Prävention und Schutzmaßnahmen in der Elektrotechnik
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Prävention und Schutz
1. Kontaktverhinderung zwischen Mensch und Netz
Um einen zufälligen Kontakt zwischen einer Person und einem elektrischen Netz und die daraus resultierende leitfähige Verbindung zu verhindern, muss die galvanische Verbindung unterbrochen werden. Da die Erde oder der Boden eine natürliche galvanische Verbindung darstellt, basiert der Präventionsansatz darauf, eine Isolierschicht zwischenzuschalten oder die Verbindungskette „Netzwerk – Mensch – Boden“ an einem bestimmten Punkt zu unterbrechen.
2. Definition: Fehler- und Berührungsspannung
Fehlerspannung (UD): Die Spannung, die im Fehlerfall zwischen leitfähigen Gehäusen oder zwischen diesen und der Bezugserde entsteht.
Berührungsspannung (UC): Der Teil der Fehlerspannung, der von einem Menschen überbrückt werden kann.
3. Schutzmaßnahmen gegen direktes Berühren
Schutzmaßnahmen gegen direktes Berühren (gemäß Norm UNE 20.460-4-41) umfassen:
- Schutz durch Isolierung aktiver Teile
- Schutz durch Abdeckungen oder Umhüllungen
- Schutz durch Hindernisse
- Schutz durch Anordnung außerhalb des Handbereichs
- Zusätzlicher Schutz durch Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
4. Schutzmaßnahmen gegen indirektes Berühren
Folgende Schutzmaßnahmen können gegen indirektes Berühren angewendet werden:
- Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung
- Schutz durch Verwendung von Geräten der Schutzklasse II oder durch gleichwertige Isolierung
- Schutz in nicht leitfähigen Räumen
- Schutz durch erdfreien örtlichen Potentialausgleich
- Schutz durch Schutztrennung
5. Elemente für den Potentialausgleich (Erdung)
Folgende Elemente einer elektrischen Anlage müssen in den Potentialausgleich einbezogen (geerdet) werden:
- Metallische Führungsschienen von Aufzügen
- Metallische Gehäuse von Schutzeinrichtungen und Steuerungen
- Überspannungsschutz-Einrichtungen
- TV- und FM-Antennenanlagen
- Sanitär-, Heizungs- und Gasanlagen
- Metallkonstruktionen, Bewehrungsstahl von Betonwänden und -stützen sowie andere wesentliche metallische Bauteile
6. Schutz durch Fehlerspannungs-Schutzeinrichtung
Der Schutz durch eine Fehlerspannungs-Schutzeinrichtung (Spannungsrelais) soll das Bestehen einer gefährlich hohen Berührungsspannung an Anlagenteilen, die nicht zum aktiven Stromkreis gehören, verhindern. Seine Merkmale sind:
- Sie verursacht die Abschaltung aller aktiven Leiter, wenn eine gefährliche Spannung auftritt.
- Die maximale Auslösespannung beträgt 50 V in trockenen und 24 V in feuchten Räumen.
- Die Abschaltung der aktiven Leiter muss in der kürzestmöglichen Zeit erfolgen (z. B. unter 5 Sekunden, je nach Vorschrift).