Philosophie: Epikur, Existenzialismus, Moralentwicklung

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Epikurs Philosophie: Lust und Schmerz

Die Philosophie Epikurs hat eine doppelte Aufgabe:

  • Missverständnisse anzusprechen, die Angst und Leid fördern.
  • Eine kluge Lebensweise zu unterstützen, die unter allen Umständen Glück fördert.

Epikur sieht Lust und Schmerz als die primären Motivatoren menschlichen Handelns. Reine Lust ist das höchste Gut, während Schmerz das ultimative Übel ist.

Drei Arten von Begierden (nach Epikur)

  1. Natürlich und notwendig: (z.B. Essen) – leicht zu befriedigen.
  2. Natürlich, aber nicht notwendig: (z.B. Erotik) – nicht schwer zu meistern und nicht essentiell für Glück.
  3. Weder natürlich noch notwendig: – sollten vermieden werden.

Epikur betont die Bedeutung der Abwägung:

  • Manchmal ist es klug, momentanen Schmerz für größeres, zukünftiges Vergnügen zu akzeptieren.
  • Manchmal ist es klug, momentanes Vergnügen zu vermeiden, um größeres, zukünftiges Leid zu vermeiden.

Die Vernunft gibt uns die Freiheit, diese Entscheidungen zu treffen.

Existenzialismus nach Sartre

Der Existenzialismus, besonders in der Form, wie ihn Jean-Paul Sartre vertritt, erreichte seinen Höhepunkt nach dem Zweiten Weltkrieg.

Sartres Existenzialismus: Kernpunkte

  1. Der Mensch hat keine vorgegebene Natur: Er ist, was er aus sich macht.
  2. Der Mensch ist ein subjektives Projekt: Er entwirft sich selbst, bevor er physisch existiert.
  3. Der Mensch ist verantwortlich für sich selbst: Unsere Entscheidungen definieren uns.
  4. Freiheit ist unser höchstes Gut: Sie bringt aber auch Gefühle der Verlassenheit und Verzweiflung mit sich.
    • Angst: Verantwortung für sich selbst.
    • Verlassenheit: Entscheidungen in Einsamkeit treffen.
    • Verzweiflung: Unmöglichkeit, die Realität vollständig zu kontrollieren.
  5. Eine Lehre gegen den Quietismus: Der Mensch ist die Summe seiner Handlungen und verantwortlich für seine Entscheidungen.

Sartres Philosophie ist zweischneidig:

  • Sie ist hart für diejenigen, die unzufrieden sind, da sie impliziert, dass jeder für sein Schicksal verantwortlich ist.
  • Sie ist optimistisch, da sie betont, dass unser Schicksal in unseren eigenen Händen liegt. Wir werden nicht geboren, wir *werden* durch unsere Entscheidungen.

Stufen der moralischen Entwicklung (nach Piaget)

Piaget sah die moralische Entwicklung als parallel zur intellektuellen Entwicklung, beeinflusst von sozialen und emotionalen Faktoren.

Drei Stufen der moralischen Entwicklung

  1. Moralische Verpflichtung (2-6 Jahre):
    • Entspricht der präoperationalen Phase.
    • Einseitiger Respekt vor Älteren.
    • Moral der Gehorsamkeit, Regeln werden als unantastbar angesehen (moralischer Realismus).
    • Heteronomie: Regeln kommen von außen.
  2. Moral der Solidarität unter Gleichen (7-11 Jahre):
    • Entspricht der Phase der konkreten Operationen.
    • Gegenseitiger Respekt und Gegenseitigkeit.
    • Entstehung von Ehrlichkeit und Gerechtigkeitssinn.
    • Regeln werden aus Solidarität mit der Gruppe eingehalten.
  3. Moralische Gerechtigkeit (ab 12 Jahren):
    • Entstehung von Altruismus und Mitgefühl.
    • Autonome Moral: Verständnis allgemeiner moralischer Prinzipien.
    • Respekt für gemeinsame Standards wird zu einer persönlichen Angelegenheit.

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