Platon: Wissen, Erinnerung und die Seele

Classified in Philosophie und Ethik

Written at on Deutsch with a size of 2,47 KB.

Wissen und Erinnerung: Platons Ideenlehre

Die Theorie der Ideen ist eine radikale Reflexion über die menschliche Natur. Platons Antwort lässt sich in drei Punkten zusammenfassen:

1. Wissen heißt Erinnern

Für Platon ist die Lösung des Problems des Wissens, dass Wissen Erinnern bedeutet. Diese Theorie besagt, dass ein Ding zu kennen bedeutet, sich seiner Existenz wieder bewusst zu werden. Dies ist die Theorie der Anamnesis (Erinnerung). Um diese Erinnerung zu ermöglichen, muss die menschliche Seele die Ideen vor ihrer irdischen Existenz gekannt haben. Da die Dinge die Ideen nachahmen, dient das Wissen als eine sinnliche Gelegenheit, sich zu erinnern. Die menschliche Seele und die Ideen gehören zur selben Welt, die sich von der Welt der Sinne unterscheidet.

2. Der Körper als "Gefängnis" der Seele: Anthropologischer Dualismus

Die Bedeutung, die Platon der Seele beimisst, ist so groß, dass er sie vom Körper trennt. In der dualistischen Erklärung des Menschen ist die Seele das Vermögen, das uns die Ideen erkennen lässt und uns an ihrer Welt teilhaben lässt, während der Körper das Gefängnis ist, das die Seele am Wachsen hindert. Die Seele ist unsterblich. Platon bekennt sich zur Lehre der Wiedergeburt, wobei die Seele lebt und sich im Leben verbessert, um später in die Welt der Ideen zurückzukehren, aus der sie stammt.

3. Vom Dialog zur Dialektik

Die menschliche Seele muss nicht nur den Dialog führen, sondern sie muss sich auch anstrengen, um sich nicht den Sinnen und Bildern hinzugeben. Wenn dies geschieht, wird der Dialog systematisch und rigoros und heißt Dialektik.

Platon beschreibt den dialektischen Weg der Seele als eine in vier Bereiche unterteilte Linie:

  • Erster Bereich: Die Seele befasst sich mit den Dingen, aber auch mit Bildern von ihnen.
  • Zweiter Bereich: Sie erkennt die Existenz von Objekten. Dieses Wissen ist jedoch immer noch nur Meinung, da es nicht bewiesen werden kann.
  • Dritter Bereich: Die Seele geht in den Bereich des Verständlichen über, wo sie mit mathematischen Formen vertraut ist und wo man vom Denken im Raum sprechen kann.
  • Vierter Bereich: Die Seele steigt zur Erkenntnis auf, die die Ideen und vor allem die höchste Idee erfasst: die Idee des Guten. Damit erreicht die Seele moralische Vollkommenheit.

Entradas relacionadas: