Platons historischer und philosophischer Kontext
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Platons Denken ist gerahmt von einem sehr turbulenten Jahrhundert in Griechenland, aber auch von großer Pracht wirtschaftlicher, politischer und kultureller Entwicklung, vor allem in Athen, seiner Heimatstadt.
Das turbulente 5. Jahrhundert v. Chr.
Im 5. Jahrhundert v. Chr. begann die Auseinandersetzung zwischen Griechen und Persern, die zugunsten der Griechen entschieden wurde und die politische und militärische Hegemonie Athens im gesamten östlichen Mittelmeerraum begründete.
In der Zeit des Perikles wurde Athen zum kulturellen Mittelpunkt der griechischen Welt. Tragische Dichter repräsentierten ihr Werk, die Akropolis wurde errichtet und verschönert, insbesondere das Parthenon. In diesem kulturellen Umfeld wuchs Platon auf.
Aber die Dominanz Athens war kurzlebig, da es im Peloponnesischen Krieg Sparta gegenüberstand und verlor (431-404 v. Chr.). Mit dieser Niederlage wurde die Diktatur der Dreißig Tyrannen errichtet, was zwar die Demokratie ablöste, aber beschädigte. Dies führte zur Verurteilung und zum Tod von Sokrates, Platons Lehrer.
Diese Gründe führten dazu, dass er nicht mit den demokratischen Regimen sympathisierte.
Wandel der philosophischen Interessen
Die griechische Philosophie begann damit, dass die ersten Philosophen den Ursprung des Universums suchten. Sie fanden, dass das Universum nicht chaotisch ist, sondern eine Ordnung hat – es ist ein Kosmos. Gerade das suchten die vorsokratischen Physiker: das Ordnungsprinzip der Wirklichkeit.
So entstand die Philosophie als Untersuchung des ursprünglichen Prinzips, das alles umfasst, was existiert, und als Suche nach dem Ordnungsprinzip der Wirklichkeit.
Aber Mitte des 5. Jahrhunderts v. Chr. veränderten sich die Interessen der griechischen Denker. Sie wandten sich von der Natur ab und erweiterten ihre Betrachtungen auf moralische und politische Fragen.
Die Rolle der Sophisten
Der Grund für diese Änderung der Orientierung, die gerade in Athen stattfand, war die Umsetzung anderer Bildungssysteme, die die Umstände der Demokratie erforderten. Diese Umstände machten nun etwas anderes wichtig als das Traditionelle.
Wichtig war nun die Vorbereitung auf das öffentliche Leben, die ein vielfältiges Wissen, die Fähigkeit zur Argumentation, Analyse und Kritik erforderte. Die Sophisten erfüllten diese Bedürfnisse.
Ihre Lehre konzentrierte sich auf die Sprache, um Menschen in der Versammlung zu überzeugen und politisch Einfluss zu gewinnen. Es ging darum, durch Sprache und allgemeines Wissen als politische Waffe Einfluss zu gewinnen.
Den Sophisten ging es nicht um Wissen an sich, sondern um den Triumph des Überzeugens. Diese Haltung war von Skeptizismus und Relativismus geprägt.