Philosophische Konzepte: Epikur und Descartes

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Epikur: Wege zum Glück

Basierend auf den Gedanken Epikurs gibt es zwei verschiedene Wege, Glück zu erlangen: den negativen (Schmerzen zu vermeiden und den Körper von unbegründeten Ängsten oder Befürchtungen zu befreien) und den positiven.

Der negative Weg: Vermeidung von Schmerz und Angst

Diese Befürchtungen sind aus folgenden Gründen unbegründet:

  • Kein Mensch muss sich um den Willen der Götter sorgen, da dieser entweder nicht existent ist oder, falls doch, die Götter sich nicht um menschliches Verhalten kümmern würden.
  • Kein Mensch muss sich um den Tod sorgen; solange wir leben, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, sind wir nicht mehr.
  • Kein Mensch sollte das Schicksal fürchten, da die Gesetze des Universums unveränderlich sind.

Der positive Weg: Kultivierung von Freuden

Der positive Weg, Freuden zu kultivieren, besteht darin, folgende Charakteristika zu beachten:

  1. Man muss natürliche Genüsse pflegen (Essen, Sex, Musik hören oder Spaziergänge). Die Lust und das Verlangen nach Ruhm oder Reichtum sind begrenzt und daher trügerisch.
  2. Man muss maßvoll sein, da ungezügelte Lust den Menschen versklaven und seine Initiative rauben kann.
  3. Jeder muss wissen, was er tun sollte und was nicht; es können nicht die gleichen Regeln für alle angewendet werden.
  4. Freuden müssen mit einer Gruppe von Freunden geteilt werden. Epikur verteidigte keinen radikalen Individualismus, sondern betonte, dass Freundschaft das Glück steigert.

Descartes: Der methodische Zweifel

René Descartes gilt als der moderne Philosoph, da für ihn die Erkenntnis der Wahrheit aus einer ersten (unbezweifelbaren oder offensichtlichen) Quelle stammt, unter Ablehnung aller überlieferten oder religiösen Traditionen.

Grundlagen des methodischen Zweifels

Der „methodische Zweifel“ ist der Prozess der Suche nach einer ersten, unbezweifelbaren Wahrheit. Descartes betont jedoch, dass dieser Zweifel nur für die theoretische Erkenntnis gilt. Im Bereich der praktischen, sittlichen Erkenntnis, wo sofortiges Handeln erforderlich ist, um ein echtes Verhaltensmuster zu sichern, schlägt er eine provisorische Moral vor, die aus den folgenden drei Punkten besteht:

  1. Respektiere die Gesetze, Bräuche und Überzeugungen des Landes, in dem du lebst.
  2. Versuche, konsequent in deinen Überzeugungen zu sein.
  3. Bei Konflikten sollten die eigenen Wünsche eher angepasst werden, als zu versuchen, die Realität zu verändern.

Entwicklung des Zweifels

Descartes' methodischer Zweifel, wie er im Discours de la méthode und in den Meditationes de prima philosophia dargestellt wird, entwickelt sich wie folgt:

  • Zuerst zweifelt Descartes an der Verlässlichkeit der Sinne, da diese manchmal täuschen können (z. B. kann ein quadratischer Turm aus der Ferne rund erscheinen).
  • Um die Existenz einer Außenwelt zu sichern, erweitert Descartes den Zweifel auf Phänomene wie Träume, die nur Produkte des Geistes zu sein scheinen.
  • Descartes ist der Ansicht, dass selbst unbezweifelbares mathematisches Wissen nicht von der Existenz einer Außenwelt abhängt (z. B. würde die Berechnung des Umfangs eines Kreises nicht davon abhängen, ob der Kreis tatsächlich existiert oder verschwindet).
  • Doch Descartes zweifelt auch an der Möglichkeit, dass ein „böser Geist“ den menschlichen Geist in Bezug auf mathematische Prinzipien verwirren könnte.
  • Schließlich entdeckt Descartes die erste unbezweifelbare Realität, die er während des gesamten Prozesses des methodischen Zweifels gesucht hat.

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