Philosophie: Wissenschaft, Geist und das Problem des Bösen

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Wissenschaftstheorie und Rhetorik

Paul Feyerabend schlägt einen Wissenschaftsbegriff vor, der die Idee, dass Wissenschaft eine rein rationale Aktivität ist, völlig aufgibt. Er argumentiert, dass die Wissenschaft keine inhärenten Besonderheiten besitzt, die sie anderen Wissensformen überlegen machen würden.

Rhetorische Konzeption der Wissenschaft

Autoren, die dieser Linie folgen, sind eng mit der hermeneutischen Tradition verbunden und betrachten die Wissenschaft als Rhetorik. Wissenschaftliche Theorien werden dabei als äußerst effektive rhetorische oder metaphorische Konstruktionen verstanden, die darauf abzielen, das Verständnis der Realität zu erleichtern.

Verständnisfragen zur Philosophie

24. Fundamentaler Unterschied zwischen der griechischen und der jüdisch-christlichen Welt

25. Was ist der Unterschied zwischen dem biologischen und dem soziologischen Konzept des Lebens?

26. Geist: Dualistische und monistische Konzeptionen

a) Dualistische Konzeption

Der Dualismus ist die Vorstellung, dass unser Geist mehr ist als nur unser Gehirn. Dies impliziert, dass unser Geist eine immaterielle, spirituelle, ewige Dimension hat, die auch das Bewusstsein umfasst. Der Verstand, Geist oder die Seele, manifestiert sich als der bewusste Teil des Gehirns.

b) Monistisch-materialistische Konzeption

Aus dieser Position betrachtet man das Gehirn als den einzigen Körper, in dem unsere Überzeugungen, Wünsche, Gefühle, Kreativität und Absichten im zentralen Nervensystem verankert sind. Historisch gesehen leugnet diese Position die Existenz einer Seele oder einer immateriellen Substanz. Derzeit gibt es zwei Hauptströmungen, die diese Vorstellung vom Menschen vertreten:

  • Einige verstehen, dass wir lediglich Physik und Chemie sind und es nichts über die neurophysiologischen Prozesse hinaus gibt.
  • Andere glauben, dass alles menschliche Handeln aus der Kombination von Gehirnprozessen resultiert, die komplexe Informationen im Erbgut oder im Speicher eines Computers enthalten.

27. Was ist der Sinn und Ursprung der Theodizee?

Es scheint, dass der Name „Theodizee“ zuerst von Leibniz in seinen Essais sur la Bonté de Dieu, la liberté de l'homme et l'origine du mal (1710) verwendet wurde. Diese Untersuchung, die primär darauf abzielt, die Existenz des Bösen und die Güte Gottes zu rechtfertigen, erhielt einen Namen, der etymologisch „Rechtfertigung Gottes“ bedeutet. Der Name wurde später erweitert, um eine rationale Rechtfertigung Gottes, sowohl in seinem Wesen als auch in seiner Existenz, zu umfassen.

Ein besserer Begriff ist jedoch die natürliche Theologie, da sie einen breiteren Untersuchungsbereich abdeckt als der ursprünglich von Leibniz vorgeschlagene. Zudem betont sie die philosophische Natur der Forschung – „natürlich“ im Gegensatz zur übernatürlichen Theologie oder Glaubenstheologie, als Höhepunkt der Metaphysik. In der Praxis wird die Bezeichnung „Theodizee“ jedoch oft synonym mit „natürlicher Theologie“ verwendet. In jedem Fall geht es immer um die Erkenntnis Gottes auf einer menschlichen oder rationalen Ebene, abgesehen von allen offenbarten Wahrheiten.

28. Was ist das Dilemma der Theodizee?

Das Dilemma Gottes, insbesondere im Hinblick auf das Problem des Bösen, lässt sich wie folgt zusammenfassen:

  • Wenn Gott das Böse verhindern will und kann, warum existiert es dann noch?
  • Wenn Gott das Böse verhindern will, aber nicht kann, ist er nicht allmächtig.
  • Wenn Gott das Böse verhindern könnte, aber nicht will, ist er nicht gütig.
  • Wenn Gott das Böse weder verhindern will noch kann, ist er nicht der Gott, wie er traditionell verstanden wird.

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