Philosophische Perspektiven: Idealismus, Dualismus und Existenzfragen
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Arten des Idealismus und Dualismus
Idealismus: Die Idee, was bedeutet sie eigentlich?
Dualismus: Spaltung der Wirklichkeit in ihr Wesen und ihre materiellen Eigenschaften. Die wahre Natur ist eine Sache.
Kants Transzendentaler Idealismus
Ideen sind die allgemeine Form des menschlichen Denkens, die Informationen durch die Sinne gibt. Die Eigenschaften von Objekten ändern sich je nachdem, wie sie wahrgenommen werden. Objekte haben eine Zeitdauer, und ihre Ursachen und Merkmale sind physische oder psychische Erscheinungen.
Für Kant ist die Realität etwas, das über die Ideen hinausgeht, die lediglich eine Möglichkeit zur Organisation von Daten darstellen. Diese Dimension der Realität nennt er Noumena (das Objekt der rationalen Erkenntnis im Gegensatz zum reinen Phänomen, dem Gegenstand des sinnlichen Wissens).
Platons Idealismus
Die Ideen existieren für sich, unabhängig von den Gedanken der Menschen und den Dingen der physischen Welt. Das Denken hängt von der Idee ab, dass wir in der Lage sind zu denken, d.h., wie wir begreifen, was etwas ist. Die Idee stammt nicht aus der Erfahrung. Es gibt Ideen, die nicht-physische Realitäten repräsentieren.
Eigenschaften der Ideen und der Realität
Die Realität ist geteilt in:
- Geistige Welt (Ideen)
- Materielle Welt (Physikalische)
Eigenschaften der Ideen:
- Unveränderlich: Ewiger Bestand, nicht zerstörbar.
- Verständlich: Durch reines Denken erfassbar.
- Universal: Dieselben für alle.
- Perfekt: Das ideale Modell, dem das Unperfekte ähnelt.
- Modell: Die Ideen sind das zugrundeliegende Modell, das Wesen der Dinge in der materiellen Welt.
Zusätzlich sind Ideen:
- Das Modell, dem die Dinge ähneln sollten.
- Das organisierende Prinzip der materiellen Welt.
- Das Ziel, wonach die Bilder in der materiellen Welt streben.
Platons Ideenlehre und ihre Beziehung zur Welt
Für Platon existieren Ideen unabhängig von den Dingen, die sie vorgeben zu repräsentieren, und auch unabhängig vom Denken. Dennoch pflegen sie eine tiefe Beziehung zur physischen Welt.
Gottesbeweise und ihre Kritik
Christlicher Dualismus: Schöpfer und Schöpfung
Die Philosophie hat verschiedene Argumente für die Existenz Gottes entwickelt:
- Anselm von Canterbury (Ontologischer Gottesbeweis): Gott existiert, da er das vollkommenste Wesen ist, und Existenz ist eine Eigenschaft der Vollkommenheit. Gott ist notwendig, ein Beweis ist nicht erforderlich.
- Thomas von Aquin (Kosmologischer Gottesbeweis): Der Kosmos ist die Summe aller natürlichen Wesen. Kein Wesen kann seine Existenz aus sich selbst haben; daher muss ein Schöpfergott den Kosmos ins Dasein gerufen haben. (Kritik: Verwechslung der Existenz der Dinge mit der Existenz des Kosmos, d.h. Verwechslung des Ganzen mit den Teilen und der Teile mit dem Ganzen).
- Thomas von Aquin (Teleologischer Gottesbeweis): Es gibt Ordnung im Universum und in der Materie. Da Materie sich nicht selbst ordnen kann (wie ein Computer), muss Gott im Kosmos existieren. (Kritik: Es ist nicht klar, dass das Universum *geordnet* ist).
- René Descartes: Gott ist perfekt, und die Idee Gottes existiert in meinen Gedanken. Die Idee Gottes ist die erste menschliche Schöpfung.
- Blaise Pascal (Pascals Wette): Da es im menschlichen Leben kein Heilmittel gibt, das uns glauben lässt, dass Gott nicht existiert, sollten wir auf seine Existenz wetten. Wenn wir an Gott glauben und er existiert, gewinnen wir ewige Glückseligkeit. Wenn wir nicht glauben und er existiert, verlieren wir sie. Wenn wir glauben und er nicht existiert, verlieren wir nur die „elenden Vergnügen“ des Lebens.
- Immanuel Kant (Moralischer Gottesbeweis): Die tiefste Hoffnung der Menschheit ist das Glück, das mit der Erfüllung ihrer Pflicht in dieser Welt einhergeht. Glück ist jedoch nicht immer mit der Pflichterfüllung vereinbar. Da ich meine Hoffnung auf ein anderes Leben und einen Gott des Glücks nicht aufgeben kann, muss Gott existieren und unsterblich sein.
Die Philosophie, die auf dem Christentum basiert, hat sich bemüht, mit verschiedenen Beweisen zu zeigen, dass Gott existiert. Doch für all diese gibt es Gegenargumente.
Philosophischer Atheismus
Der philosophische Atheismus lehnt Religion aus zwei Hauptgründen ab:
- Sie ist falsch, da es keine andere Realität als den materiellen Kosmos gibt.
- Sie ist schädlich, da sie eine Lüge ist, die die Entfaltung des Menschen verhindert.
Wichtige Vertreter des philosophischen Atheismus und ihre Argumente:
- Auguste Comte: Religion verhindert, dass wir die Welt verstehen, in der wir leben. Sie muss überwunden werden, wenn die Menschheit ein positives Stadium erreicht hat.
- Ludwig Feuerbach: Die Idee von Gott ist die Projektion menschlicher Eigenschaften (Wissen, Gefühl, Wille) auf höchstem Niveau der Perfektion.
- Karl Marx: Religion wurde erfunden, um Trost zu spenden und die Ungerechtigkeit dieser Welt zu rechtfertigen, indem sie eine vollkommene Gerechtigkeit im Jenseits verspricht. Religion wird überwunden, wenn wir eine kritische Gesellschaft einführen.
- Friedrich Nietzsche: Religion wurde erfunden, um unseren Stolz wiederherzustellen. Der große Mensch, der Atheist, vertraut auf die eigene Stärke, um die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Religion wird überwunden, wenn wir das sittliche Leben der herausragenden Menschen annehmen.
- Sigmund Freud: Religion wurde erfunden, weil das Leben eine harte Erfahrung ist (Krankheit, Alter, Leid und Tod), und wir ein Schmerzmittel brauchen, um damit umzugehen. Die Neurose der Religion wird überwunden, wenn wir die Idee eines „Vaters“ aufgeben und das Leben so annehmen, wie es ist.