Platons Philosophie: Seele, Staat, Ideen und Erkenntnis

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Platons Philosophie: Seele und Staat

Die Dreiteilung der Seele

Die vernünftige Seele dient dem Edlen. Die Tugend der Seele ist rational: Sie fällt in den Bereich der Klugheit (Prudenz). Ihre Herrschaft über die anderen Teile führt zur Gerechtigkeit.

Gerechtigkeit

Gerechtigkeit ist die Harmonie zwischen den drei Teilen der Seele.

Der Idealstaat in der Republik

Platon kritisiert die Demokratie und die Sophisten, die Politiker lehren, der Bevölkerung zu schmeicheln. Sie regieren die Massen willkürlich.

Der Mythos von den Metallen

Wir wurden aus der Erde geboren, andere wurden mit Gold, Silber und Bronze erschaffen.

Klassen im Staat

  • Menschen aus Bronze: Die vorherrschende Klasse der Produzenten. Der appetitive Teil der Seele dominiert. Tugend ist Mäßigkeit und Selbstbeherrschung.
  • Menschen aus Silber: Die Klasse der Wächter. Sie sind verantwortlich für die Durchsetzung der Gesetze und die Verteidigung der Stadt. Der jähzornige Teil der Seele dominiert. Tugend ist Tapferkeit. Sie teilen die frühe Bildung mit den Führern.
  • Menschen aus Gold: Die Klasse der Führer (Philosophenkönige). Der rationale Teil der Seele dominiert. Tugend ist Klugheit (Prudenz).

Bildung der Philosophenkönige

Der Bildungsprozess der Philosophenkönige:

  • 6-20 Jahre: Musische und gymnastische Bildung.
  • 20-30 Jahre: Studium der Mathematik.
  • 30-35 Jahre: Einführung in die Dialektik.
  • 35-50 Jahre: Praktische Tätigkeit als allgemeine und öffentliche Bedienstete.
  • Ab 50 Jahren: Studium der Dialektik, um die Stadt zu regieren.

Platons Ideenlehre

Ideen sind unabhängige Entitäten, unabhängig vom Menschen. Sie sind autark. Sie sind die wahren Wesenheiten der universellen Welt. Die sinnlichen Dinge sind nur Kopien der Ideen, z. B. der Idee der Schönheit. Die universellen, intelligiblen Ideen sind ewig und unveränderlich. Die sinnlichen Dinge sind unvollkommene Kopien der Ideenwelt. Die intelligible Welt ist das Sein, die sinnliche Welt ist das Werden. Die intelligible Welt erleuchtet die sinnliche Welt, so wie die Sonne die sichtbare Welt erleuchtet.

Wenn Perfektion existiert, wie absurd ist es dann, dass es Ideen von unvollkommenen Dingen gibt, z. B. Schlamm? ... Argument des dritten Menschen.

Platons Erkenntnistheorie: Die Linie

Das Liniengleichnis: Die Linie teilt sich in zwei gleich große Teile, die Meinung (Doxa) und das Wissen (Episteme). Diese teilen sich wiederum:

  • Meinung (Doxa): Bezieht sich auf die sinnliche Welt.
    • Eikasia: Wissen durch Abbilder (z. B. Schatten, Spiegelungen). Nicht überprüft.
    • Pistis: Wissen über die sinnliche Welt durch Wahrnehmung. Noch kein wahres Wissen.
  • Wissen (Episteme): Bezieht sich auf die intelligible Welt.
    • Dianoia: Studium der Mathematik. Verwendet Vernunft, aber ist noch an die sinnliche Welt gebunden (Diagramme etc.) und basiert auf Hypothesen, die nicht bewiesen werden.
    • Noesis: Axiomatisches Wissen. Sieht die Ideen direkt als rein Intelligibles. Dies ist der höchste Grad des Wissens, den Platon Dialektik nennt.

Die Seele bei Platon

Theorie der Seele: Die Seele ist vom Körper getrennt. Die Seele ist unsterblich.

Unsterblichkeit und Aufbau der Seele

Zusammensetzung der Dreiteilung der Seele:

  • Appetitive oder begehrende Seele: Quelle der körperlichen Freuden und Begierden. Ihre Tugend ist Mäßigung oder Selbstbeherrschung.
  • Irascible oder mutige Seele: Quelle der edlen Leidenschaften (Zorn, Mut).

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