Proteine in Lebensmitteln: Eigenschaften, Denaturierung & Löslichkeit

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Aminosäure-Eigenschaften und Klassifizierung

Polare Aminosäuren

Polare neutrale Aminosäuren

  • Enthalten polare funktionelle Gruppen.
  • Können Wasserstoffbrückenbindungen bilden.

Polare basische Aminosäuren

  • Besitzen positiv geladene Seitenketten.

Polare saure Aminosäuren

  • Besitzen negativ geladene Seitenketten.

Proteineigenschaften und Lebensmittelverarbeitung

Hydrodynamische Eigenschaften

  • Abhängig von den Wechselwirkungen von Proteinen mit Wasser (H2O).
  • Beispiele: Wasseraufnahme und -speicherung.

Funktionelle Eigenschaften

  • Beispiele: Schäumen, Emulsionsbildung, Oberflächenaktivität.

Veränderungen von Proteinen in der Lebensmittelverarbeitung

Auswirkungen

  • Veränderung der Textur.
  • Verlust der Funktion.
  • Verlust der ernährungsphysiologischen Qualität.
  • Entwicklung unerwünschter Geschmacksstoffe.
  • Bildung toxischer Verbindungen.

Auslösende Faktoren

  • Erhitzen (in An- oder Abwesenheit von Kohlenhydraten).
  • Extreme pH-Werte.
  • Exposition gegenüber oxidativen Bedingungen.

Proteindenaturierung

Definition der Denaturierung

  • Veränderung der Proteinstruktur, die zum Verlust der biologischen Aktivität und Funktionalität führt.
  • Betrifft nicht die Primärstruktur, aber alle höheren Strukturen (Sekundär-, Tertiär-, Quartärstruktur).

Auslösende Faktoren und Behandlungen

  • Hitze.
  • Veränderung der Oberflächenspannung.
  • Änderung des pH-Werts und Salzgehalts.
  • Austrocknung.
  • Zusatzstoffe.

Auswirkungen auf technische Eigenschaften

  • Veränderte Löslichkeit.
  • Erhöhte Viskosität.
  • Veränderte Reaktivität der Seitenketten.
  • Veränderte Verdaulichkeit.

Positive Effekte der Denaturierung (z.B. Hitze)

  • Inaktivierung toxischer Proteine (z.B. natürliche Toxine, mikrobielle Inhibitoren) durch Kochen oder Pasteurisierung.

Hydrationseigenschaften von Proteinen

Bedeutung für Lebensmittel

  • Beeinflussen Textur und rheologische Eigenschaften von Lebensmitteln.
  • Abhängig von der Wechselwirkung von Wasser (H2O) mit anderen Lebensmittelkomponenten, insbesondere Proteinen und Polysacchariden.

Einflussfaktoren

Intrinsische Faktoren (Molekül-spezifisch)

  • Aminosäurezusammensetzung (Verhältnis hydrophober/hydrophiler Aminosäuren).
  • Konformation (Sekundär- und Tertiärstruktur).

Externe Faktoren

  • Temperaturänderungen.
  • Proteinkonzentration.
  • Ionenstärke.
  • pH-Wert.
  • Anwesenheit von Lösungsmitteln und anderen Denaturierungsmitteln.

Proteine: Löslichkeit und Einflussfaktoren

Definition der Proteinlöslichkeit

  • Anteil des Proteins, der unter bestimmten Bedingungen in Lösung oder kolloidaler Verteilung verbleibt.
  • Wird nicht durch moderate Zentrifugalkräfte sedimentiert.

Faktoren, die die Löslichkeit beeinflussen

Intrinsische Faktoren

  • Hydratationsgrad.
  • Dichte und Verteilung der Ladungen entlang der Proteinkette.
  • Anwesenheit von Nicht-Protein-Komponenten (z.B. Phosphate, Kohlenhydrate, Lipide).

Externe Faktoren

  • pH-Wert.
  • Ionenstärke.
  • Temperatur (Löslichkeit steigt von 0 bis 40 °C; über 40 °C denaturieren Proteine).
  • Lösungsmitteltyp.
  • Neutralsalze (erhöhen die Löslichkeit bis zu einer bestimmten Grenze).

Bedeutung der Löslichkeit

  • Gute Löslichkeit ermöglicht vollständige Auflösung (homogene Lösung).
  • Beeinflusst den Grad der Proteinextraktion und -reinigung.

Klassifizierung von Proteinen nach Löslichkeit

  • Albumine: Löslich in Wasser (H2O) bei pH 6,6.
  • Globuline: Löslich in verdünnten Salzlösungen bei pH 7.
  • Prolamine: Löslich in 70% Ethanol.
  • Glutenine: Löslich nur in sehr sauren oder sehr alkalischen Lösungen.

Auswirkungen der Salzzugabe auf Proteine

Allgemeine Effekte

  • Beeinflusst die Hydratation und die Wasserretentionsfähigkeit von Proteinen.

Anwendung von Polyphosphaten in der Lebensmittelindustrie

  • Einsatz in der Fleisch-, Geflügel- und Fischverarbeitung.
  • Zweck: Kontrolle des Flüssigkeitsverlusts und Verbesserung der Saftigkeit.
  • Wirkmechanismus: Erhöhung des pH-Werts, Erhöhung der Ionenstärke und Komplexbildung mit Metallionen (z.B. Ca²⁺ und Mg²⁺).

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