Die Philosophie des Mittelalters: Von Augustinus bis Thomas von Aquin

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Die Philosophie des Mittelalters

Augustinus von Hippo (354-430 n. Chr.)

Augustinus, geboren in Nordafrika, verband hellenistische Philosophie mit christlichem Glauben. Geprägt vom Manichäismus, beschäftigte ihn die Frage nach dem Bösen. Er fand die Lösung im christlichen Glauben: Nur durch die Gnade Gottes kann der Mensch seine Leidenschaften und das Böse überwinden. Die Wahrheit existiert und ist Gott selbst. Zwei Arten von Wahrheiten prägen seine Philosophie:

  • Sinnliche Wahrheit: basiert auf Tatsachen und Erfahrungen, instabil.
  • Intelligible Wahrheit: basiert auf ewigen, vollkommenen und unendlichen Ideen.

Die intelligible Wahrheit ist die Grundlage der Theologie. Gottes Ideen sind ewig und unveränderlich. Der Mensch erkennt diese Ideen durch göttliche Erleuchtung. Gott ist die Wahrheit. Die Geschichte schreitet auf das Jüngste Gericht zu. Die Gerechten finden ewigen Lohn, die Verdammten ewigen Tod.

Anselm von Canterbury (1033-1109)

Anselm entwickelte den ontologischen Gottesbeweis. Er argumentierte, dass Gott das größte denkbare Wesen ist. Wenn Gott nur im Verstand existieren würde, könnte man sich ein noch größeres Wesen vorstellen, das auch in der Realität existiert. Daher muss Gott in der Realität existieren.

Thomas von Aquin (1225-1274)

Thomas von Aquin integrierte den Aristotelismus in die christliche Philosophie. Er unterschied zwischen endlichen Wesen und dem unendlichen Sein Gottes. Gott ist die Ursache aller Dinge, nicht aber eine konkrete Sache selbst. Endliche Wesen haben Eigenschaften, die auf Gott als Ursprung hinweisen. Thomas von Aquin entwickelte fünf Wege, um die Existenz Gottes zu beweisen: Bewegung, Ursache, Kontingenz, Perfektion und Zweckmäßigkeit. Glaube und Vernunft sind zwei Wege, die zur selben Wahrheit führen. Philosophie und Theologie haben unterschiedliche Erkenntnisbereiche, aber beide streben nach der Wahrheit.

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