Platon, Aristoteles und Thomas von Aquin: Ein Vergleich

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Platonische Beziehung und Erkenntnistheorie

Platonische Beziehung: Nach Thomas entstehen Begriffe im menschlichen Geist durch Abstraktion aus Sinnesdaten. Platon hingegen vertrat die Auffassung, dass Ideen angeboren sind. Für Platon waren Ideen Realitäten, die die Seele vor der Geburt kannte. Ideen sind einem mathematischen Denkprozess ähnlich.

Aristoteles und Thomas von Aquin: Wissen und Erkenntnis

Aquinas folgt Aristoteles, indem er sagt, dass es zwei Arten von Wissen gibt: sinnliches und geistiges. Der Erkenntnisprozess ähnelt dem des Aristoteles, bei dem die Empfindungen, die durch die Sinne vermittelt werden, vom Verstand erfasst und abstrahiert werden.

Unterschiede in der Ideenlehre

Für Thomas von Aquin gibt es, anders als für Aristoteles, keine separate Welt der Ideen. Er lehnt Platons Theorie ab. Es gibt das Gute, aber nur in einzelnen Dingen. Bei Platon werden Ideen durch Intuition erworben, plötzlich von einem Moment auf den anderen. Bei Aristoteles und Thomas von Aquin erfolgt die Erkenntnis von Ideen schrittweise durch Abstraktion. Für Platon sind Ideen separate Objekte, während sie bei Aristoteles und Thomas in Objekten enthalten sind. Die Abstraktion erfolgt durch die Sinne. Aristoteles vertraut im Gegensatz zu Platon auf die Sinne, da diese uns nicht täuschen können. Für Thomas sind Tiere Wesen. Er stützt sich auf das christliche Konzept der Teilhabe. Die tiefste Inspiration für Thomas von Aquin ist nicht Aristoteles, sondern platonisch-neuplatonisch.

Aristoteles und Thomas von Aquin: Hylemorphismus und die Seele

VERHÄLTNIS ZU ARISTOTELES: Aquin akzeptiert den hylemorphismischen Auffassung vom Menschen und den aristotelischen Begriff der Seele als Lebensprinzip und Form des Körpers. Aquin bekräftigt, dass der Mensch eine einzige Substanz ist, deren zentrale Elemente die Seele und der Körper sind.

Abweichungen von Aristoteles

Wie Aristoteles lehnte er die Unsterblichkeit der Seele ab. Thomas von Aquin weicht in diesem Punkt von Aristoteles ab und greift auf Platon zurück, um eine Synthese zwischen Platonismus und Aristotelismus zu schaffen. Thomas von Aquin basiert auf der Arbeit des Aristoteles, aber es gibt einige Punkte, in denen er nicht zustimmt. Während Thomas sich von den Averroisten distanzierte, hatte er eine positive Haltung gegenüber der Philosophie des Aristoteles. Er war davon überzeugt, dass die aristotelische Philosophie durchaus mit dem christlichen Glauben vereinbar ist und bot eine akzeptable und wertvolle Interpretation der Wirklichkeit, auch wenn im Grunde weiterhin platonische Annahmen zugrunde liegen.

Übereinstimmungen mit Aristoteles

Von den verschiedenen Prinzipien, in denen Thomas mit Aristoteles übereinstimmt, sind:

  1. Die Theorie der Substanz und Akzidenzien.
  2. Theorie der Materie und Form.
  3. Theorie der Potenz und Akt und die Bewegung.
  4. Lehre von den vier Ursachen.
  5. Die Theorie der Analogie.

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