifiziert. Die zuständigen Behörden sollten für eine offizielle Erklärung informiert werden.

Gefäßpathogene Pilze und Bakterien

  • Fusarium oxysporum f.sp. cyclaminis: Befällt Alpenveilchen (Cyclamen).
  • Fusarium oxysporum f.sp. dianthi: Befällt Nelken in Almería; ein Zusammenhang mit Schafdünger wurde festgestellt.
  • Fusarium-Welke: Befällt Melonen.
  • Peronospora tabacina (Falscher Mehltau): Befällt Paprika.

Biologische Kontrolle: Die Weiße Fliege wird von der Schlupfwespe Encarsia formosa parasitiert.

Pflanzenviren und ihre Überträger

  • Tomatenbronzefleckenvirus (TSWV): Befällt Artischocken, Paprika und Salat. Wird durch Thripse übertragen.
  • Kartoffelvirus Y (PVY): Befällt Paprika. Symptome sind violette Nervenadern an der Blattunterseite. Wird durch Blattläuse übertragen.
  • Mosaikvirus: Wird durch Saatgut und mechanischen Kontakt übertragen.
  • Tomatengelblättriges Ringelvirus (TYLCV): Verursacht erhebliche Schäden bei Tomaten. Wird durch die Weiße Fliege (Bemisia tabaci) übertragen. Symptome sind das Schrumpfen und Kräuseln der Blätter.
  • Pepino-Mosaik-Virus (PepMV): Ein Satellitenvirus.

Schadbilder, die Virusinfektionen ähneln, können bei Auberginen und Paprika auch durch Spinnmilben verursacht werden. Zur Bekämpfung kann Schwefel eingesetzt werden.

Fallbeispiel: Pathogene in Cartagena

  • Phytophthora capsici: Ein Bodenpilz, der sich über Wasser ausbreitet und Wurzel- sowie Stängelfäule verursacht.
  • Meloidogyne incognita (Wurzelgallenälchen): Verursacht große Knoten (Gallen) an den Wurzeln, was zu Hyperplasie führt und die Wurzelfunktion beeinträchtigt. Symptome sind Vergilbung der Pflanzenspitzen und Wachstumsstörungen.

Methoden der Bodendesinfektion

Dampfdesinfektion

Vorteile:

  • Breites Wirkungsspektrum
  • Ermöglicht sofortige Bepflanzung

Nachteile:

  • Gefahr der schnellen Wiederbesiedlung durch Pathogene
  • Hoher Energieverbrauch
  • Mögliche Phytotoxizität
  • Hohe Investitionskosten

Mechanische Desinfektion

Vorteile:

  • Kombinierbar mit Gründüngung und Feldvorbereitung

Nachteile:

  • Resistente Dauerstrukturen von Pathogenen bleiben erhalten
  • Hoher Energieverbrauch

Chemische Desinfektion (Begasungsmittel)

Wirkstoffe

  • Chlorpikrin: 50 g/m², giftig, Anwendung nur durch geschultes Personal.
  • Metam-Natrium: 150 g/m², Anwendung über Tropfbewässerung.
  • Dazomet: Granulat, das sich im Boden zu Methylisothiocyanat zersetzt.
  • Propylenoxid: Nicht zugelassen. Explosiv und krebserregend. Ein Versuch bei Erdbeeren zeigte keine Wirkung.
  • Dimethyldisulfid (DMDS): Zeigte in Versuchen keine Wirkung im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle.
  • 1,3-Dichlorpropen + Chlorpikrin (Telon/DD): Flüssig, Anwendung nur durch geschultes Personal.

Anwendungshinweise

  • Der Boden muss gut vorbereitet sein, um ein tiefes Eindringen des Mittels zu gewährleisten.
  • Die Fläche muss mit einer gasdichten Folie abgedeckt und die Ränder müssen eingegraben werden.
  • Der Boden sollte 2-3 Tage vor der Anwendung gut gewässert werden.
  • Nach der Anwendung leicht wässern, um die Folie abzudichten.
  • Die Folie sollte für 21 Tage aufliegen, idealerweise während einer Hitzeperiode.
  • 1,3-Dichlorpropen hat auch eine herbizide Wirkung (z.B. gegen Portulak).
  • Die Wirkung ist vergleichbar oder besser als die von Methylbromid, weshalb es als Alternative gilt.

Wirkung der Biosolarisation auf den Boden

  • Bodenstruktur: Verbessert sich durch Reduzierung der Schüttdichte und Erhöhung der Wasserinfiltration.
  • Elektrische Leitfähigkeit (EC): Die Salzkonzentration bleibt unverändert.
  • pH-Wert: Sinkt leicht in kalkhaltigen Böden (pH > 8).
  • Nährstoffverfügbarkeit: Die Verfügbarkeit von Stickstoff (N), Kalium (K), Magnesium (Mg), löslichem Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Zink (Zn) und löslichem Phosphor (P) wird erhöht.
  • Organische Substanz: Der Gehalt erhöht sich.
  • Allelopathische Substanzen: Werden abgebaut.

Biologische Kontrolle und Bodenverbesserung

Antagonistische Pilze

Nützliche Pilze wie Trichoderma, Verticillium und Gliocladium können zur biologischen Krankheitskontrolle eingesetzt werden.

Einsatz von Kompost

Unsere Aufgabe ist es, Kompost zu nutzen und Böden so zu bewirtschaften, dass sich nützliche Mikroorganismen vermehren. Dies verbessert die Bodengesundheit und hilft bei der Krankheitskontrolle.

Mögliche Kompostmaterialien:

  • Oliven-Trester (Alperujo)
  • Verbrauchtes Pilzsubstrat
  • Kork
  • Traubentrester

Vorteile:

  • Geringe Kosten und Wiederverwendung von Abfällen
  • Hoher Gehalt an organischer Substanz

Nachteile:

  • Heterogenität des Materials
  • Mögliches Vorkommen von humanpathogenen Organismen
  • Potenziell hoher Salzgehalt

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