Macht und Politik: Konzepte, Formen und Legitimation

Macht und Politik

Politik ist eine menschliche Tätigkeit, durch die Menschen gesellschaftlich organisiert werden und Regeln des Zusammenlebens erstellen und ändern, um gemeinsame Ziele für alle Mitglieder der Gemeinschaft zu verfolgen.

Daher zielt die Politik darauf ab, das Ideal des Zusammenlebens zu gestalten.

Das Konzept der Macht

Macht ist die Fähigkeit, das Verhalten anderer zu beeinflussen oder zu ändern, um den eigenen Willen durchzusetzen, auch gegen den Widerstand der anderen. Dieser Einfluss kann ausgeübt werden, indem diejenigen, die gehorchen, bedroht oder manipuliert werden.

• Erstens: Macht als individuelle Leistungsfähigkeit oder die Stärke, die wir zum Handeln benötigen. Dies bedeutet, etwas bewirken zu können.
• Zweitens: Die zwischenmenschliche Ebene: Macht als die Fähigkeit, das Verhalten einer anderen Person zu beeinflussen.
• Drittens: Macht als Taktik oder Strategie, um die Handlungen anderer zu kontrollieren und so deren Handlungsmöglichkeiten zu begrenzen.
• Viertens: Auf einer abstrakteren, strukturellen Ebene kann Macht als die Möglichkeit zum Handeln definiert werden. Das heißt, es geht darum, was möglich ist: Eine Gabel und ein Löffel können nicht 'klicken'.

Macht aus unterschiedlichen Perspektiven

• Soziologie: Ein Schlüsselbegriff, der untersucht, wie eine soziale Gruppe oder eine Einzelperson ihre Interessen durchsetzen kann.
• Politikwissenschaft: Stellt das zentrale Studienobjekt dar, zusammen mit politischer Interaktion.
• Psychologie: Konzentriert sich auf die Analyse zwischenmenschlicher Machtverhältnisse.
• Geschichte: Analysiert Macht aus ihrer eigenen Perspektive: Sie betrachtet, wem Macht diente und wie sie im Laufe der Zeit eingesetzt wurde.
• Philosophie: Aus philosophischer Sicht analysieren sowohl Ethik als auch politische Philosophie die Mechanismen der Machtausübung. Sie betrachten, wie Macht auf soziale Gruppen und Ideologien wirkt und wie sie spezifische politische Formen wie Staaten, Parteien, Institutionen und gesellschaftliche Gruppen prägt und rechtfertigt.

Arten der Macht

• Zwangsgewalt: Die Fähigkeit, jemanden zu zwingen, auf eine bestimmte Weise zu handeln. Dabei werden Gewalt oder Drohungen eingesetzt.
• Belohnungsmacht: Basiert auf der Vergabe materieller Güter oder Dienstleistungen und der Bereitschaft anderer, ihr Verhalten zu ändern, um diese Belohnungen zu erhalten.
• Überzeugungsmacht: Die Fähigkeit, andere durch Argumente oder Vorbild zu beeinflussen.
• Legitime Macht: Macht, die durch Gesetze und die öffentliche Meinung als rechtmäßig anerkannt wird.

Politische Macht: Herkunft und Legitimität

Macht wurde auf viele verschiedene Weisen verstanden: Macht als eine Fähigkeit, die man besitzt oder nicht; Macht als Merkmal verschiedener Beziehungen innerhalb einer Gemeinschaft; oder Macht als Zustimmung derer, über die sie ausgeübt wird. Letzteres bildet die Grundlage der politischen Macht.

Definitionen politischer Macht

• Hobbes: Macht ist die Verfügbarkeit von Ressourcen zum Erreichen von Zielen.
• Weber: Macht ist die Fähigkeit, in einer Gruppe Gehorsam zu erlangen.
• Marx: Die Fähigkeit einer sozialen Klasse, ihre Interessen in der gesamten Gesellschaft durchzusetzen.
• Lasswell: Macht ist die Fähigkeit, in Entscheidungsprozesse einzugreifen.
• Dahl: Macht ist die Beziehung, in der eine Einzelperson oder Gruppe andere dazu bringt, Handlungen auszuführen, die sie sonst nicht tun würden.

Arten politischer Macht

• Unmittelbare Macht: Gilt für alle, wird aber von niemandem spezifisch ausgeübt (z.B. gesellschaftliche Normen).
• Individuelle Macht: Eine De-facto-Macht, z.B. die Macht von Eltern über Kinder.
• Institutionalisierte Macht: Fällt mit der politischen Macht zusammen. Sie ist rechtlich verankert.

Arten der Legitimation politischer Macht

Die Legitimität der Macht wird nicht nur durch Gesetze, sondern auch durch die freiwillige Akzeptanz der Herrschaft gegeben. Nach Weber gibt es drei Arten der Legitimation von Herrschaft (Macht):

• Charismatische Legitimität: Basiert auf der persönlichen Ausstrahlung und dem 'Gnadengeschenk' einer Führungspersönlichkeit.
• Traditionelle Legitimität: Basiert auf überlieferten Gewohnheiten und Traditionen.
• Rationale/Legale Legitimität: Basiert auf der Einhaltung formaler Regeln und Gesetze (z.B. Wahlen, Bürokratie).