Pharmazeutische Emulsionen: Grundlagen, Typen & Bestandteile

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Grundlagen pharmazeutischer Emulsionen

Was sind Emulsionen?

Ein grob disperses System, bei dem eine Flüssigkeit in einer anderen, nicht mischbaren Flüssigkeit dispergiert ist. Emulsionen bestehen aus zwei Phasen: einer inneren (dispersen) und einer äußeren (kontinuierlichen) Phase. Die innere, disperse Phase liegt als Tröpfchen in der äußeren, kontinuierlichen Phase vor. Für die Stabilität einer Emulsion ist ein Emulgator erforderlich.

Arten von Emulsionen

Öl-in-Wasser (O/W) Emulsionen

Hierbei ist die lipophile Phase (Öl) die innere, disperse Phase, die in der hydrophilen äußeren Phase (Wasser) verteilt ist. O/W-Emulsionen sind in der Regel mit Wasser abwaschbar.

Wasser-in-Öl (W/O) Emulsionen

Hierbei ist die hydrophile Phase (Wasser) die innere, disperse Phase, die in der lipophilen äußeren Phase (Öl) verteilt ist. Das Öl liegt als kontinuierliche äußere Phase vor. W/O-Emulsionen lassen sich gut mit Öl abwischen und sind nicht mit Wasser abwaschbar. Beispiel: Butter.

Bestandteile und ihre Funktionen

Emulgatoren

Emulgatoren sind entscheidend für die Stabilität von Emulsionen. Sie senken die Grenzflächenspannung zwischen Wasser- und Ölphase und verhindern dadurch die Koaleszenz (Zusammenfließen der Tröpfchen), was das Brechen der Emulsion verhindert.

Weitere Bestandteile

  • Glycerol: Dispersionsmittel.
  • Triglyceride: Lipophile disperse Phase.
  • Kaliumsorbat: Entstehung von Sorbinsäure (Konservierungsmittel).
  • Gereinigtes Wasser: Hydrophiles Dispersionsmittel (DM).
  • Paraffin: Gleitmittel (oft die lipophile Phase in Paraffinöl-Emulsionen).
  • Agar: Schleimbildner.
  • Tragant: Schleimbildner.

Beispiel: Paraffinöl-Emulsion (O/W)

In dieser O/W-Emulsion bildet das Paraffin, das als Gleitmittel dient, die innere, disperse Phase. Diese ist in Form von Tröpfchen in der äußeren, kontinuierlichen Phase aus gereinigtem Wasser dispergiert. Dabei fungiert das Arabische Gummi als O/W-Emulgator, der die Bildung und Stabilität der Emulsion gewährleistet.

Solche Emulsionen können als Dermatika bei entzündlichen Hauterkrankungen eingesetzt werden.

Anforderungen an Emulgatoren

  • Gute Verträglichkeit für den Patienten.
  • Kompatibilität mit anderen Bestandteilen (z. B. Wirkstoff, Konservierungsmittel).
  • Senken der Grenzflächenspannung zwischen Wasser- und Ölphase, um Koaleszenz zu verhindern.

Anforderungen an Emulsionen

  • Sollen physikalisch möglichst stabil sein.
  • Anzeichen von Phasentrennung müssen durch Schütteln leicht entfernbar sein.
  • Möglichst fein disperse Verteilung der inneren Phase.

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