Philosophische Betrachtungen: Wissen, Wahrheit und Ethik
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Nietzsches Kritik an Wissenschaft und Wahrheit
Intellektuelle Überschätzung
Philosophen und Wissenschaftler überschätzen ihre intellektuellen Fähigkeiten.
Wahrheit als gesellschaftliche Konvention
Die Wahrheit und die Lüge sind gesellschaftliche Konventionen.
Wissenschaft und der Ausschluss von Emotionen
Nietzsche wirft Wissenschaftlern vor, dass ihr Ziel, Wissen zu nutzen, zum Ausschluss von Empfindlichkeit und Emotion führt.
Sprache und Abstraktion
Die Worte und Begriffe stehen nicht mehr als Abstraktion zur Verfügung, um das Leben auszudrücken.
Die Illusion der objektiven Wahrheit
- Der Anspruch, eine objektive Wahrheit zu erreichen, ist eine unmögliche Schöpfung. Wahrheit ist individuell.
- Menschliche wissenschaftliche Erkenntnisse bieten Systeme, aber nicht die Realität selbst.
- Mathematik und Logik sind Tätigkeiten, die keinen Bezug zur Realität haben.
Nietzsches Thesen zur Wahrheit
- Manchmal ist eine Lüge ebenso nützlich, rentabel und vorteilhaft wie die Wahrheit.
- Der Wille zur Wahrheit der Wissenschaftler ist nutzlos und sogar gefährlich, wie jede dogmatische Haltung.
- Die Grundhaltung wissenschaftlicher Erkenntnisse ist die Angst vor dem Leben, vor dem Werden, die Unfähigkeit zu akzeptieren, dass nichts fest, stabil oder sicher ist.
Platons Ethik und die Tugenden der Seele
Intellektualismus und moralische Tugend
Platons Intellektualismus verteidigt die moralische Tugend als Weisheit. Wer weiß, was notwendig ist, um gut zu handeln, wird auch gut handeln. Moralische Vortrefflichkeit wird durch Wissen und Reinigung erreicht.
Die Tugenden der Seele nach Platon
Platon betrachtet die Gerechtigkeit als die höchste Tugend der Seele. In der Republik wird die Gerechtigkeit einer Seele durch das richtige Zusammenwirken ihrer Teile definiert, was Harmonie bedeutet.
Die Teile der Seele und ihre Tugenden:
- Der rationale Teil der Seele ist klug und lenkt die Welt durch sein Wissen um die Ideen, zu denen er gehört. Er ist der rechtmäßige Führer des irrationalen Teils.
- Dem jähzornigen Teil entspricht die Tugend der Tapferkeit (Fortaleza).
- Dem begehrenden Teil (appetitive Portion) entspricht die Tugend der Mäßigung.
Der Mensch und das Wissen bei Thomas von Aquin
Die menschliche Natur
Thomas von Aquin versteht den Menschen als eine Einheit, die sich aus einer materiellen Substanz (dem Körper) und einer Form (der Seele) zusammensetzt.
Die Arten der Seele und Erkenntnis
Es gibt drei Arten von Seelen:
- die vegetative Seele (ernährt, wächst, reproduziert),
- die sensitive Seele (Wahrnehmung, Bewegung), und
- die rationale Seele (Denken, Wille).
Thomas von Aquin glaubt, dass die Seele unsterblich ist, insbesondere der rationale Teil, der aktive Intellekt, der fähig ist, Abstraktionen zu bilden.
In Anlehnung an Aristoteles unterscheidet Thomas von Aquin zwei Arten der Erkenntnis:
- Sinnliche Erkenntnis: Der Mensch erfasst die Realität durch die Sinne. Dank der Vorstellungskraft bildet sich ein Abbild der Realität in der menschlichen Seele, das als Phantasma bezeichnet wird.
- Abstrakte Erkenntnis: Der Verstand führt zwei Operationen aus:
- a) Abstraktion: Der aktive Intellekt extrahiert die universelle Form aus dem Phantasma.
- b) Begriffsbildung: Der Verstand bildet allgemeine Begriffe.