Philosophie: Von Augustinus bis zur Renaissance
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Augustinus: Glaube und Vernunft
1. Wie versteht Augustinus die Beziehung zwischen Glaube und Vernunft?
Für Augustinus reicht die Vernunft allein nicht aus, um zur Wahrheit zu gelangen, da die menschliche Natur begrenzt, schwach und unvollkommen ist. Die Vernunft muss dem Glauben untergeordnet werden.
Augustinus und Platon
2. Was macht St. Augustin mit der Philosophie Platons?
Augustinus passt Platons Erkenntnistheorie an das Christentum an. Man kann die Wahrheit nicht in der Außenwelt finden, da die Sinneswahrnehmung zu instabil ist. Nur im Inneren der Seele findet man die wahre Weisheit.
Augustinus' Geschichtsphilosophie
3. Welche historischen Ereignisse fördern die historische Reflexion des heiligen Augustinus?
A) In seinem Werk De civitate Dei (Über den Gottesstaat) entwirft Augustinus eine Philosophie der Geschichte. Nach der Plünderung Roms im Jahr 410 beschuldigten die Heiden das Christentum, für den Verfall des Reiches verantwortlich zu sein: Christen würden sich aus öffentlichen Angelegenheiten zurückziehen und seien Pazifisten. Selbst Christen waren überwältigt: Wenn Rom unterging, was würde dann aus der Kirche? Augustinus ergreift Partei und versucht, Mut zu machen.
B) Augustinus teilt die Geschichte in sechs Zeitalter ein, entsprechend den sechs Tagen der Schöpfung in der Bibel.
Anselm von Canterbury: Das ontologische Argument
4. Warum ist Anselm von Canterbury wichtig? Zeigt die Struktur des Arguments.
Anselms ontologisches Argument ist eine a priori Demonstration der Existenz Gottes. Es ist a priori, weil es nicht von Erfahrungstatsachen ausgeht.
Struktur des Arguments:
- Erklärung des Problems: Es scheint, dass Gott nicht existiert, weil der Narr in seinem Herzen spricht: Es gibt keinen Gott.
- Ausgangspunkt der Argumentation: Der Narr versteht, dass es etwas gibt, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann.
- Erster Schritt: Der Narr oder Atheist muss akzeptieren, dass das, worüber nichts Größeres gedacht werden kann, im Verstand existiert.
- Zweiter Schritt: Das maximal Denkbare existiert nicht nur im Verstand, sondern auch in der Realität. Dies ist aus logischen Gründen notwendig: Wenn es nur im Verstand existieren würde, wäre es ein widersprüchliches Konzept, etwas Denkbares und gleichzeitig Undenkbares. Es wäre widersprüchlich, da das maximal Denkbare von einem anderen, noch größeren Denkbaren übertroffen werden könnte, das auch in der Realität existiert.
- Fazit: Also existiert zweifellos etwas, über das hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, sowohl im Verstand als auch in der Wirklichkeit.
Anselms Argument wurde von Gaunilo kritisiert, der argumentierte, dass die Existenz im Geist keine hinreichende Bedingung für die reale Existenz sei. Später wurde es von Thomas von Aquin, Locke und Kant zurückgewiesen. Im Gegensatz dazu haben es Descartes, Leibniz und Hegel in ihre philosophischen Theorien integriert.
Thomas von Aquin: Glaube und Vernunft
5. Wie versteht Thomas von Aquin das Verhältnis zwischen Glaube und Vernunft?
Für Thomas von Aquin muss die natürliche Vernunft in den "Dienst des Glaubens" gestellt werden. Die Philosophie ist die "Magd der Theologie".
Thomas von Aquin und Aristoteles
6. Was macht Thomas von Aquin mit der Philosophie des Aristoteles?
Thomas von Aquin übernimmt die Grundprinzipien des Aristotelismus, akzeptiert ihn aber nicht in vollem Umfang, da er antichristliche Elemente enthält, wie die Behauptung der Ewigkeit der Welt oder die Ablehnung der Unsterblichkeit der Seele.
Ockham: Glaube, Vernunft und Kritik
7. Wie versteht Ockham das Verhältnis zwischen Glaube und Vernunft?
Ockham ist kein systematischer Denker mehr, sondern vor allem ein Kritiker. Unter seiner Führung wird die Philosophie unabhängig und frei, andere Fragen zu lösen, insbesondere die der Natur. Dank Ockham gewann die Wissenschaft im 14. Jahrhundert neuen Schwung und kündigte bereits die Philosophie der Renaissance an.
Ockhams Denken: Grundprinzipien
8. Nenne die Grundprinzipien von Ockhams Denken und erkläre sie.
- Sparsamkeitsprinzip (Ockhams Rasiermesser): Man soll nicht mehr Entitäten annehmen als notwendig.
- Alles, was existiert, ist singulär: Jedes Ding ist einzigartig.
- Priorität der Erfahrung oder intuitives Wissen: Nur was existiert, kann gesehen, berührt usw. werden.
- Nominalismus: Es gibt keine Universalien, nur Einzeldinge.
- Kritik an der traditionellen Metaphysik: Er lehnt die traditionelle Metaphysik ab, inklusive der Existenz eines höchsten Gottes und des ewigen Lebens.
- Voluntarismus: Gott ist allmächtig und allgegenwärtig.
- Politische Lehre: Befürwortet die Trennung von geistlicher und weltlicher Macht.
- Kritik an der Philosophie des Aristoteles: Aristoteles ist keine unantastbare Autorität.
Die Renaissance: Eine kulturelle Erneuerung
9. Was ist die Renaissance?
Die Renaissance war ein kulturelles Phänomen, das im 15. und 16. Jahrhundert in Italien entstand. Sie markiert den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit durch die Wiederbelebung der griechisch-römischen Kultur.
Humanismus: Hauptströmungen
10. Was sind die wichtigsten Bereiche des Humanismus?
Die wichtigsten Bereiche des Humanismus sind: Humanismus und Utopien, Neuplatonismus, politische Philosophie und Wissenschaftstheorie.
Merkmale des Renaissance-Humanismus
11. Welche Merkmale kennzeichnen den Renaissance-Humanismus?
- Wiederentdeckung der klassischen Texte.
- Streben nach universellem Wissen: Alle Wissensbereiche sind miteinander verbunden und bilden eine Harmonie, wobei die Sprache alles vereint.
- Humanistische Werte: Der Mensch steht im Mittelpunkt, und es wird angestrebt, alle Religionen zu vereinen.
- Wertschätzung des aktiven Lebens.
- Humanismus als Ästhetik, Ethik und Lebensweisheit.
- Wichtige Humanisten: Erasmus von Rotterdam und Thomas Morus.
Utopien der Renaissance
12. Wer sind die Autoren, die Utopien schreiben?
- Thomas Morus: Erfinder des Wortes "Utopie". Beschreibt in seinem Werk Utopia eine Gesellschaft ohne Privateigentum.
- Francis Bacon: Verfasser der wissenschaftlichen Utopie Nova Atlantis. Die herrschende Elite des Landes regiert ohne Rücksicht auf das Volk.
- Tommaso Campanella: Verfechter eines totalen Kommunismus in seinem Werk Der Sonnenstaat.
Vergleich der Utopien
13. Weise auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den drei Utopien hin.
(Dieser Punkt wurde im Originaltext nicht ausgeführt und kann daher nicht korrigiert werden.)