Philosophische Grundlagen: Erkenntnis, Tradition und Rationalität
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Grundlagen der Erkenntnis (Gaia 2.1)
Erkenntnis (Ezagutza) ist das Ziel (Elburua), Dinge oder Zustände zu verstehen. Sie beinhaltet zwei Pole:
- Das Subjekt: Die Tätigkeit des Wissens, die Suche nach der Wahrheit.
- Das Objekt: Die angenommene Realität, die gefundene Wahrheit.
Modelle der Erkenntnistheorie (Gaia 2.5)
Verschiedene Modelle beschreiben, wie Erkenntnis zustande kommt:
Realismus (Aristoteles)
Das Objekt hat Priorität. Die Dinge werden als gegeben und wahr angenommen. Das Subjekt nimmt eine rezeptive Haltung ein; das Wissen ist unmittelbar. Das Reale ist an sich verständlich (Wissenselemente des Vertrauens).
Idealismus (Kant bis Hegel)
Das Subjekt hat Priorität. Die Welt besteht aus Ideen, die direkte Objekte des Wissens sind. Das Subjekt nimmt eine konstruktive Haltung ein. Das Bewusstsein schafft die Realität (kritisches Wissen).
Phänomenologie
Der Wunsch, Dinge so zu erkennen, wie sie erscheinen. Positioniert sich zwischen Idealismus und Realismus.
Hermeneutik
Eng verbunden mit der Phänomenologie. Das Ziel ist das Verstehen, das auf Vorurteilen basiert und keine leere Veranstaltung ist.
Tierische vs. Menschliche Intelligenz (Gaia 5.2.2)
Der menschliche Geist unterscheidet sich grundlegend von dem der Tiere. Die Intelligenz wird anhand von vier Fähigkeiten (Gaitasuna) definiert:
- Die Fähigkeit, Grundbedürfnisse zu befriedigen.
- Die Fähigkeit, Dinge als Realität anzunehmen.
- Die Fähigkeit, abstrakte Ideen und universelle Symbole zu schaffen.
- Die Fähigkeit, die Umwelt zu verändern oder Werkzeuge zu nutzen.
Die Rolle der Tradition (Gaia 6.3.3)
Definition und Übertragung
Tradition wird durch Sozialisation über Generationen hinweg weitergegeben. Sie ist das, was wir von unseren Vorfahren erben und historisch erhalten haben. Dieser Prozess verleiht den Dingen Sinn, Kraft und Möglichkeiten [7].
Freiheit und Begrenzung
Tradition kann uns begrenzen. Dennoch besitzt die Weisheit (Jakinduria) immer die große Freiheit, die Tradition anzunehmen oder abzulehnen. Sie vervollständigt die menschliche Realität, und ihre Entwicklung muss analysiert werden.
Formen der Vernunft und Rationalität (Gaia 8.2.2)
Es gibt viele Möglichkeiten, die Vernunft (Arrazoimena) zu analysieren und zu nutzen:
1. Theoretische und Praktische Vernunft
Die Vernunft wird genutzt, um die Wahrheit (theoretisch) und das Glück (praktisch) zu begründen.
Theoretische Vernunft (Aristoteles)
Befasst sich mit Dingen, die nicht anders sein können (Notwendigkeit).
Praktische Vernunft
Befasst sich mit Dingen, die möglicherweise anders sein können (Möglichkeiten).
2. Lebens- und Historische Vernunft
Die historische Vernunft ist die Evolution des menschlichen Bewusstseins. Sie ist nicht zeitlich fixiert. Ortega y Gasset sah die Geschichte als Ergebnis von Überlegungen. Die Lebensvernunft besagt, dass das Leben selbst die Vernunft ist und nicht unabhängig davon analysiert werden kann.
3. Instrumentelle und Kommunikative Vernunft
Instrumentelle Vernunft (Zweckrationalität)
Fokussiert auf die technische Prozesssteuerung und die effiziente Nutzung von Ressourcen zur Befriedigung von Bedürfnissen. Dies ist die Rationalität des Homo Oeconomicus.
Kommunikative Vernunft (Strategische Rationalität)
Eine Erweiterung der sozialen Beziehung, die darauf abzielt, gegenseitiges Verständnis zu erreichen und menschlichen Werten Geltung zu verschaffen [8].