Philosophische Ansätze: Descartes, Thomas, Hume im Vergleich
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Philosophische Ansätze: Vergleich und Kontraste
St. Thomas von Aquin und René Descartes
Gemeinsamkeiten in der Gottesfrage
- Beide Philosophen erkennen an, dass die menschliche Vernunft in der Lage ist, die Existenz Gottes zu beweisen.
- Sie stützen sich auf das Prinzip der Kausalität, obwohl sie diesem einen unterschiedlichen Charakter zuschreiben.
- Beide wenden sich letztendlich Gott zu, um die Bewegung des Menschen (St. Thomas) und der Welt (Descartes) zu erklären.
Unterschiede in der Erkenntnis und Gottesbeweisführung
- St. Thomas von Aquin: Er möchte die Fünf Wege zum Gottesbeweis mit der richtigen Unterstützung erklären, was er mit dem Glauben als Beweisgrundlage verbindet. Seine Demonstrationen basieren auf realen, durch Erfahrung gefundenen und metaphysisch interpretierten Gegebenheiten. Gott ist für ihn notwendig.
- René Descartes: Für ihn ist die Vernunft autonom und als solche nicht Gegenstand des Glaubens. Er geht von der angeborenen Idee des Perfekten oder der Unendlichkeit aus. Während bei St. Thomas das Reale der Ausgangspunkt ist, ist es bei Descartes das Ideale. Er wendet sich der Idee des vollkommenen oder unendlichen Seins zu. Gottes Attribut ist für ihn die Unendlichkeit.
David Hume, Rationalismus und Empirismus
Übereinstimmungen in der philosophischen Ausrichtung
- Hume lehnt das Ideal und die Anstrengung einer autonomen Vernunft ab, die von der Realität losgelöst ist und als einzige Führung in der Erkenntnis dient.
- Beide Strömungen teilen die Besorgnis über das Problem des Wissens (den Schwerpunkt ihrer Philosophie), die Natur der Vernunft und ihre Kanäle.
- Die Entstehung beider Ansätze ist eng mit der modernen Wissenschaft verbunden.
Grundlegende Unterschiede in der Erkenntnistheorie
- Rationalismus und Empirismus: Sie definieren sich gegenseitig und stehen sich in der Frage nach dem Ursprung des Wissens gegenüber.
- Der Empirismus vertritt die Ansicht, dass all unser Wissen letztlich aus der sinnlichen Erfahrung stammt und leugnet die Existenz angeborener Ideen.
- Der Rationalismus hingegen geht davon aus, dass das Verständnis angeborene Ideen und Prinzipien besitzt.
- Methodologie:
- Der Rationalismus betrachtet die Mathematik als Wissenschaft und nimmt die ideale deduktive Methode an.
- Der Empirismus ist den experimentellen Naturwissenschaften zugewandt und steht dem Rationalismus gegenüber.
- Geltungsbereich der Erkenntnis:
- Der Rationalismus schreibt der rationalen Erkenntnis einen absoluten objektiven Wert zu, der über die Erfahrung hinausgehen kann.
- Der Empirismus lehnt dies ab und neigt zu Skeptizismus und Phänomenalismus.
- Fokus des englischen Empirismus: Die englischen Empiristen legen ihren Schwerpunkt auf die praktische Philosophie im Dienste der politischen, moralischen und religiösen Belange.