Platonische Konzepte: Erscheinung, Kunst und Schönheit

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Erscheinung und Realität

Das äußere Erscheinungsbild einer Sache. Die Sinne werden davon gefangen genommen. Das Aussehen ist immer irreführend als Attribut einer vernünftigen Welt, der Stabilität und Konstanz fehlen. Die scheinbare Erkenntnis der Dinge ist also nicht wahr, sondern bloßes Wissen (griechisch: Doxa, Meinung).

Zwei Haltungen zur Erscheinung

  1. Als unecht betrachten: Wenn wir die Realität als unvollständig akzeptieren, kann sie als Annäherung an die Idee dienen, die als Modell fungiert.
  2. Als real betrachten: Dies ist charakteristisch für Unwissenheit, da man das Abbild mit dem Original verwechselt. Zum Beispiel zu glauben, dass Gerechtigkeit fair ist und Schönheit die Konstitution einer schönen Frau.

Erkenntnis durch Intelligenz

Es gilt, mit Intelligenz zu erfassen, zu lernen und sich selbst zu erkennen.

Das Konzept der Techne (Kunst)

In griechischer Sprache bezeichnet das Wort techne (Kunst) etwas jenseits des Ästhetischen. Es bezieht sich allgemein auf die Idee, etwas nach bestimmten Methoden oder Modellen zu produzieren. Eine Person, die ihre Kunst (ihr 'Handwerk' oder 'Metier') 'kannte', war berühmt für ihre besondere Geschicklichkeit. Dies gilt nicht nur für handwerkliche, sondern auch für intellektuelle Tätigkeiten.

So verweist Platon beispielsweise auf die mathematischen Künste, da sie Regeln und Methoden zur Erzeugung von 'etwas' darstellen. Bei Platon ist die höchste Kunst die Dialektik.

Der Demiurg und die Formung der Welt

Die handwerkliche Wahrnehmung bezieht sich auf den Demiurgen. Im Timaios spricht Platon von einer Art Gott, dem Demiurgen, der für die Umsetzung der Ideen in diesem Bereich verantwortlich ist, d.h. für die Formung der natürlichen Welt aus Materie gemäß den Ideen. Er erschafft nicht aus dem Nichts, sondern formt die chaotische Materie nach dem Modell der Ideen. Mit anderen Worten, er ist sehr verschieden vom christlichen Gott. Der Demiurg ist eine Metapher, um den Gegenstand der Überlegungen über die Schöpfung auszudrücken.

Das Schöne an sich: Die Idee der Schönheit

Dieser Begriff (das Schöne an sich) bezieht sich auf die Realität, in der Schönheit keine zufällige Qualität ist, die sozusagen durch eine 'extrinsische Spende' empfangen wird, wie bei schönen Wesen. Vielmehr gehört sie wesentlich und inhärent zur Idee der Schönheit. Im Gegensatz dazu sind schöne Dinge nicht schön in sich selbst, sondern schön durch etwas anderes, da ihre Schönheit nicht in ihnen selbst, sondern in der Idee der Schönheit liegt.

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