Psychische Erkrankungen: Überblick, Klassifikation & Behandlung
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Psychische Erkrankungen: Ein Überblick
Psychische Erkrankungen sind Störungen des Denkens, Fühlens, der Wahrnehmung und des Verhaltens. Sie beeinträchtigen in der Regel die Anpassungsfähigkeit an die Umwelt und basieren auf einer Funktionsstörung des Gehirns, die vielfältige Ursachen haben kann.
Grundlagen und Merkmale
- Grundlage: Eine Veränderung im Denken.
- Ursachen: Verletzungen, Umweltfaktoren, Drogenkonsum und weitere Faktoren.
- Manifestationen: Unfähigkeit, die Realität zu erkennen; Verhalten, das statistisch ungewöhnlich ist; Verhalten, das von sozialen Normen abweicht; unerwünschtes oder anstößiges Verhalten oder Gedanken.
- Dauer: Schwere psychische Erkrankungen zeichnen sich oft durch ihre Beständigkeit über die Zeit aus.
Klassifikation psychischer Störungen
Psychische Störungen können nach verschiedenen Kriterien klassifiziert werden, darunter:
- Störungen mit Beginn in Kindheit oder Jugend
- Delirium, Demenz, amnestische und andere kognitive Störungen
- Psychische Störungen aufgrund eines medizinischen Krankheitsfaktors
- Störungen durch Substanzgebrauch
- Schizophrenie und andere psychotische Störungen
- Affektive Störungen (Stimmungsstörungen)
- Angststörungen
- Somatoforme Störungen
- Faktische Störungen
- Dissoziative Störungen
- Sexuelle Störungen und Störungen der Geschlechtsidentität
- Essstörungen
- Schlafstörungen
- Störungen der Impulskontrolle (nicht anderweitig klassifiziert)
- Anpassungsstörungen
- Persönlichkeitsstörungen
- Andere klinisch relevante Probleme
Alzheimer-Krankheit
Die Alzheimer-Krankheit ist durch einen fortschreitenden Verlust der kognitiven Funktionen, Gedächtnisstörungen und emotionale Veränderungen gekennzeichnet. Die Behandlung umfasst in der Regel:
- Geeignete Medikamente
- Prävention von Komplikationen
- Beratung der Familie
- Kognitive Stimulation
- Training in Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL), insbesondere in den frühen Stadien.
Schizophrenie
Schizophrenie tritt typischerweise in der späten Adoleszenz oder im frühen Erwachsenenalter auf. Psychotische Symptome, die mindestens 6 Monate andauern, umfassen:
- Wahnvorstellungen: Bizarre, paranoide, Eifersuchts-, somatische, Größen-, religiöse oder nihilistische Wahnideen.
- Halluzinationen: Häufig akustische Halluzinationen (z. B. Stimmen, die den Patienten kommentieren).
- Denkstörungen: Inkohärenz, gelockerte Assoziationen, unlogisches Denken.
- Affektstörungen: Unangemessener Affekt.
- Verhaltensstörungen: Desorganisiertes oder katatones Verhalten.
Obwohl primäre Gedächtnis-, Rechen- und Sprachfunktionen oft intakt sind, können wahnhafte Gedanken die kognitive Bewertung beeinträchtigen.
Behandlung der Schizophrenie
Akut psychotische Patienten, insbesondere bei imperativem (befehlendem) Stimmenhören oder starker Agitation, können für sich selbst oder andere gefährlich sein und benötigen oft eine stationäre psychiatrische Behandlung. Antipsychotische Medikamente sind wirksam bei der Reduzierung von Halluzinationen und Unruhe, wirken jedoch oft weniger gut gegen sozialen Rückzug und Freudlosigkeit (Anhedonie).
Behandlungsmethoden
Pharmakotherapie
Medikamente spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung vieler psychischer Erkrankungen:
- Antipsychotika: Reduzieren psychotische Symptome und schützen vor Rückfällen.
- Antidepressiva: Lindern depressive Symptome und können Angstzustände verbessern.
- Beruhigungsmittel (Tranquilizer): Wirken entspannend und reduzieren Angst.
- Lithium: Stabilisiert die Stimmung, wirkt beruhigend und schützt vor zukünftigen manischen und depressiven Episoden (bei bipolaren Störungen).
Krankenhausaufenthalt
- Kurzzeitaufenthalt: Notwendig bei akuten Krisen oder Ausbrüchen, wenn die Symptome besonders stark ausgeprägt sind und eine intensive Betreuung erfordern. Dies kann auch zur Entlastung der Familie dienen.
- Mittel- bis Langzeitaufenthalt: Bietet psychiatrische Versorgung für Erwachsene mit chronischen psychischen Erkrankungen, die medizinische Überwachung benötigen, aber keine permanente intensive psychiatrische Behandlung.
Psychologische Betreuung
Behandlung psychischer Probleme durch Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie und andere psychotherapeutische Verfahren.
Familiäre Unterstützung
Die Unterstützung durch die Familie ist oft entscheidend. Sie umfasst emotionale, physische und manchmal auch wirtschaftliche Hilfe.
Notwendigkeit der Unterstützung
Der Bedarf an Unterstützung hängt stark von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Bei schweren Verläufen kann die Familie eine zentrale Rolle bei der Organisation der Versorgung spielen.
Angststörungen
Angststörungen beeinträchtigen die normale Aktivität einer Person, führen aber in der Regel nicht zu einem vollständigen Realitätsverlust. Betroffene sind sich ihrer Probleme meist bewusst.
Generalisierte Angststörung
Eine langanhaltende, diffuse Form der Angst. Sie äußert sich als konstantes, vages Unbehagen, das nicht an eine spezifische Situation gebunden ist und oft von körperlichen Symptomen begleitet wird.
Panikstörung
Gekennzeichnet durch wiederholte, plötzliche Panikattacken (Anfälle intensiver Angst oder Terrors), die von starken körperlichen Symptomen begleitet werden und meist nur wenige Minuten andauern.
Zwangsstörungen
Charakterisiert durch Obsessionen (anhaltende, aufdringliche Gedanken, Impulse oder Vorstellungen) und/oder Zwänge (repetitive Verhaltensweisen oder mentale Handlungen), die gegen den Willen der Person auftreten und Leiden verursachen.
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Entsteht nach dem Erleben oder Beobachten eines traumatischen Ereignisses. Symptome umfassen das Wiedererleben des Traumas (Flashbacks, Albträume), Vermeidungsverhalten, negative Veränderungen von Kognitionen und Stimmung sowie Übererregung. Verursacht intensives und langanhaltendes Leid.
Phobien
Irrationale, unverhältnismäßige und unkontrollierbare Ängste vor spezifischen Objekten oder Situationen.
Affektive und Kognitive Störungen
Diese Erkrankungen beeinflussen stark die Stimmung oder die kognitiven Fähigkeiten und können das alltägliche Funktionieren erheblich beeinträchtigen.
Depression
Ein psychischer Zustand, der durch anhaltende Traurigkeit, Verlust von Interesse oder Freude (Anhedonie) und eine Veränderung der Affektivität gekennzeichnet ist. Es geht nicht nur um Trauer, sondern oft auch um Schwierigkeiten im emotionalen Austausch.
Demenzen
Eine Gruppe von Störungen mit unterschiedlichen Ursachen, Symptomen und Verläufen. Sie sind hauptsächlich durch Beeinträchtigungen des Gedächtnisses, des Denkens, der Emotionen und des Verhaltens gekennzeichnet, die den normalen Alltag der betroffenen Person stören.