Der Primärsektor: Aktivitäten, Einflussfaktoren & Landnutzung
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Der Primärsektor: Grundlagen und Aktivitäten
Definition und Hauptaktivitäten
Der Primärsektor umfasst Aktivitäten, die sich auf die Gewinnung von Rohstoffen direkt aus der Natur konzentrieren. Dazu gehören landbasierte Tätigkeiten wie Landwirtschaft, Viehzucht und Forstwirtschaft, aber auch meeresbasierte Aktivitäten wie die Fischerei.
Globale Bedeutung und Verteilung
Weltweit zeigen sich große Unterschiede in der Bedeutung des Primärsektors: Während im Jahr 2005 die landwirtschaftliche Bevölkerung 43 % der Weltbevölkerung ausmachte, lag ihr Anteil in entwickelten Ländern unter 10 %, in Entwicklungsländern hingegen bei über 50 %.
Die global nutzbare Fläche für den Anbau beträgt nur etwa 11 %, während 23 % als Weideland dienen.
Ländliche Gebiete und Landnutzung
Definition ländlicher Raum
Ländliche Gebiete sind Flächen, die die landwirtschaftliche Nutzfläche umfassen, bestehend aus Ackerland, Weiden und Wäldern. Darüber hinaus können in ländlichen Gebieten auch andere Nutzungen wie Haupt- oder Zweitwohnsitze, Straßen und Infrastruktur installiert sein.
Arten der Landnutzung
Die Landnutzung in ländlichen Gebieten ist vielfältig und umfasst:
- Ackerland: Für den Anbau von Feldfrüchten.
- Weideland: Für die Viehzucht.
- Wälder: Für Forstwirtschaft und Ökosystemleistungen.
- Weitere Nutzungen: Siedlungsflächen, Infrastruktur (Straßen) und andere nicht-landwirtschaftliche Anwendungen.
Einflussfaktoren auf die Landwirtschaft
Die landwirtschaftliche Tätigkeit wird durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst, die ihre Möglichkeiten und Einschränkungen bestimmen.
Physische Faktoren
Diese Faktoren erklären die günstigen oder ungünstigen Bedingungen für verschiedene landwirtschaftliche Nutzungen im Raum.
Relief und Topografie
Das Relief beeinflusst die Berglandwirtschaft in mehrfacher Hinsicht, darunter:
- Höhenlage (Altitud): Beeinflusst Temperatur und Vegetationsperioden.
- Ausrichtung der Hänge: Beeinflusst Sonneneinstrahlung und Windexposition.
- Neigung (Desniveles): Beeinflusst Erosion und Maschineneinsatz.
Klima
Wichtige Klimafaktoren sind:
- Sonnenstunden: Essentiell für das Pflanzenwachstum.
- Temperaturen: Bestimmen die Anbaufähigkeit von Kulturen.
- Niederschläge: Notwendig für die Wasserversorgung.
- Wind: Kann Erosion verursachen oder Bestäubung fördern.
Weitere natürliche Ressourcen
Dazu gehören Süßwasser, die natürliche Vegetation, die Tierwelt und der Boden.
Demografische Faktoren
Demografischer Druck
Der demografische Druck, insbesondere das Bevölkerungswachstum, kann den Bedarf an landwirtschaftlicher Fläche erhöhen und somit die Agrarlandschaft beeinflussen.
Soziale Faktoren
Die soziale Organisation übt in mehrfacher Hinsicht Einfluss aus:
Eigentumsverhältnisse
Dies bezieht sich auf den rechtmäßigen Besitz von Land. Privateigentum verleiht dem Eigentümer alle Rechte am Land, sei es eine Einzelperson, eine Genossenschaft oder ein Unternehmen.
Arbeitsverhältnisse und soziale Bräuche
Dies bezieht sich auf die Person, die das Land bewirtschaftet. Soziale Gewohnheiten sind besonders in traditionellen Gesellschaften sehr wichtig.
Wirtschaftliche Faktoren
Art der Agrarwirtschaft
Die Art der Agrarwirtschaft, beispielsweise die Subsistenzwirtschaft, übt ebenfalls einen bemerkenswerten Einfluss aus.
Politische Faktoren
Landreformen
Aktuelle politische Maßnahmen zur Verteilung des Landeigentums.
Ländliche Entwicklungspolitik
Diese Politik zielt darauf ab, die Abwanderung aus ländlichen Gebieten mit Entwicklungsrückstand zu stoppen, traditionelle Kulturlandschaften zu erhalten und eine Umweltverschlechterung zu vermeiden.
Technologische Faktoren
Landwirtschaftliche Geräte und Züchtung
Landwirte nutzen landwirtschaftliche Geräte. Pflanzen und Tiere können traditionell oder genetisch verändert werden, um die Produktion zu steigern.
Anpassung an natürliche Bedingungen
Um negative natürliche Bedingungen auszugleichen, entwickeln Landwirte traditionelle und moderne Praktiken.