Philosophische Systeme und Realitätsinterpretationen: Ein Überblick
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Nietzsche: Leben und der Wille zur Macht
Nietzsche entwickelte eine weitreichende Originalität und Brillanz. Er vertrat die Auffassung, dass die Metaphysik versucht hat, eine "reale Welt" sicher vor der "scheinbaren Welt" voll von Fehlern, die durch die Sinne vermittelt werden, zu schaffen. Die Geschichte der Metaphysik ist in der Tat die "Geschichte eines großen Irrtums", die das Leben und die Sinne unterschätzt.
Man muss das Leben radikal akzeptieren, mit all seiner Unsicherheit und seinem ständigen Wandel, anstatt nach Sicherheit zu suchen. Diese Welt des Lebens kann nicht durch moralische Codes oder abstrakte Konzepte erfasst werden. Jede Abstraktion ist ein Trick, um dem Leben zu entkommen.
Die Akzeptanz des Lebens führt zur Entstehung eines neuen Typs von Mensch, der die alten Moralvorstellungen, die von Göttern auferlegt werden, oder die Angst vor Unsicherheit ablehnt. Dieser neue Mensch wird zum Übermenschen, der den Wert des Lebens und die Kraft seines eigenen Willens erkennt.
Kritik großer Systeme
Kant: Die Illusionen der Vernunft
Kant war sich der Bedeutung von Newtons physikalischer Forschung und der Beiträge der experimentellen Wissenschaft bewusst. Auch war er von der Philosophie Humes beeindruckt, der die Gültigkeit der großen metaphysischen Konzepte kritisierte, da sie nicht auf Daten aus der Erfahrung beruhten. Kant wollte wissen, warum die Wissenschaften dramatische Fortschritte im Verständnis der Natur gemacht hatten, während die Metaphysik immer noch mit den gleichen Problemen kämpfte.
Kant versuchte, die Grenzen der Vernunft zu analysieren und zu untersuchen, worauf rationale Erkenntnis beruht. Er behauptete, dass alles Wissen eine Kombination aus Daten aus der Erfahrung und den Kategorien des Verstandes sein sollte.
Die Metaphysik wird nicht durch die Daten der Erfahrung gestützt, sondern nur von der Vernunft geleitet, ohne empirischen Gehalt. Daher sind Fortschritt und Wissen illusorisch: Die großen Ideen der Metaphysik sind Illusionen der Vernunft. Die Metaphysik ist keine Wissenschaft.
Die Arbeit Kants stürzte die hochtrabenden Ambitionen der theoretischen Vernunft, stellte aber auch fest, dass das menschliche Schicksal darin besteht, die Ratlosigkeit in Bezug auf einige unbeantwortete Fragen zu ertragen.
Marx: Materie, Arbeit und Gesellschaft
Im Gegensatz zu Hegel glaubte Marx, dass die grundlegende Realität nicht der Geist oder das Bewusstsein ist, sondern die Materie.
Die wesentlichen Annahmen von Marx sind:
- Nur Materie existiert.
- Diese wird durch menschliche Arbeit umgewandelt.
- Die menschlichen Beziehungen haben bestimmte historische Entwicklungen.
Wichtige Systeme und philosophische Interpretationen der Realität
Die Metaphysik hat zu einer Reihe von Denksystemen geführt. Einige Systeme unterstützen ein einziges Prinzip der Wirklichkeit: Sie sind monistisch. Andere glauben, dass der Kern der Wirklichkeit aus mehreren Prinzipien zusammengesetzt ist: Sie sind pluralistisch.
Wir alle wollen eine allgemeine Vision der Wirklichkeit schaffen, und diese Weltanschauungen haben historisch großen Einfluss im Westen ausgeübt.
Platons Ideenlehre
Platon vertrat die dualistische Ansicht, dass es zwei verschiedene Arten von Realität gibt. Auf der einen Seite die Realität der sinnlichen Dinge, die vergänglich ist. Auf der anderen Seite die Realität der Gegenstände der Vernunft und Mathematik, die sich nie ändern. Nach Platon ist die wahre Realität in der Welt der Ideen zu finden. Ideen sind abstrakte, ewige und unveränderliche Formen. Unter ihnen gibt es eine Hierarchie, die in der Idee des Guten gipfelt.
Aristoteles: Die Substanz der einzelnen Wesen
Für Aristoteles ist das Wesen die Substanz. Die Frage nach dem Sein der Wirklichkeit führt zu der Frage nach der Substanz der Dinge. Zu sagen, dass etwas eine Substanz besitzt, bedeutet, dass etwas eine bestimmte Art hat, die die Ursache der Bewegung und Entwicklung ist. Dies beinhaltet die Annahme der Realität der einzelnen Dinge, die in der sinnlichen Erfahrung gefunden werden, im Gegensatz zu dem, was Platon dachte.
Aristoteles unterscheidet verschiedene Arten von Substanzen und postuliert die Existenz einer Substanz, die höher ist als alle anderen: der unbewegte Beweger, die Ursache aller Bewegung, die aber selbst unbewegt ist.
Die antike Atomismus: Das materielle Prinzip der Realität
Nach den Atomisten ist das, was real ist, Materie, die aus unsichtbaren Teilchen, den Atomen, besteht. Einzelne Atome unterscheiden sich durch ihre Form, ihre Lage und die Beziehungen zwischen ihnen. Die Atome bewegen sich und kollidieren, und ihre Bewegung wird durch ein blindes Gesetz geregelt, das nicht durch eine Realität außerhalb der materiellen Welt erklärt wird.
Thomas von Aquin: Gott und das "Wesen"
Die wesentlichen Grundsätze, die Thomas von Aquin zur Erklärung der Wirklichkeit verwendet, sind: die Notwendigkeit, die Vernunft zu postulieren, die Existenz eines Schöpfergottes, und die Notwendigkeit, Vernunft und christlichen Glauben zu verbinden, so dass sie eine Erklärung der Wirklichkeit im Einklang mit den Forderungen der christlichen Offenbarung bieten.
Aquin unterscheidet zwischen Wesen und Dasein:
- Alle Wesen haben eine Essenz, müssen aber nicht existieren. Gott ist das einzige Wesen, dessen Existenz eine Eigenschaft seines eigenen Wesens ist. Daher muss er unbedingt existieren.
- Die Existenz der einzelnen Dinge kommt von Gottes schöpferischem Handeln. Daher erfordert die Analyse der "Geschöpfe" die Suche nach dem Beginn ihrer Entstehung, d. h. eine Prüfung Gottes, des einzigen Wesens, dessen Wesen Existenz beinhaltet. Er ist der einzige notwendige, alle anderen sind kontingent.