Protektionismus: Definition und Argumente
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Protektionismus und Freihandel
Protektionismus bezeichnet Maßnahmen zum Schutz der heimischen Wirtschaft vor ausländischer Konkurrenz, typischerweise durch die Erhebung von Zöllen oder Steuern auf importierte Produkte.
Argumente und Ziele des Protektionismus
- Kontrolle des Volkseinkommens: Ein Argument besagt: Kaufen Konsumenten eines Landes im Ausland hergestellte Produkte, fließt Einkommen ab, was das Land ärmer mache. (Im Gegensatz dazu argumentieren Befürworter offener Märkte (Freihandel), dass dieser das Einkommen maximiert, da Konsumenten Zugang zu den Produkten der weltweit effizientesten Unternehmen – also jenen mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis – erhalten.)
- Schutz junger Industrien (Infant Industry Argument): Wenn ein Land mit der Industrialisierung beginnt, können heimische Unternehmen oft noch nicht mit erfahrenen, größeren ausländischen Firmen konkurrieren. Daher schließen Länder manchmal ihre Märkte, um diesen jungen Industrien Entwicklungschancen zu geben. Dies war eine gängige Praxis in der wirtschaftlichen Entwicklung vieler Länder. Die extremste Form fand sich in den Ländern Lateinamerikas zwischen 1930 und 1980 mit der Strategie der Importsubstitution. Diese setzte auf Marktabschottung und die Förderung heimischer Unternehmen, um eine eigene Industrie aufzubauen.
- Schutz nationaler Arbeitsplätze: Unternehmen tendieren dazu, Produktionen in Länder mit niedrigeren Kosten (insbesondere Lohnkosten) zu verlagern. Schließt ein Unternehmen beispielsweise in Spanien und verlagert die Produktion nach China oder Tschechien, gehen Arbeitsplätze in Spanien verloren. Protektionismus kann versuchen, dies zu verhindern, indem der heimische Markt für im Land ansässige Unternehmen reserviert wird. Eine Maßnahme könnte sein, ausländische Unternehmen (z. B. aus Japan) zu verpflichten, eine Fabrik im Land (z. B. Spanien) zu bauen, wenn sie dort ihre Produkte verkaufen möchten.