Philosophische Konzepte: Aristoteles, Epikur & Erkenntnis

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Aristotelische Metaphysik: Substanz und Realität

Die Metaphysik befasst sich mit der Realität und dem, was existiert. Aristoteles bezeichnet dies als Substanz (Hylemorphismus-Theorie: Materie und Form – physikalische Komponente und spezifische Eigenschaften). Alles um uns herum sind Substanzen und die einzige authentische Realität. Diese Realität ist für Aristoteles eine wesentliche Synthese zwischen zwei Welten.

Aristoteles beginnt mit der Anerkennung eines durchgängigen Konzepts von Platon, das die Vollkommenheit der Dinge erklärt. Aber dieses Allgemeine existiert laut Aristoteles nicht in einer höheren, separaten Welt, sondern in den Dingen selbst. Nach Aristoteles existieren in Wirklichkeit nur einzelne, konkrete Substanzen. Doch diese Substanzen manifestieren auf ihre Weise einen universellen oder allgemeinen Modus, dessen Wesen sie sind und das sie mit anderen Individuen derselben Spezies teilen. Zum Beispiel existieren eigentlich nur einzelne, spezifische Menschen, aber alle teilen das gleiche universale Menschsein, das ihr gemeinsames Wesen ist.

Aristotelische Bewegung: Potenz und Akt

Die Theorie der Potenz und des Aktes: Zwischen dem Weniger und dem Nicht-Sein gibt es eine Opposition, die Raum für einen dritten Zustand lässt: die Potenz. Was noch nicht ist, aber sein kann, ist die Fähigkeit zu werden. Alle Wesen in der Natur enthalten eine Mischung aus Potenz und Akt. Wesen besitzen einen aktuellen Zustand – den Akt – und viele Bestimmungen – die Potenz –, die im Laufe ihres Lebens verwirklicht (aktualisiert) werden können oder nicht. Die Bewegung ist genau die Verwirklichung der Potenz, die Aktualisierung der Möglichkeit.

Aristotelische Staatsformen

Aristoteles unterteilt die Formen der Regierung in:

  • Monarchie (Herrschaft eines Einzelnen)
  • Aristokratie (Herrschaft der Besten)
  • Demokratie (Herrschaft des Volkes)

Das beste System ist die Monarchie, da sie mit Effizienz und Verantwortung die Rolle der ersten Substanz oder des Individuums, des real existierenden Wesens, spielen kann. Die schlimmste Form ist die Tyrannei, da sie die Korruption der edelsten Regierungsform darstellt. Das vollkommenste System wäre jedoch eines, das die drei Regierungsformen harmonisch vereint.

Hellenistische Philosophien: Glück und Ethik

Epikureismus, Stoizismus und Skeptizismus sind Schulen, die grundsätzlich ethisch orientiert sind und individuelle Wege zum Glück aufzeigen. (Athen)

Epikureismus

Epikur, dessen Hauptquelle Diogenes Laertios ist, lehrte im "Garten". Er schlägt vier Mittel zur Befreiung von Angst vor (Tetrapharmakos):

  1. Befreiung von der Angst vor den Göttern, da sie sich nicht um menschliche Angelegenheiten kümmern.
  2. Befreiung von der Angst vor dem Tod.
  3. Die Freuden sind einfach und leicht zu erreichen.
  4. Befreiung von der Angst vor Schmerz und Störungen.

Die Philosophie des Epikur gliedert sich in drei Teile:

  • Kanonik: Regeln, um den Menschen zum Glück zu führen und Vorurteile zu überwinden.
  • Physik: Erforschung der Natur und des Menschen. (Bezug zu Demokrit: Atome und Leere erklären die Veränderungen in der Welt. Spontane Bewegungen entgegen dem Determinismus.)
  • Ethik: Das Streben nach Vergnügen (Hedonismus) ist das grundlegende Ziel des Lebens, das Freude und Glück bedeutet.
    • Lust (Placer): Ausgewogene Befriedigung natürlicher Bedürfnisse.
    • Ataraxia: Zustand der Seelenruhe, frei von Schmerz und Störungen.
    • Autarkie: Selbstgenügsamkeit.
    • Fokus auf Freundschaften, Vermeidung von Politik, die den Geist stört.

Der Erkenntnisprozess

Der Erkenntnisprozess kann wie folgt beschrieben werden:

  1. Der Geist ist anfangs leer (keine angeborenen Ideen).
  2. Objekt (reale Existenz).
  3. Sinneswahrnehmung (Gesamtheit der Eindrücke).
  4. Mentale Bilder (Summe der individuellen Empfindungen).
  5. Verstand (durch Abstraktion).
  6. Universelles Konzept.
  7. (Logische) Prüfung der Beziehungen zwischen Begriffen (z.B. Bejahung, Verneinung, Partikularität, Universalität).

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