Präkolumbianische Kunst und Architektur Venezuelas

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Indigene Kunst Venezuelas

Anfänge

Die Anfänge der indigenen Kulturen Venezuelas waren geprägt von einer komplexen gesellschaftlichen Organisation. Viele unserer Völker entwickelten sich vor der Ankunft der Spanier, wobei ihre Lebensweisen und die Nutzung ihrer Gebiete vom Neolithikum bis zum Zeitalter der Metalle reichten.

Plastische Ausdrucksformen

Petroglyphen, Höhlenmalereien und Keramik sind Zeugnisse dieser Epoche. Heute wissen wir, dass die präkolumbianischen Menschen in Venezuela diese Objekte hauptsächlich für religiöse, Bestattungs- oder utilitaristische Zwecke schufen und nicht primär als reine Kunstwerke.

Keramik

Die Keramik Venezuelas, geschaffen von unseren Vorfahren, zeugt von außergewöhnlicher Schönheit und wunderbarer Vorstellungskraft. Die gefundenen Serien umfassen Objekte, die stilistisch ähnliche Merkmale oder Akzente aufweisen und entsprechend geordnet werden.

Balencoide Serie

Diese Serie ist im Einzugsgebiet des Valencia-Sees verbreitet. Charakteristisch sind Figuren mit sehr großen, kaffeebohnenförmigen Augen und großen Köpfen. Besonders hervorzuheben sind die sogenannten „Venus“-Figuren, die vor allem in der Region Tacarigua gefunden wurden.

Quiroboide Serie

Diese Serie ist in den Gebieten von Quíbor und Tocuyano, im Tal des Tocuyo-Flusses, zu finden. Beide Regionen im Bundesstaat Lara sind bekannt für ihre zahlreichen Keramikfunde.

Santanoide Serie

Diese Serie stammt aus Santa Ana im Bundesstaat Trujillo und der Andenregion. Gemeinsame Merkmale sind anthropomorphe Figuren, die oft ein Opfer darbringen. Besonders bekannt sind die sogenannten „Duhos“, rituelle Sitze oder Stühle.

Merkmale der präkolumbianischen Keramik Venezuelas

Obwohl die Werke ethnische Besonderheiten ihrer jeweiligen Weltanschauung aufweisen, lassen sich einige gemeinsame Merkmale der präkolumbianischen Keramik Venezuelas auflisten:

  1. Die Objekte dienten dem Alltag oder rituellen Zwecken, wobei beide eine symbolische Bedeutung hatten.
  2. Modellierung von Tierfiguren.
  3. Vielfältige Gefäßformen, die ihrer jeweiligen Funktion entsprachen.
  4. Verwendung von Rot, Schwarz und Weiß zur Verzierung der Töpferwaren.
  5. Geometrische Muster als Verzierung.

Architektur

Mit der Entwicklung des prähistorischen Menschen von der Jagd und Fischerei zur Landwirtschaft entstand das Bedürfnis nach organisierteren Gruppen und Siedlungen, sowohl an der Küste als auch im Landesinneren. In bestimmten Regionen wurden Pfahlbauten (Palafitos) und Nekropolen errichtet, um die Toten zu bestatten. Diese Grabstätten sind wahre monumentale architektonische Werke. Dazu gehören:

  • Dolmen

    Ein Dolmen ist ein prähistorisches Steinmonument, das aus mehreren vertikalen Steinen besteht, die direkt auf dem Boden stehen und einen großen horizontalen Deckstein tragen. Dolmen gehören zu einer Reihe von Megalithmonumenten, darunter:

    • Hügelgrab

      Ein Hügelgrab ist ein Dolmen-Monument, das aus einer Grabkammer mit einem Gang besteht, die unter einem Erdhügel von großen Ausmaßen verborgen ist.

    • Trilith

      Ein Trilith besteht aus drei Steinen: zwei vertikal in die Erde gepflanzten Steinen und einem dritten, der horizontal als Sturz (Dintel) daraufgelegt ist.

    • Menhir

      Ein Menhir ist ein hoher, monolithischer Stein, der vertikal in den Boden gepflanzt wird. Er soll die Seelen der Toten empfangen.

    • Cromlech

      Ein Cromlech ist eine Anordnung von Menhiren in einem Kreis.

    • Steinreihen (Alignements)

      Steinreihen sind Menhire, die in geraden Linien angeordnet sind.

    • Talayots

      Talayots sind hauptsächlich Grabdenkmäler. Es handelt sich um Steintürme von geringerer Höhe.

    • Navetas

      Navetas sehen aus wie umgedrehte kleine Boote. Es sind Steinmonumente, deren Zweck die Bestattung und das Gedenken ist.

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