Projekt-Machbarkeitsstudie: Ein umfassender Leitfaden

Eingeordnet in Lehre und Ausbildung

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 3,39 KB

Grundlagen der Machbarkeitsstudie

Die Machbarkeit von Projekten wird üblicherweise in drei Kernbereichen bewertet: betrieblich, technisch und wirtschaftlich. Ein Projekt muss in allen drei Aspekten als machbar eingestuft werden, um eine weitere Entwicklung zu rechtfertigen. Die Machbarkeitsstudie selbst ist keine vollständige Systemanalyse, sondern dient dazu, erste Daten für das Management zu sammeln. Diese Daten ermöglichen es der Führungsebene, fundiert darüber zu entscheiden, ob eine detailliertere Untersuchung des Systems fortgesetzt werden soll. Informationen für die Machbarkeitsstudie können beispielsweise durch Interviews gewonnen werden und sollten sich direkt auf das zu lösende Problem oder die zu nutzende Chance beziehen. Obwohl die korrekte Problemdefinition entscheidend ist, sollte nicht übermäßig viel Zeit in die Machbarkeitsstudie investiert werden, da oft viele Projekte vorgeschlagen, aber nur wenige tatsächlich realisiert werden.

Technische Machbarkeit

Ein wesentlicher Teil der Projektentscheidung beruht auf der Bewertung der technischen Machbarkeit. Hierbei muss der Analytiker prüfen, ob die vorhandenen technischen Ressourcen so verbessert oder ergänzt werden können, dass die Anforderungen der geplanten Anwendung erfüllt werden. Es ist zu beachten, dass Erweiterungen bestehender Systeme kostspielig und nicht immer lohnenswert sein können, insbesondere wenn sie die Anforderungen nur auf ineffiziente Weise erfüllen.

Wirtschaftliche Machbarkeit

Die wirtschaftliche Machbarkeit ist ein weiterer zentraler Aspekt der Ressourcenbewertung. Zu den grundlegenden Ressourcen, die hierbei berücksichtigt werden müssen, zählen:

  • Zeit und benötigte Ausrüstung
  • Kosten für die Implementierung eines vollständigen Systems
  • Personalkosten (basierend auf dem Zeitaufwand der Mitarbeiter)
  • Geschätzte Hardware- und Softwarekosten
  • Kosten für die Softwareentwicklung

Das betreffende Unternehmen muss den potenziellen Wert der Investition sorgfältig abwägen, bevor es sich für eine umfassende Systemstudie entscheidet. Wenn die kurzfristigen Kosten nicht durch langfristige Vorteile aufgewogen werden oder keine unmittelbare Reduktion der Betriebskosten zu erwarten ist, gilt das System als wirtschaftlich nicht tragbar. In einem solchen Fall sollte das Projekt nicht weiterverfolgt werden.

Operative Machbarkeit

Die operative Machbarkeit befasst sich mit den verfügbaren personellen Ressourcen für das Projekt. Sie beinhaltet die Planung, wie das System nach seiner Installation betrieben und von den Nutzern verwendet wird. Sind die Anwender stark an das bestehende System gewöhnt oder diesem gegenüber loyal, ist mit erheblichem Widerstand gegen die Einführung eines neuen Systems zu rechnen. Die Akzeptanz und somit die operative Umsetzbarkeit eines neuen Systems sind wahrscheinlicher, wenn die Nutzer selbst den Bedarf an einem effizienteren und zugänglicheren System äußern. Dies erhöht die Chancen, dass das vorgeschlagene System letztendlich erfolgreich eingesetzt wird. Bei der Beurteilung der operativen Machbarkeit ist seitens des Analytikers Kreativität gefragt, um den Nutzern aufzuzeigen, welche Schnittstellen realisierbar sind und ihren spezifischen Anforderungen am besten entsprechen.

Verwandte Einträge: