Phonetik und Phonologie: Eine vergleichende Analyse
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Phonetik und Phonologie
Artikulatorische Phonetik
Die Produktion von Lauten ist der Prozess, bei dem eine sprachliche Botschaft durch die Wirkung des Artikulationsapparates in Schallwellen umgewandelt wird. Dieser Apparat führt eine Reihe von koordinierten Bewegungen aus, die ein Signal erzeugen. Dieses Signal enthält alle Informationen, die der Empfänger benötigt, um die vom Sender bestimmte Nachricht zu interpretieren.
Artikulatorische Eigenschaften
Die artikulatorischen Eigenschaften beschreiben die Merkmale der Laute auf artikulatorischer Basis. Diese Eigenschaften beruhen auf:
- Den Artikulationsorganen und dem Artikulationsort. Dies ist der Ort der Begegnung zwischen zwei Artikulationsorganen (ein aktives und ein passives oder beide aktiv).
- Der Artikulationsart: Die Artikulationen unterscheiden sich in oral, dental, alveolar und palatal.
- Der Stimmhaftigkeit: Diese Eigenschaft unterscheidet zwischen stimmhaften und stimmlosen Lauten.
Phonologie
Wie die Phonetik ist auch die Phonologie eine sprachliche Disziplin. Phonetik und Phonologie teilen sich den Gegenstand der Studie: die Laute der Sprache, jedoch aus verschiedenen Perspektiven. Man kann sagen, dass sie zwei Seiten derselben Medaille sind und in der Realität schwer zu trennen sind. Chronologisch gesehen ist die Phonologie eine jüngere Disziplin als die Phonetik. Die Phonologie entstand aus dem sprachlichen Strukturalismus.
Um die Unterschiede zwischen Phonologie und Phonetik zu verstehen, ist es hilfreich, sich auf den Gegensatz zwischen Sprache und Sprechen zu stützen. Während die Phonetik sich mit der individuellen Sprache befasst, betrachtet die Phonologie die Sprache als soziales Phänomen. Die Phonetik untersucht einzelne Phänomene der Sprache, während die Phonologie ein konsequentes und umfassendes Modell der Sprache darstellt. Die Phonetik betrachtet konkrete Phänomene, die Phonologie ein abstraktes Modell. Sowohl Sprache als auch Phonologie sind Systeme. Sprache ist eine Struktur, deren Einheiten geordnet sind.
Phonetik und Phonologie befinden sich auf der Ebene des Ausdrucks oder Signifikanten. Auf dieser Ebene gibt es zunächst eine unendliche Anzahl von Lauten. Der Laut ist ein physisches oder physiologisches Phänomen. Es ist notwendig, abstrakte Regeln als Modelle für bestimmte Einzelereignisse einzuführen. Die Phonetik beschäftigt sich mit der Materie (der großen Masse der Laute), während sich die Phonologie mit der unkörperlichen Form befasst.
Dies führt zum grundlegenden Beitrag des Strukturalismus, der besagt, dass die Einheiten einer Sprache geordnet sein müssen. Nur so kann man von einer Sprache sprechen und verstehen, wie die Einheiten (Laute) gespeichert sind. Wenn man eine Sprache lernt, muss im Gehirn ein Muster, ein Modellbild entstehen, das wir jedes Mal imitieren, wenn wir sprechen. Diese Einheiten sollten ein System bilden.
Wie sind diese Einheiten im System angeordnet? Nach dem Strukturalismus sind die Einheiten in Minimalpaaren organisiert, also durch binäre Oppositionen. Das Unterscheidungskriterium ist die Bedeutung: Die Lautelemente müssen die Bedeutung von Wörtern unterscheiden. Jede der Einheiten einer binären Opposition heißt Phonem (kleinste Einheit der Phonologie).
Die Phonologie untersucht (wie auch die Phonetik) die Merkmale der Laute, aber nur insoweit, als sie die Unterscheidung von Wörtern für die Sinne ermöglichen.