Der Produktionsprozess von Fernsehnachrichten: Technik, Organisation und Phasen

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Der Produktionsprozess von Fernsehnachrichten

Die Produktion von Fernsehnachrichten weist spezifische Merkmale auf: Sie erfordert komplexe technische Arbeit und eine hochgradige Organisation der Teamarbeit.

Der Begriff "Produktion" hat eine doppelte Bedeutung: Er kann sich auf den gesamten produktionstechnischen Prozess beziehen (ein globales Konzept, das verschiedene Berufsgruppen umfasst) oder auf den spezifischen Arbeitsbereich (Job-Kategorie), der vom Produzenten oder Produktionsteam entwickelt wird.

Vor etwa 15 Jahren fand eine außergewöhnliche technische Umstellung statt: Die elektronische Aufzeichnung verlagerte sich von der analogen zur digitalen Technologie.

Mediation im Produktionsprozess

Die Produktion von Fernsehnachrichten erfordert einen komplexen technischen Prozess, der Geräte zur Erfassung, Verarbeitung und Speicherung von Bildern und Tönen umfasst. Diese werden von Journalisten oder spezialisierten Technikern in Zusammenarbeit mit Journalisten bedient, um die korrekte Kodierung der Informationen zu gewährleisten. Der technische Prozess unterliegt finanziellen, technischen und personellen Beschränkungen.

Je nach Potenzial des Senders können bestimmte Berichterstattungen durchgeführt werden, wobei eine Abhängigkeit oder Unabhängigkeit von externen Quellen bestehen kann. Dies ist der technische Herstellungsprozess von Nachrichten.

Die Mediation im Produktionsprozess: Der professionelle Techniker agiert als Produktionsvermittler, bedient Geräte und entwickelt spezifische Abläufe, die die Bedingungen beeinflussen und expressive Kanäle bereitstellen.

Es gibt Fälle, in denen die Produktion für bestimmte Nachrichten reduziert wird: Ein Reporter übernimmt neben seiner journalistischen Tätigkeit auch die Rolle des Kameramanns, Toningenieurs und Cutters. Normalerweise besteht das Team jedoch aus einem Reporter, einem Kameramann und einem Tontechniker.

Bei komplexeren Realitäten werden mobile Einheiten eingesetzt, die professionelle Produktionstechniker erfordern. Die Informationserfassung selbst bleibt unverändert; sie erfordert eine Fokussierung auf Handlungen und Äußerungen, um diese im Moment ihres Geschehens festzuhalten.

Technische Prozesse, Routinen und Zeitdruck

Der Produktionstechniker steht unter erheblichem Zeitdruck, bedingt durch die Unmittelbarkeit der Nachrichten und deren Verbreitung. Daher werden informative Routinen etabliert.

Die Komplexität der Geräte und die Anzahl der beteiligten Personen im Nachrichtenprozess müssen harmonisiert werden. Routinen in Nachrichtensendungen können entweder planbar sein (mit mehreren Stunden Bearbeitungszeit) oder direkt vor der Ausstrahlung bzw. live erfolgen. Die Zeitpläne sind oft unerbittlich und die Projektlaufzeiten kurz.

Wöchentliche Programme haben eine andere zeitliche Dynamik; hier kann es vorkommen, dass bis kurz vor der Ausstrahlung die neuesten Informationen zu einem Thema gesammelt werden, wodurch das Programm flexibel bleibt.

Die Produktion variiert je nach Art der Nachrichten:

  • Unvorhergesehene Ereignisse: Produktion während der Ausstrahlung oder Live-Übertragung.
  • Langfristige Entwicklung: Entwicklung über Stunden oder Tage.

Die Situation variiert auch je nachdem, ob die Produktion im Studio oder im Freien stattfindet:

  • Im Studio: Alle Teams sind bereit, es besteht volle Kontrolle über das Szenario.
  • Außenübertragung: Der Bericht passt sich dem Szenario und den Umständen an und erfordert eine Mobilisierung der Medien.

Die Behandlung der Informationen richtet sich nach der Art der Übertragung:

  • Live: Der Regisseur ist für die Bildinformationen und Umgebungsgeräusche verantwortlich. Der Journalist kommentiert die vom Regisseur bereitgestellten Bilder.
  • Aufnahmen: Der Journalist behält die Entscheidungshoheit über die Auswahl der Realität.

Phasen des Produktionsprozesses

Die Produktion von Programminformationen kann auf verschiedene Weisen erfolgen:

  • Filmproduktion: Seltener, außer bei speziellen Dokumentationen.
  • Bandaufzeichnung und Nachbearbeitung: Zur Fehlerkorrektur, Qualitätsverbesserung, Bearbeitung von Grafiken und anderen Elementen in der Postproduktion.
  • Direktübertragung: Aus einem Studio oder vor Ort mit mobilen Einheiten.

Laut Mauro Wolf besteht der Herstellungsprozess aus drei Phasen: Sammlung, Sortierung und Präsentation. Aus globaler Sicht des Informationsprozesses ist es jedoch sinnvoller, vier Phasen zu unterscheiden:

  • Pre-Produktion
  • Produktion
  • Post-Produktion
  • Integration des Themas

Pre-Produktion: Konzeption und Planung

Konzeption und Feststellung der Fakten, die zu Nachrichten werden sollen. Diese Entscheidung beeinflusst die technischen, wirtschaftlichen und personellen Ressourcen, die bereitgestellt werden.

In der Redaktion gibt es eine dreifache Dimension der Komponenten:

  • Inhaltsbereich: Verantwortlich für den Inhalt.
  • Technische Dienste: Bereit zur Erfassung und Live-Übertragung.
  • Produktionsbereich: Zuständig für die Bereitstellung technischer und menschlicher Ressourcen, Aufnahme-Genehmigungen, Reiseorganisation, Pässe etc.

Organisation von Informationsdiensten

In den Redaktionen werden Entscheidungen über die Auswahl, das Konzept und die Behandlung der Nachrichten getroffen. Sender können in Dienste oder Redaktionen organisiert sein. Sie haben eine hierarchische Struktur und Abhängigkeiten, in denen klare Verantwortlichkeiten herrschen.

Es gibt verschiedene Organisationsmodelle:

  • Zentrale Redaktion: Arbeitet kontinuierlich und liefert Informationen für alle Programme. Sie verfügt über spezialisierte Bereiche, die für die kontinuierliche Überwachung einzelner Fakten zuständig sind. Themen werden geplant, eine eigene Agenda erstellt und die Berichterstattung über Ereignisse angeboten. Es gibt eine Instanz, die Probleme, Fakten und Werte benennt, nach Abschnitten einteilt und die Arbeit zuweist. Externe Informationen sind über alle Kanäle verfügbar.
  • Dezentrale Redaktion: Erhöhte Aufmerksamkeit und Anpassung an jedes Programm, verliert aber die Kontinuität bei der Überwachung der Fakten.

Die Redaktion besteht aus:

  • Direktor der Informationsdienste (Gesamtprogrammplanung und Entscheidungen über allgemeine Informationen und Fragen).
  • Assistenzdirektor.
  • Direktoren der einzelnen Programme (verantwortlich für das jeweilige Programm).
  • Leiter der Themenbereiche.
  • Redakteure und Reporter.

Heute tendiert man zur Konzentration der Medien und zu Partnerschaften zwischen verschiedenen Gruppen, um eigene Entscheidungen auf der Grundlage objektiver und umfassender Ansätze für dieses Medien- oder Geschäftskonsortium zu treffen.

Nachrichtenquellen

Jeder Sender versucht, seine eigenen Quellen zu erweitern, um Unabhängigkeit zu erreichen. Nachrichten haben verschiedene Ursprünge:

  • Der Sender selbst wird nach einer Untersuchung und fundierten Informationen zur Nachrichtenquelle.
  • Nachrichten kommen über verschiedene Kanäle: Agenturen, andere Medien etc.

Quellen können sein: exklusiv oder nicht-exklusiv.

Diese Quellen können sich auf Bilder beziehen:

  • Fixe Bilder: Eigene Zeichnungen, Karten, Grafiken, Archivfotografien.
  • Nicht-fixe Bilder: Telefotos, Agenturfotos.

Das Fernsehen verlangt jedoch bewegte Bilder:

  • Eigene bewegte Bilder: Erfassung von Live-Events, Archivmaterial, von regionalen Zentren, lokalen und ausländischen Korrespondenten, Sonderbeauftragten.
  • Fremde bewegte Bilder: Von Agenturen und Diensten, internationalen Filmarchiven und Filmarchiven.

Manchmal kommen Reporter selbst zum Schauplatz; die aufgenommenen Bilder werden am Schneidetisch verarbeitet und in der Postproduktion bearbeitet. In anderen Fällen werden mobile Einheiten eingesetzt, wobei der Sender als Augenzeuge der Fakten fungiert. Für eine bessere Versorgung stehen zur Verfügung: lokale Korrespondenten, ausländische Korrespondenten, Sonderbeauftragte.

Ihre Nachrichten schlagen sich in Chroniken nieder. Wenn die Nachricht nicht dringend ist, werden Bilder per Flugzeug geschickt und der Ton kommt über das Telefon. Bei Zeitdruck werden jedoch direkte Übertragungen über Eurovision oder andere Nachrichtenkanäle bevorzugt.

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