Politik, Ethik und Moral: Eine Einführung in zentrale Konzepte

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Die Politik hat das Ziel, das Wohl der Bürger durch die Regierung zu fördern. Politik und Ethik verfolgen ein ähnliches Ziel: die Suche nach dem Wohl, wobei die Ethik das individuelle und die Politik das kollektive Wohl anstrebt. Nach Aristoteles ist der Mensch ein soziales und politisches Wesen. Nur Tiere und Götter sind unpolitisch. Dank der Politik können wir in einer zivilisierten Gesellschaft leben. Ein zentrales Problem ist jedoch die Frage, wer herrschen soll. Bis zum 18. Jahrhundert konzentrierte sich die Macht oft in den Händen Einzelner, was zur "Tyrannei der Mehrheit" führen konnte. Um Korruption und Machtkonzentration zu verhindern, wurden ab dem 17. Jahrhundert die Gewalten aufgeteilt (Legislative, Exekutive und Judikative).

Viele Gelehrte haben die Frage aufgeworfen, ob der Mensch ohne Regeln (in Anarchie) besser leben würde. Es scheint jedoch, dass Anarchie ohne Standards nicht möglich ist. Es gibt zwei große Theorien über den Staat. Hobbes argumentierte, dass der Mensch von Natur aus böse sei und die Gesellschaft ihn durch ihre zivilisierenden Regeln zähme. "Homo homini lupus est" – der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Die Menschen lebten im Naturzustand in einer grausamen und egoistischen Anarchie. Um dem zu entkommen, schlossen sie einen Nichtangriffspakt und gründeten den Staat. Rousseau hingegen behauptete, der Mensch sei von Natur aus gut und werde erst durch die Gesellschaft korrumpiert. Nach Rousseau benötigen wir einen Gesellschaftsvertrag, um das Volk zu regieren. Durch diesen Gesellschaftsvertrag werden die Menschen zu Untertanen und Bürgern, was zu Glück und einem funktionierenden Staat führen kann.

Der Staat hat das Monopol auf die Anwendung von Gewalt. Armee und Polizei arbeiten für den Staat und werden daher als "staatliche Sicherheitskräfte" bezeichnet. Einzelne Bürger verzichten auf die Anwendung von Gewalt und übertragen diese Macht an den Staat. Die Sicherheitskräfte müssen die Gesetze beachten, die von den Bürgern erlassen wurden, unabhängig davon, ob diese moralisch sind oder nicht.

Ethik ist die kritische Reflexion über Moral, die objektiv und neutral sein will. Moral ist die Gesamtheit der Verbote und Verpflichtungen, die festlegen, was richtig und falsch ist. Wenn wir darüber sprechen, was richtig und was falsch ist, sprechen wir von Moral und beziehen uns auf unsere Erziehung. Wir sprechen von Moral, wenn wir bewusst nach unseren Richtlinien handeln.

Bedingung = Einfluss → Eine Option wird bevorzugt, aber Sie können frei entscheiden, was Sie wollen. Determinieren = Zwang → Sie haben keine Freiheit.

Freier Wille → Wenn es Freiheit gibt, auch wenn sie bedingt ist, gibt es ein "Ich", das entscheidet. Determinismus → Keine Freiheit. Wir alle sind durch Gesellschaft, Erziehung, Biologie usw. determiniert. Es gibt drei Arten von Determinismus: Kosmologischer → Universelle Gesetze bestimmen die menschliche Entwicklung (z.B. Tarot). Theologischer → Gott weiß alles im Voraus, was die menschliche Freiheit in Frage stellt. Wissenschaftlicher → Durch intensives Studium der Wissenschaft kann menschliches Verhalten vorhergesagt werden.

Ohne Freiheit gibt es keine Moral. Wenn es keine Freiheit gibt, kann niemand zur Verantwortung gezogen werden. Deshalb haben viele Menschen Angst vor der Freiheit. Im 19. Jahrhundert gab es den Liberalismus, der vor allem die Freiheit verteidigte. Sein bekanntester Vertreter war John Stuart Mill, dessen denkwürdigster Satz lautet: "Meine Freiheit endet dort, wo die des anderen beginnt." Er verteidigte die Freiheit des Einzelnen gegen die Staatsmacht.

Relativismus: Eine philosophische Strömung, die behauptet, dass jeder Wert relativ zum Individuum ist. Alle Werte sind subjektiv, es gibt nichts Absolutes oder Objektives, weder gut noch böse. Absolutismus ist das Gegenteil des Relativismus und argumentiert, dass moralische Werte absolut und nicht relativ sind, unabhängig von Umständen, wie mathematische Werte. Pluralismus betont die Vielfalt der Meinungen, Perspektiven und Werte, ohne dass eine überwiegt. Alle Werte müssen mit den Menschenrechten vereinbar sein.

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