Platon und Aristoteles: Staatstheorie und Philosophie

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Platons Staatstheorie und Philosophie

Die These vom Philosophenkönig

These vom Philosophenkönig: Philosophen sind näher an der Welt der Ideen und können gut regieren. Ein König und eine Regierung (bestehend aus einem Ältestenrat) sollen einen gerechten Staat erhalten.

Platonischer Kommunismus und Gemeinwohl

Platonischer Kommunismus: Opfer für das Gemeinwohl. Ziel ist es, Klassen zu schaffen, die dem Gemeinwohl dienen.

Die Ständegesellschaft

Platon beschreibt eine ideale Gesellschaftsordnung mit verschiedenen Ständen:

  • Die Wächter (Gouverneure)

    Keine privaten Interessen, ihre Aufmerksamkeit ist dem Erwerb höchster Weisheit gewidmet, nicht abgelenkt durch Privateigentum, Familie oder Kinder.

  • Die Krieger

    Stärke entwickeln, Gewalt mit Vernunft beherrschen, keine privaten Interessen verfolgen.

  • Die Handwerker

    Produzieren für die ganze Gesellschaft. Sie benötigen fachliche Kenntnisse ihrer Arbeit und müssen gehorchen. Im Gegensatz zu den oberen Klassen haben sie Privateigentum, Familie und Kinder.

Rolle der Frauen

Frauen können wie Männer (z.B. im Krieg) eingesetzt werden. Die Klügsten unter ihnen (die 'Aristos') können gute Staats- und Regierungschefs werden.

Platons Formen der Regierung

Platon unterscheidet verschiedene Regierungsformen und bewertet sie:

  • Monarchie: Beste Regierungsform, in den Händen eines Weisen, der über Gerechtigkeit und das Gemeinwohl wacht.
  • Timokratie: Regierung in den Händen des Militärs, das nach Ehre und Macht strebt.
  • Oligarchie: Regierung in den Händen einer Minderheit, die nach Reichtum strebt und dadurch Unruhen verursacht.
  • Demokratie: Regierung des Volkes (Demos). Die Macht geht vom Volk aus, aber das Volk ist nicht immer bereit zu regieren. Dies kann zu Unruhen führen, und ein Demagoge kann die Macht übernehmen.
  • Tyrannis: Regierungsform in den Händen eines ungerechten und entarteten Tyrannen, der seine dunklen Triebe auslebt und die Regierung unterdrückt.

Aristoteles: Leben, Werk und Denken

Biografischer Kontext

Aristoteles, Schüler Platons an der Akademie. Er unterrichtete Alexander den Großen in Kleinasien. Kehrte nach Athen zurück und gründete das Lykeion (Peripatos), das sich Lehre und Forschung widmete, insbesondere der empirischen Naturwissenschaft und Geschichte.

Grundlagen von Aristoteles' Denken

Versucht, die Dialektik zwischen Heraklit und Parmenides zu fixieren, den platonischen Dualismus zu überwinden. Konzentriert sich auf das Studium der sinnlich wahrnehmbaren Welt (die Essenz der Dinge ist diesen Dingen immanent). Klassifiziert die Wissenschaften in drei Arten:

  • Theoretische Wissenschaften: Objekt ist das Wissen (Theorie): Physik, Metaphysik und Mathematik.
  • Praktische Wissenschaften: Objekt ist das Handeln: Ethik, Politik und Ökonomie.
  • Poietische Wissenschaften: Objekt ist die Herstellung (Produktion): Kunst und Medizin.

Aristoteles' Werke

Unterscheidung zwischen Exoterischen (für die Öffentlichkeit) und Esoterischen (für den internen Gebrauch im Lykeion) Werken. Schrieb über Logik, Naturphilosophie (Wissenschaften), Metaphysik, Ethik, Politik, Ökonomie, Geschichte, Literatur und Kunst. Viele Schriften wurden erst später zusammengestellt, was zu Inkonsistenzen führen kann.

Die Erste Philosophie: Metaphysik

Von Aristoteles als 'Erste Philosophie' bezeichnet. Die Physik kam danach.

Die Wissenschaft vom Seienden

Untersucht die Realität im allgemeinsten Sinn, nicht nur Teile der Realität. Verwendet Begriffe wie Ursache, Wesen und Existenz, die zuerst untersucht werden müssen. Der primäre Sinn von Realität ist das Seiende als Substanz.

Kritik an Platons Ideenlehre

Aristoteles' Kritikpunkte an Platons Ideenlehre:

  • Eine unnötige Verdoppelung der Realität.
  • Hilft nicht, Ursache oder Veränderung zu erklären.
  • Widerspricht dem gesunden Menschenverstand.
  • Reduziert nicht alles auf Zahlen.

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