Platon: Leben, Philosophie und politische Ideale

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Aus einer adligen Familie stammend, wurde Platon im Jahr 427 v. Chr. in Athen geboren. Er begann sein philosophisches Studium bei Heraklit-Schüler Kratylos, aber seine Begegnung mit Sokrates sollte sein Leben und seinen Schreibstil entscheidend prägen.

Nach dem Tod seines Lehrers verließ er Athen und ging nach Megara. Um 388 v. Chr. reiste er nach Süditalien, wo er in Tarent Bekanntschaft mit dem Pythagoreer Archytas machte. Die Lehren der Pythagoreer hatten großen Einfluss auf Platon.

Nach der ungerechten Verurteilung und Hinrichtung des Sokrates beschloss Platon, sich von der aktiven Politik abzuwenden. Nach seiner Rückkehr nach Athen wollte Platon das Lösegeld, das Anníceris für ihn bezahlt hatte, zurückzahlen, aber dieser lehnte ab. Mit diesem Geld erwarb Platon ein Grundstück, auf dem sich der Schrein des Helden Akademos befand. An diesem Ort gründete er die Akademie, die nach Akademos benannt wurde. Die Akademie kann als die erste Universität Europas betrachtet werden, da dort nicht nur Philosophie, sondern auch andere Wissenschaften gelehrt wurden. Sie bestand bis 529 n. Chr., als Kaiser Justinian sie schließen ließ.

Zweimal versuchte Platon, seine politischen Ideale in die Praxis umzusetzen: durch seine Zusammenarbeit mit Dionysios II. und Dion, die seine Dienste in Anspruch nahmen. Dion wurde ermordet, und Platon verbrachte einige Zeit im Gefängnis. Später verzichtete er endgültig auf politische Ambitionen und widmete sich ausschließlich der philosophischen Arbeit als Lehrer an der Akademie und seinen Schriften. Er starb 347 v. Chr. und wurde in den Gärten der Akademie begraben.

Politische Philosophie

Platon unterscheidet in seinen Überlegungen folgende Stände:

  • Erzeuger: Sie produzieren die Güter, die für das Leben notwendig sind. Sie gehören zu den unteren Klassen und verkörpern vor allem das begehrliche Element der Seele. Ihre eigentliche Tugend ist die Mäßigung.
  • Krieger oder Wächter: Sie haben die Aufgabe, die Stadt zu verteidigen und interne Konflikte zu lösen. Sie verkörpern die zornmütige Dimension der Seele. Ihre Tugend ist die Tapferkeit. Diese Klasse umfasst Männer und Frauen gleichermaßen.
  • Herrscher: Sie haben die Macht über die anderen Klassen und ihre Aufgaben sind die Gesetzgebung, die Verwaltung, die Erziehung und die Organisation der Stadt. Sie betonen das rationale Element in sich, so dass ihre eigentliche Tugend die Klugheit ist, also die Fähigkeit, im Einklang mit dem Guten und Richtigen zu regieren. Die Herrscher sollten die Besten sein, und zwar in dreifacher Hinsicht:
  1. Die ethisch Besten (die Wahrheitsliebenden und Tugendhaften).
  2. Die Klügsten und am besten Ausgebildeten, mit gutem Gedächtnis, Zurückhaltung und Anmut.
  3. Die Erfahrensten, die durch Reife und jahrelange Ausbildung erworben wurde.

Daher müssen die Herrscher Philosophen sein.

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