Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung

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Piaget, ursprünglich Biologe, widmete sich dem Studium der Wissensentstehung. Er wurde in der Schweiz geboren und studierte später Psychologie, Epistemologie und Philosophie. Für Piaget ist die Genese der Übergang von einer weniger komplexen zu einer ausgewogeneren, komplexeren Struktur.

Emotionales und kognitives Leben

Piaget unterscheidet zwei Hauptaspekte des Verhaltens:

  1. Affektiver Aspekt: Bezieht sich auf Emotionen und die Energie, die das Verhalten antreibt.
  2. Kognitiver Aspekt: Bezieht sich auf das Wissen und die Struktur, die die Verbindung zwischen der inneren und äußeren Welt ermöglicht.

Obwohl unterschiedlich, sind diese Aspekte untrennbar miteinander verbunden.

Multiple Intelligenzen

Intelligenz entwickelt sich allmählich durch neue Situationen, die den Menschen zwingen, sich anzupassen und das Gleichgewicht wiederherzustellen. Piaget schloss ursprünglich auf zwei Haupttypen von Intelligenz: mathematische und sprachliche Fähigkeiten. Andere Fähigkeiten wurden als bloße Fertigkeiten betrachtet.

Gardner hingegen postulierte sieben Arten von Intelligenzen, die sich bei jedem Menschen unterschiedlich entwickeln. Soziale, historische und familiäre Faktoren beeinflussen die Entwicklung der multiplen Intelligenzen. Es gibt auch "betäubende" Erfahrungen (die eine Intelligenz blockieren) und "kristallisierende" Erfahrungen (die eine Intelligenz fördern).

Anpassung als Intelligenz

Intelligenz ist die Fähigkeit, sich an neue Situationen anzupassen. Piaget unterscheidet hierbei:

  • Assimilation: Die Integration der äußeren Welt in die Struktur des Individuums.
  • Akkommodation: Die Veränderung des Organismus als Reaktion auf die neue Situation.
  • Adaptation: Das Gleichgewicht zwischen Assimilation und Akkommodation, also zwischen internen und externen Faktoren.

Die Stadien der Intelligenz

Die Stadien der Intelligenz sind durch spezifische Verhaltensweisen gekennzeichnet, die kontinuierlich, nacheinander und in einer festen Reihenfolge auftreten. Jedes Stadium baut auf dem vorherigen auf und ermöglicht das nächste. Die Essenz eines Stadiums bleibt als Grundlage für neue Errungenschaften bestehen.

A) Sensomotorisches Stadium (0-2 Jahre)

Das Kind erkundet die Welt durch Sinne und Handlungen. Die Entwicklung der Sprache ist noch nicht abgeschlossen. Dieses Stadium ist in sechs Unterphasen unterteilt.

B) Präoperationales und Konkret-Operationales Stadium (2-11/12 Jahre)

Das Kind entwickelt die Fähigkeit zur symbolischen Repräsentation. Dieses Stadium wird unterteilt in:

  • Präoperationale Phase (ca. 2-7 Jahre): Das Kind entwickelt noch keine vollständigen Konzepte.
  • Intuitive Phase (ca. 4-7 Jahre): Das Kind beginnt, Konzepte zu entwickeln und Vergleiche anzustellen.
  • Konkret-operationale Phase (ca. 7-11/12 Jahre): Das Denken folgt bestimmten logischen Gesetzen. Dies ist die letzte Phase vor dem Erreichen des abstrakten Denkens.

C) Formal-Operationales Stadium (ab ca. 12 Jahren)

Das Kind kann nun unabhängig von konkreten Daten Hypothesen bilden und über abstrakte Ideen nachdenken.

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