Philosophie im 17. Jahrhundert: Descartes vs. Hume
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Das 17. Jahrhundert: Eine Zeit des Umbruchs
Das 17. Jahrhundert, auch bekannt als das Zeitalter der Renaissance, war geprägt von Krisen und Ängsten, die zu zahlreichen Rebellionen führten. Die protestantische Reformation hatte die religiöse Einheit Europas erschüttert, was zu heftigen Reaktionen führte.
Religiöse Konflikte und der Westfälische Frieden
Die religiösen Konflikte in Europa mündeten im Dreißigjährigen Krieg, der erst 1648 mit dem Westfälischen Frieden endete. Dieser Friedensschluss anerkannte die religiöse Toleranz und markiert einen Wendepunkt in der europäischen Geschichte.
Politik im Zeitalter des Absolutismus
Politisch war das 17. Jahrhundert vom Absolutismus beherrscht, insbesondere nach dem Vorbild Ludwigs XIV. von Frankreich. Parallel dazu gewann die Bourgeoisie an Einfluss, forderte die Begrenzung der monarchischen Macht, individuelle Rechte und die Teilhabe an öffentlichen Ämtern.
Kulturelle und künstlerische Blüte
Kulturell wurde die Verbreitung von Wissen durch gedruckte Bücher gefördert. Künstler wie Velázquez und Bernini schufen in dieser Zeit ihre Meisterwerke.
Rationalismus und Empirismus: Zwei philosophische Strömungen
Im Denken des 17. Jahrhunderts gab es zwei Hauptströmungen: Rationalismus und Empirismus. Beide Strömungen teilten den Glauben an die menschliche Vernunft als Erkenntnisvermögen. Sie lehnten die christliche Vorstellung ab, dass die Wahrheit allein durch göttliche Offenbarung zugänglich sei. Stattdessen suchten sie nach einem wahren Wissen, das auf Vernunft basiert. Beide Philosophien wollten den Skeptizismus überwinden, der die Möglichkeit von Wissen grundsätzlich in Frage stellt. Sie betonten die Notwendigkeit, die Wahrheit einer Idee zu beweisen, bevor man sie akzeptiert.
Die Erkenntnistheorie stand im Vordergrund, noch vor der Ontologie. Beide Strömungen maßen dem Menschen eine zentrale Rolle zu, jedoch aus unterschiedlichen Perspektiven. Der Rationalismus ging davon aus, dass die Grundprinzipien der Vernunft angeboren sind. Der Empirismus hingegen sah die menschliche Sensibilität und Erfahrung als Quelle des Wissens an.
Descartes und Hume im Vergleich
Die Existenz der Außenwelt
Descartes glaubte, dass wir die Existenz der körperlichen Dinge anzweifeln können. Er argumentierte jedoch, dass Gott uns die Ideen dieser Dinge eingibt und somit ihre Existenz garantiert. Hume hingegen behauptete, dass wir nur unsere eigenen Wahrnehmungen haben und die Existenz einer Außenwelt nicht beweisen können. Unsere Überzeugung von einer Außenwelt beruht laut Hume auf Einbildungskraft, Gewohnheit und Beständigkeit der Wahrnehmungen.
Die Existenz Gottes
Descartes leitete die Existenz Gottes aus der Idee Gottes in unserem Bewusstsein ab. Er argumentierte, dass diese Idee nur von einem Wesen stammen kann, das der Idee proportional ist, also von Gott selbst. Hume hingegen argumentierte, dass wir ohne direkten Kontakt mit Gott keine Wahrnehmung von ihm haben können und daher seine Existenz nicht beweisen können.
Die Existenz des Ichs
Descartes schlussfolgerte aus dem Satz "Ich denke, also bin ich", dass er eine denkende Substanz ist. Hume hingegen behauptete, dass wir keine einheitliche Wahrnehmung von uns selbst haben, sondern nur eine Vielzahl von Eindrücken. Unsere Vorstellung von einer einheitlichen Identität ist laut Hume ein Produkt von Einbildungskraft und Erinnerung.