Philosophische Vergleiche: Marx, Platon und Locke im Diskurs
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Marx und Platon: Philosophische Gegensätze
Diese beiden prägenden Denker weisen mehrere Beziehungen auf, von denen eine ihre Zugehörigkeit zu unterschiedlichen philosophischen Strömungen betrifft.
Ontologie und Geschichtsverständnis
Karl Marx vertritt den Materialismus, der besagt, dass sich alles um das Körperliche dreht und nur das Physische existiert. Im Gegensatz dazu steht Platon mit seinem Idealismus, der den Ursprung des Seins und alles Spirituelle in der Idee des Guten sieht, die alles umfasst und die Welt des Idealismus bildet.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Ungleichheit in ihrem Geschichtsverständnis. Marx betrachtet die Geschichte aus der Perspektive des dialektischen Materialismus, während Platon eine Zeit des Idealismus annimmt, in der sich Ideen nicht ändern. Dies schafft ein Missverhältnis, da Platon zu 100 % dem Idealismus angehört und die Vorstellung vertritt, dass sich Konzepte nicht ändern. Obwohl er die von Marx vorgeschlagene Veränderung in gewisser Weise anerkennt, teilt er sie nicht und glaubt, dass dies negative Auswirkungen auf die Menschen hat.
Politische Systeme und soziale Gleichheit
Auch in Bezug auf die Politik besteht ein Ungleichheitsverhältnis. Marx argumentiert für eine Regierungsform, in der das Volk die direkte Macht besitzt (Demokratie), um die Gleichheit aller Menschen zu etablieren. Platon hingegen befürwortet eine aristokratische Regierung, die von den Besten, den Philosophen, geführt wird. Diese Minderherrschaft führt zur Schaffung von Ungleichheiten und Unterschieden (sozialen Klassen) unter dem Volk.
In diesem Zusammenhang ist auch das Privateigentum relevant. In Platons System hängt es von der Regierung ab, die es in jedem Einzelnen aufrechterhält. In der von Marx propagierten Gesellschaft, dem Kommunismus, verschwindet das Privateigentum, und es herrscht völlige Gleichheit zwischen den Menschen. Platon hingegen sieht die Staats- und Regierungschefs (Philosophen) als die einzig wahren Herrscher und ordnet die Wächter direkt eine Stufe tiefer in der Gesellschaft ein, was im Gegensatz zu Marx' Ideal der völligen Gleichheit steht.
Marx und Locke: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Diese beiden Philosophen legen drei grundlegende Beziehungen dar: zwei der Ungleichheit und eine der Ähnlichkeit.
Das Privateigentum
Die erste Ungleichheit betrifft das Privateigentum. Im Kommunismus, wie von Marx beschrieben, ist ein Grundprinzip die Gleichheit zwischen den Menschen. Eines der Hauptelemente, das diese Gleichheit bricht, ist das Privateigentum, dessen Abschaffung Marx befürwortet. Für John Locke hingegen ist Privateigentum ein natürliches Recht des Menschen und wird von ihm als „Maßstab“ für die geleistete Arbeit verwendet.
Politische Macht und Regierungsformen
Politisch gesehen besteht zwischen Marx und Locke ebenfalls ein Ungleichheitsverhältnis. Marx verteidigt in seiner kommunistischen Gesellschaft eine Volksregierung, eine Republik der direkten Demokratie, in der das Volk die politische Macht in den Händen hält. Locke hingegen vertritt die Ansicht, dass die Macht bei einer Person liegen sollte, die jedoch von anderen umgeben ist, die Gesetze genehmigen können. Dies ist als parlamentarische Monarchie bekannt.
Die Arbeitswerttheorie
Schließlich gibt es eine Beziehung der Gleichheit zwischen Marx und Locke bezüglich der Arbeitswerttheorie. Beide stimmen darin überein, dass der Marktwert („Preis“) eines Produkts von der investierten und notwendigen Arbeit abhängt. Je mehr Arbeit in ein Produkt investiert wurde, desto teurer ist es.