Die Philosophen von Milet: Anaximander und Anaximenes
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Die Philosophen von Milet
Anaximander
Anaximander wurde ca. 610 v. Chr. geboren und starb 545 v. Chr. Theophrast beschrieb Anaximander als Schüler und Begleiter von Thales, wobei er etwa vierzehn Jahre jünger war als dieser. Wie Thales befasste er sich mit praktischen Fragen der Wissenschaft und wird mit der Erstellung einer Karte des Schwarzen Meeres in Verbindung gebracht, die wahrscheinlich für die Seefahrer Milets bestimmt war.
Im Gegensatz zu Thales, der Wasser als primäres und grundlegendes Element ansah, aus dem die Wirklichkeit entsteht, vertrat Anaximander die Ansicht, dass dieses Element oder die 'Arche' nicht aus einem der bekannten Elemente wie Wasser oder einer bestimmten Art von Materie bestehen konnte. Wenn das erste Element die materielle Ursache aller Existenz wäre, müsste es selbst eine bestimmte Materie sein. Ein solches Prinzip könnte jedoch nicht die Ursache aller Dinge sein, da es selbst eine spezifische Eigenschaft hätte. Daher darf dieses Prinzip nicht mit einer bestimmten Materie identifiziert werden.
Daraus schloss Anaximander, dass die 'Arche' etwas Unbekanntes sein muss, etwas Unbestimmtes, Undefiniertes, Unbegrenztes – das, was er 'Apeiron' nannte.
Anaximanders Kosmologie wird von der Idee der Pluralität der Welten, einer ewigen Bewegung und einem Spiel der Gegensätze beherrscht, durch das die Dinge voneinander getrennt werden und wieder entstehen – ein Motiv, das auch bei anderen Philosophen der Zeit zu finden ist.
Anaximenes
Anaximenes wurde um 585 v. Chr. in Milet geboren und starb um 524 v. Chr. Im Gegensatz zu Anaximander bestimmte Anaximenes das erste Prinzip oder die 'Arche' als die Luft. Diese Wahl traf er wahrscheinlich aufgrund seiner Beobachtungen lebender Wesen und der Bedeutung des Phänomens der Atmung.
In moderner Terminologie könnte man sagen, dass Anaximenes versuchte, sowohl qualitative als auch quantitative Veränderungen zu erklären. Wir finden bei ihm daher den Versuch, den Mechanismus der Umwandlung von Elementen zu beschreiben, was bei Anaximander so nicht vorhanden war.
Wie Thales und Anaximander betonte auch er die Existenz einer einzigen materiellen Hauptursache der Welt und versuchte somit, die Einheit in der Vielfalt der beobachtbaren Realität zu finden.