Platons Höhlengleichnis: Eine philosophische Analyse von Gerechtigkeit und Politik

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Platons Kontext: Die Höhle

Dieser Text gehört zum „Höhlengleichnis“ in Band VII von Platons Werk „Der Staat“ (ursprünglich „Politeia“ im Sinne von „Grundlage der politischen Theorie“). Gerechtigkeit ist der Eckpfeiler des Werkes und wird als abgeleitete Harmonie betrachtet, bei der jeder die Aufgabe übernimmt, für die er ausgebildet wurde. Dies wird erreicht, indem man Natur und Entwicklung betrachtet, wobei letztere im Gleichnis allegorisch dargestellt wird.

Als Platon den „Staat“ schrieb, hatte Athen nach der Niederlage im Peloponnesischen Krieg mehrere Jahrzehnte der Krise erlebt. Das Höhlengleichnis ist ein Versuch, dieser Situation zu begegnen, die Bedeutung der Krise (die Höhle) aufzuzeigen und Gerechtigkeit zu schaffen (die Sonne sehen, das Gute erkennen) in Athen. Angesichts dieser politischen Instabilität sah sich Platon veranlasst, im öffentlichen Leben zu handeln. Mit 20 Jahren lernte er Sokrates kennen. Er verlor jeglichen Glauben an die athenische Politik, die so blind war, Sokrates zum Tode zu verurteilen. Vom Tod seines Lehrers tief betroffen, macht Platon ihn zum Gesprächspartner in den meisten seiner Dialoge, wie auch in unserem Fragment.

Er gründete die Akademie, das erste Zentrum für politische und intellektuelle Ausbildung für junge Griechen. Dort widmete er sich der Philosophie und der Dialektik im Dialog.

Mit dem Aufkommen des demokratischen Systems in Athen unterschied man in der Gesellschaft zwei soziale Gruppen: die Autokraten (zu denen Platon und der sokratische Kreis gehörten) und die Bourgeoisie. Um die Bürger auf die Entscheidungen in der nächsten Versammlung vorzubereiten, lehrten die Sophisten gegen Bezahlung Rhetorik, wobei sie Wahrheit und Gerechtigkeit als relative Werte darstellten. Sokrates' Programm stand dem entgegen, da er ihnen moralischen Relativismus und die Abwertung des Wissens vorwarf. Für ihn gehörten Werte und Recht zur vollkommenen und unveränderlichen Welt der Ideen. Trotz des genannten politischen Klimas war diese Periode die Blütezeit der griechischen Kultur, in der Athen zum künstlerischen und kulturellen Zentrum aufstieg. Platons Dialoge werden in vier Perioden oder Stufen eingeteilt: Sokratische oder Jugenddialoge (in denen er Sokrates verteidigt), Übergangsdialoge (in denen er die Ideenlehre einführt), Zeit der Reife, eine Periode, zu der das Höhlengleichnis gehört (in der er den „Staat“ verfasst und die Ideenlehre voll entwickelt), und Alterswerke (in denen er eine Selbstkritik der Ideenlehre und der politischen Theorie übt).

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