Politische Krise der Spanischen Republik (1936–1937)
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Die politische Krise der Republik (Juli 1936 – Mai 1937)
Katalonien: Die Machtübernahme der Milizen (Juli 1936)
Die Gründung des CCMA
21. Juli 1936: Lluís Companys schlägt die Bildung des Zentralkomitees der Antifaschistischen Milizen (CCMA) vor. Dieses Komitee, bestehend aus Anarchisten, Republikanern, Sozialisten und Kommunisten (PSUC/POUM), übernimmt de facto die Kontrolle über die Regierungsinstitutionen der Generalitat.
Josep Tarradellas und die institutionelle Kontrolle (September 1936)
September 1936: Josep Tarradellas wird zum Ersten Rat (Ministerpräsident) der neuen Regierung der Nationalen Einheit ernannt. Seine Hauptziele sind die Auflösung des CCMA und die Wiederherstellung der institutionellen Kontrolle.
Es entsteht eine Distanz zwischen den Parteien, da die CNT und die POUM eine Revolution während des Krieges anstrebten, während die PSUC, die UGT und die Esquerra Republicana (Esq.Rep) den Krieg zuerst gewinnen und die Revolution auf die Zeit danach verschieben wollten.
Die Zentralregierung in Madrid und die Krise (Juli 1936)
Regierungswechsel und Bewaffnung der Arbeiter
In Spanien (Madrid) kam es zu schnellen Regierungswechseln:
- Santiago Casares Quiroga tritt zurück.
- Diego Martínez Barrio tritt am 19. Juli 1936 zurück, da er mit der Bewaffnung der Arbeiter nicht einverstanden ist.
- José Giral übernimmt am 20. Juli 1936 und ordnet die Bewaffnung an.
Die Republik war von Spannungen und einer tiefen Krise der Institutionen geprägt, da die Kontrolle weitgehend bei den Milizen (MAF) lag und die militärische Niederlage drohte (außer in Madrid).
Francisco Largo Caballero: Wiederherstellung der Ordnung (September 1936)
Manuel Azaña ernennt im September 1936 Francisco Largo Caballero zum Premierminister. Caballero galt als den Arbeitersektoren nahestehend, was eine mögliche Versöhnung signalisierte.
Caballeros Ziele
Die Hauptziele Caballeros waren:
- Stärkung der regulären Armee und Entfernung oder Unterdrückung der Milizen.
- Wiederherstellung der politischen Institutionen (Regierung und Parlament).
Caballero traf Entscheidungen, die teilweise als zu autoritär empfunden wurden, was zu Auseinandersetzungen innerhalb der Regierung und mit den autonomen Republiken führte.
Die Mai-Ereignisse in Barcelona (Mai 1937)
Mai 1937: Es kommt zu Konflikten zwischen den republikanischen Parteien selbst. Der Bürgerkrieg richtete sich nun nicht nur gegen die Nationalisten, sondern auch zwischen den republikanischen Fraktionen. Dies schwächte die Republik im Kampf massiv.
Der Kampf um die Telefónica
Am 2. Mai 1937 ordnete die republikanische Regierung die Evakuierung des Telefónica-Gebäudes an der Plaza Catalunya an. Die Anarchisten (CNT/FAI) und die POUM verweigerten die Übergabe und leisteten Widerstand. Es kam zu schweren Kämpfen, bei denen schätzungsweise 500 Menschen getötet wurden. Schließlich gelang es den Kräften der Behörde, das Gebäude unter ihre Kontrolle zu bringen.